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Alte Chinesische Weisheiten in Xi Jinpings Reden II
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Alte Chinesische Weisheiten in Xi Jinpings Reden II

Язык: Русский
Год издания: 2025
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Entscheidungen und wandelt seine Ansichten mit der Zeit. So dauert es an und


der Staat ist in Sicherheit.


Jia Yi: Guo qin lun, Über Fehlleistungen der Qin-Dynastie, Teil 3. Westliche HanDynastie.



Kommentar:


Jia Yi (贾谊, 200 v. Chr.-168 v. Chr.) gehörte zu den ersten Gelehrten, die sich kritisch mit der Geschichte der Qin-Dynastie auseinandersetzten. Seine


Überlegungen finden im Text Guo qin lun, Über Fehlleistungen der Qin-Dynastie (过秦


论) ihren Niederschlag. Im ersten Teil des Textes beleuchtete er den Aufstieg der


Qin-Dynastie. Im zweiten Teil wurden die despotischen Maßnahmen kritisiert


und der zweite Kaiser bezichtigt, die Fehler nicht wiedergutzumachen. Im dritten


Teil seines Textes ging er auf die Ursachen für Qins Untergang ein: Unter der


Tyrannei des Kaisers konnte sich kein Solidaritätsgefühl unter Beamten und kein


Zugehörigkeitsgefühl unter breiten Massen entwickeln, sodass der dritte bzw.


letzte Kaiser der Qin-Dynastie ganz allein, hilflos dastand und allen Gefahren


ausgeliefert war. Das zeigt, dass Qin den Untergang selbst heraufbeschwört hat.


Im Zitat oben ist seine Empfehlung für eine langfristige staatliche Stabilität und


Sicherheit zu lesen. Damit wollte er Kaiser Wen von Han (汉文帝, 202 v. Chr.-


157 v. Chr.) ermahnen, aus der Vergangenheit eine Lehre zu ziehen und die Fehler


nicht mehr zu wiederholen.


15. Wenn Krautpflanzen und Holzgewächse gedeihen und blühen, darf die


Axt weder ins Gebirge noch in den Wald, damit sie nicht jung sterben und


ungestört wachsen können. Wenn Weichschildkröten, Alligator, Fische,


Wasserschildkröten, Schmerlen und Aale trächtig sind und ablaichen,


dürfen weder Fischnetze noch Giftstoffe ins Wasser, damit sie nicht jung


sterben und ungestört wachsen können.


In: Rede im Seminar zur Durchsetzung des Geistes des 5. Plenums des XVIII. Parteitags des


ZK der KP Chinas für Funktionäre auf Provinz- und Ministerebene. Siehe auch in


anderen Reden.



Interpretation:


Neben dem obigen Spruch zitierte Xi Jinping in dieser Rede noch Kongzi: „Der


Meister fing Fische mit der Angel, aber nie mit dem Netz; er schoss Vögel, aber


nie, wenn sie im Nest saßen.“ Und ein anderes Zitat lautet: „Unmöglich wäre es,


keine Fische zu fangen, wenn man im ausgetrockneten Teich fischt, folglich gibt


es im kommenden Jahr eine Fische mehr. Unmöglich wäre es, keine Tiere zu


fangen, wenn man im verbrannten Moorland jagt, folglich gibt es im kommenden


Jahr keine Tiere mehr.“ Damit unterstrich Xi Jinping das umweltverträgliche


Bewusstsein in der traditionellen chinesischen Kultur.


Xi Jinping hält den Aufbau der ökologischen Zivilisation für sehr wichtig. Als


Parteisekretär der Provinz Zhejiang erklärte er 2005 erstmals, dass „klare Flüsse


und grüne Berge genau so wertvoll sind wie Berge aus Gold und Silber“. Als


Generalsekretär des ZK der KP Chinas hat er des Öfteren betont, dass


„Umweltschutz Schutz der Produktivkräfte bedeutet und Verbesserung der


Umwelt der Produktivitätssteigerung förderlich ist“. Diese Aussagen sind von


einschneidender Bedeutung für China, da sich die Umweltprobleme mit der


wirtschaftlichen Entwicklung verschärft haben. Dazu zählen anhaltender Smog


durch Luftverschmutzung, Verschmutzung des Grundwassers und Verwüstung


durch unkontrolliertes Baumfällen. Diese ökologischen Probleme beeinträchtigen


nicht nur das Lebensniveau der Bevölkerung, sondern sie können auch Ursachen


für soziale Spannungen sein. Vor diesem Hintergrund ist leicht zu verstehen,


warum die grüne Entwicklung auf der Agenda der neuen


Entwicklungskonzeption steht. Es ist auch leicht zu verstehen, warum die


Gesamtanordnung der „Integration der fünf Dimensionen“ (五位一体的总体


布局) neben dem wirtschaftlichen, politischen, kulturellen und sozialen Aufbau


auch den ökologischen Aufbau umfasst und warum der XIX. Parteitag das


„schöne China“ als Modernisierungsziel Chinas formuliert. Die Formulierung


„ökologische Zivilisation“ zeigt ein starkes Umweltbewusstsein der chinesischen


Nation.



Quelle:


So dekretiert ein sittlicher König: Wenn Krautpflanzen und Holzgewächse


gedeihen und blühen, darf die Axt weder ins Gebirge noch in den Wald, damit


sie nicht jung sterben und ungestört wachsen können. Wenn Weichschildkröten, Alligator, Fische, Wasserschildkröten, Schmerlen und Aale trächtig sind und


ablaichen, dürfen weder Fischnetze noch Giftstoffe ins Wasser, damit sie nicht


jung sterben und ungestört wachsen können. Beim Ackerbau, d.h., bei


Frühjahrsbestellung, Sommerjäten, Herbsternte und Winterlagerung wird keine


Zeit versäumt, so steht das Getreide gut und das Volk hat Vorratsgetreide. Für


Teiche, Tümpel, Flüsse und Seen gilt die Schonzeit, so ist es reich an Fischen und


anderen Wassertieren und das Volk hat Überschüsse daran. Baumfällen und -


anpflanzen erfolgen zeitgemäß, so werden die Bergwälder nicht kahl und das Volk


hat Überschüsse an Holz.


Xunzi: Xunzi, Schriften des Meisters Xunzi, Buch IX. Streitende Reiche.



Kommentar:


Im Buch „Zum königlichen Regieren“ (王制) des Werks Xunzi, Schriften des


Meisters Xunzi (荀子) werden Xunzis politische Ansichten dokumentiert. Im oben


erwähnten Zitat geht es hauptsächlich um die Beziehung zwischen Mensch und


Natur unter der Führung eines weisen, sittlichen Herrschers.


Aus dem Ausschnitt oben ist zu ersehen, dass Xunzi für die Einführung der


„Schonzeit“ plädiert, um Flora und Fauna einen ungestörten Lebensraum zu


gewährleisten, in dem sie üppig gedeihen und wachsen können. Menschliche


Aktivitäten, die eine schädliche Auswirkung haben, sollen strengstens verboten


werden. Das zeigt, dass Xunzi erkannt hat, dass alle Lebewesen einen eigenen


Lebenszyklus haben und die Menschen einen schonenden Umgang mit der Natur


pflegen müssen. Die Menschen leben von der Natur, dürfen nicht


uneingeschränkt von der Natur verlangen, „damit sie nicht jung sterben und


ungestört wachsen können“.


16. Wenn man zwar die Sache, aber die Zeit nicht kennt, wird man verlieren.


In: Rede auf der 2. Plenarsitzung des 5. Plenums des XVIII. ZK der KP Chinas. Siehe


auch in anderen Reden.



Interpretation:


In der chinesischen Kultur kann das Wort „Zeit“ sowohl als „aktuelle Lage“ als


auch als „Chancen“ interpretiert werden. Es wird geglaubt, dass eine positive


Entwicklung „der Gunst der Zeit, dem Vorteil der Lage und der Einigkeit der


Menschen“ zu verdanken ist. Folglich verdient die „Zeit“-Frage eine eingehende


Auseinandersetzung. Auf dem 5. Plenum des XVIII. ZK der KP Chinas, wo der


13. Fünfjahresplan überprüft und genehmigt wurde, zitierte Xi Jinping den obigen


Spruch, um die anwesenden Funktionäre zu ermahnen, die aktuelle Lage in der


Welt und in China zu studieren.


Wie sieht denn die aktuelle Lage in der Welt und in China aus? International


betrachtet ist die wirtschaftliche und politische Lage fördernd für den Weltfrieden


und für die globale Entwicklung. Die globale Wirtschaft erholt sich allmählich von


der Umstrukturierung und erlebt einen konjunkturellen Aufschwung. Ein


tiefgreifender Wandel vollzieht sich in der Weltordnungspolitik, die das


Kräftegleichgewicht beeinflusst. Insgesamt gesehen ist die externe Umgebung


stabil und günstig für Chinas Entwicklung. Bezüglich der inländischen


Verhältnisse verfügt China über solide materielle Grundlagen, reichliches


Humankapital, große Märkte und enormes Entwicklungspotential. Die


langfristigen Entwicklungstendenzen der Wirtschaft sind trotz neuer


Herausforderungen positiv. Die Wirtschaft befindet sich gegenwärtig im Zustand


der „neuen Normalität“, in dem Transformationsprozesse beschleunigt


vorangetrieben, Wirtschaftsstrukturen kontinuierlich optimiert und Treibkräfte


umgestaltet werden. Daraus zog Xi Jinping den Schluss, dass das Gesamturteil


des ZK der KP Chinas, dass sich China in einer strategisch bedeutenden


Entwicklungsphase befindet, trotz tiefgreifender und komplexer Veränderungen


im internationalen und inländischen Umfeld sich nicht verändert hat.



Quelle:


Das Land in der Mitte hat gute und schlechte Zeiten, in Grenzregionen leben


starke und schwache Volksstämme, für Streitigkeiten gibt es günstige und


ungünstige Momente und dafür eignen sich wohlüberlegte oder gewagte


Maßnahmen. Darum gibt es weder festgelegte Regeln noch siegessichere Mittel.


[…] Es richtet sich nach den Verhältnissen des Landes in der Mitte, nach dem


Zustand der Volksstämme in Grenzregionen, nach den Gegebenheiten der


Momente und nach der Schicklichkeit der Maßnahmen. Wenn man zwar die Sache,


aber die Zeit nicht kennt, wird man verlieren; wenn man sich der Zeit anpasst und


keine inadäquaten Aktionen unternimmt, wird man Erfolge erzielen. Da sich die


Sachlage ändert, gibt es kein allgemeingültiges Verfahren.


Lu Zhi: Lun yuanbian shoubei shiyi zhuang, Zu Verteidigungsaufgaben in Grenzregionen.


Tang-Dynastie.


Kommentar:


Lu Zhi (陆贽, 754-805), politischer Kommentator der Tang-Zeit, war zeit seines


Lebens bemüht, soziale Missstände aufzuzeigen, politische Mängel aufzudecken


und dementsprechend Maßnahmen zu unterbreiten.


Die An-Lushan-Rebellion (安史之乱), die 763 durch die Zentralregierung


niedergeschlagen wurde, hatte zur Folge, dass die Vasallenstaaten in


Grenzregionen an Stärke gewannen und dauerhaft Unruhen stifteten. Angesichts


der drohenden Gefahren reichte Lu Zhi Kaiser Dezong von Tang (唐德宗, 742-


805) seine Eingabe mit dem Titel Lun yuanbian shoubei shiyi zhuang, Zu


Verteidigungsaufgaben in Grenzregionen (论援边守备事宜状) ein, in der er eingehend


die Sachlage erläuterte und daraus schlussfolgerte, dass man sach- und zeitgemäß


handeln müsste.


Seine politischen Ideen hatten großen Einfluss auf die Nachwelt. In „Biografie


über Lu Zhi“ (陆贽传) in Xin tang shu, Neue Geschichte der Tang-Dynastie (新唐书)


steht: „Lu Zhe hat mehrere Dutzende Abhandlungen geschrieben, in denen die


Mängel seiner Zeit aufgedeckt wurden. Die selbstlose Gesinnung und Großmut


wirken beispielgebend für die Nachwelt.“ Sima Guang (司马光, 1019-1086)


zitierte in seinem Werk Zizhi tongjian, Umfassender Zeitspiegel zur Hilfe des Regiments


(资治通鉴) oft Lu Zhis ratsame Worte. Su Shi (苏轼, 1037-1101) empfahl Kaiser


Zhezong von Song (宋哲宗, 1077-1100), sich mit Lu Zhis Denkschriften vertraut


zu machen, da für ihn Lu Zhi „genauso intelligent ist wie Zhang Liang, und in


Schreibfertigkeit noch besser, genauso redegewandt ist wie Jia Yi, und in


Redekunst nicht taktlos. Fehlurteile des Herrn können dadurch berichtigt werden,


und Ziele der Massen können vereint werden.“


17. Die starre Routine eignet sich nicht für Veränderungen, und ein Weg


führt nicht zu allen Orten. Das ins Wasser gefallene Schwert lässt sich nicht


mit einem Schwabenstreich wiederfinden.


In: Rede auf der Arbeitsbesprechung des ZK der KP Chinas über die Arbeit der Partei mit


Massenorganisationen. Siehe auch in anderen Reden.



Interpretation:


„Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen.“ Wie Heraklits Voraussage


ist alles in der Welt im Wandel begriffen. Wenn man sich damit zurechtfinden


möchte, muss man mit der Zeit Schritt halten, seine Arbeitsmethoden erneuern


und entsprechend den Zeitströmungen und Entwicklungstrends handeln.


Angesichts der verstärkten Mobilität der Chinesen wies Xi Jinping auf der


Arbeitsbesprechung des ZK der KP Chinas über Massenorganisationen darauf


hin, dass die Massenorganisationen sich zeitkonform erneuern müssen, um den


neuen Anforderungen und Erwartungen des Volks gerecht zu werden und eine


solide Grundlage für ihre Arbeit zu schaffen.


Ohne Übernahme und Weiterführung gibt es keine Entwicklung, und ohne


Innovationen keine Zukunft. Das betrifft offensichtlich nicht nur die Arbeit der


Massenorganisationen. Bei jeder Arbeit muss man sich nach der neusten Lage


erkundigen und dementsprechend den Kurs festlegen. Eine Chance, die nicht


rechtzeitig wahrgenommen wird, kommt nicht noch einmal vor. Möglicherweise


wird aus einem einfachen Problem eine große Schwierigkeit, wenn keine


angepassten Maßnahmen ergriffen werden. Nur wenn man sich bewusst der


veränderten Situation anpasst und mit innovativen Reformideen an die


schwierigen Aufgaben herangeht, lässt sich etwas Großes zustande bringen und


mögliche Fehlleistungen lassen sich vermeiden.



Quelle:


Baopuzi sprach: Die starre Routine eignet sich nicht für Veränderungen, und ein


Weg führt nicht zu allen Orten. Das ins Wasser gefallene Schwert lässt sich nicht


mit einem Schwabenstreich wiederfinden, und mit dem fest geklebten Stöckchen


lässt sich kein heller Klang stimmen. Darum ist das grüne Regendach in der Sonne


unbrauchbar, und rote Wagenräder sind untauglich fürs Überqueren der Flüsse.


Das Geschmacklose würzt man mit Salz, dem Überkochten gibt man Wasser bei


und macht das Feuer kleiner.


Ge Hong: Baopuzi, Schriften des daoistischen Meisters, Teil II, Kapitel 59. Östliche JinDynastie.



Kommentar:


Unter dem Begriff „Baopu“ (抱朴), den Ge Hong (葛洪, 283-343), Vertreter des


Daoismus der Östlichen Jin-Dynastie aus Laozis Werk entlehnte, versteht man


das Ziel der Daoisten, die Natürlichkeit zu bewahren. „Baopuzi“ (抱朴子) ist also


jemand, der es gut versteht, seine Natürlichkeit aufrechtzuerhalten. Ge Hong, im


Grunde genommen ein Daoist, glaubte jedoch, dass sich Daoismus mit der konfuzianischen Lehre verbinden lasse. Diese Idee fand im Werk Baopuzi ihren


Niederschlag.


Aus dem obigen Zitat kann man erfahren, dass ein situationsgerechtes Verhalten


für Ge Hong sehr wichtig ist. Diese Erkenntnis ist zum Teil auf seine


alchemistischen Experimente zurückzuführen, wobei er beispielsweise


beobachtete, dass „das Blei von Natur aus weiß ist, durch Aufheizen wird es zu


Bleirot. Das Bleirot ist von Natur aus rot, durch Aufheizen wird es zu Blei. Wolken,


Regen, Frost und Schnee sind eigentlich durch Qi zwischen Himmel und Erde


entstanden, und das mit Arzneimitteln Erzeugte ähnelt dem Wahren so sehr. […]


Außerdem verwandeln sich hohe Berge in Schluchten und tiefe Täler in Hügel:


Das sind Veränderungen von großen Dingen.“ Daraus schlussfolgerte er, dass


sich alles im ständigen Wandel befindet. Aufgrund dieser Erkenntnis glaubte er,


dass der Mensch im Einklang mit der Natur handeln und dabei die Sittenlehre


befolgen müsse.


18. Die Reichen häuften Unsummen von Geld an, während die Armen von


Kleien und Kräutern lebten.


In: Rede auf der 2. Plenarsitzung des 5. Plenums des XVIII. ZK der KP Chinas. Siehe


auch in anderen Reden.



Interpretation:


Die in Hanshu, Buch von Han dargestellte Verschärfung der Polarisierung zwischen


Arm und Reich ist in China jedenfalls zu vermeiden. Mit dem Zitat oben wies Xi


Jinping darauf hin, dass die gemeinsame Teilhabe an den Errungenschaften der


Reformen und Entwicklung ein Hauptmerkmal und zugleich eine Überlegenheit


des Sozialismus ist. Die Entwicklung sollte zum Wohle aller dienen, von allen


getragen werden und alle an den Früchten teilhaben lassen. Erst dann kann das


Ziel des gemeinsamen Wohlstands verwirklicht werden.


Auf dem 5. Plenums des XVIII. ZK der KP Chinas wurde das neue


Entwicklungskonzept vorgelegt, das die „Entwicklung zum Wohle aller“ zur


Wahrung der sozialen Gerechtigkeit großschrieb. Beim umfassenden Aufbau der


chinesischen Gesellschaft mit bescheidenem Wohlstand steht die Wahrung der


sozialen Gerechtigkeit ebenfalls auf dem Programm. Es soll gewährleistet werden,


dass alle Zugang zu Entwicklungsmöglichkeiten haben und von den Früchten der


Entwicklung profitieren können. Das kann bewirken, dass die breiten


Bevölkerungsschichten die Initiative ergreifen, elanvoll zu arbeiten und kreativ an


die Sache heranzugehen.


Dank der wirtschaftlichen Entwicklung wird der verfügbare „Kuchen“ immer


größer, und das Problem der ungerechten Verteilung hat sich im Laufe der Zeit


zugespitzt. Neben der Einkommenskluft bestehen große Differenzen bezüglich


regionaler Angebote an öffentlichen Dienstleistungen: Nicht nur die


institutionelle Gestaltung, sondern auch die Ausführungen sind mangelhaft. Vor


diesem Hintergrund ist es erforderlich, die Entwicklung und das beglückende


Gefühl spürbar zu machen, sodass alle ein wahres, sicheres und nachhaltiges


Gefühl von Teilhabe, Glück und Sicherheit empfinden können.



Quelle:


Als Fürst Xiao von Qin Shang Yang zum Kanzler berief, wurde das


Neunfeldersystem unterlassen, Feldraine kultiviert und der Ackerbau eifrig


belohnt. Obwohl dies kein alter Weg war, erstarkte das Fürstenhaus dank der


Konzentration auf das Wesentliche und herrschte über seine Nachbarn. Da es


zum Bruch mit dem alten System kam, gerieten die sozialen Stände in Unordnung.


Die Reichen unter den Massen häuften Unsummen von Geld an, während die


Armen von Kleien und Kräutern lebten. Das starke Land annektierte Städte und


Regionen, und das schwache verlor sein Land.


Ban Gu: Hanshu, Buch von Han, Kapitel 24. Östliche Han-Dynastie.



Kommentar:


In Kapitel 24 und 25 von Hanshu, Buch von Han (汉书) geht es um Getreideanbau, Erzeugung von Agrarprodukten aus Ackerbau und Nebengewerbe und


Geldumlauf, die für den Verfasser Ban Gu (班固, 32-92) von existentieller


Bedeutung fürs Wohlergehen der Bevölkerung waren. „Mit reichlichen


Nahrungsmitteln und zügigem Geldumlauf wird das Land stark und das Volk


wohlhabend, und die Kultivierung vollendet sich.“


Ban Gu hielt wenig von Shang Yangs (商鞅, ca. 395 v. Chr.-338 v. Chr.)


Reformplan, der das konventionelle Neunfeldersystem abschaffte, das in Ban Gus


Augen jedoch für eine gerechte Verteilung der Abgaben sorgte. Infolge dessen


öffnete sich die Schere zwischen Arm und Reich: „Die Reichen unter den Massen


häuften Unsummen von Geld an, während die Armen von Kleien und Kräutern


lebten.“ In diesem Kapitel ist darüber hinaus Dong Zhongshus (董仲舒, 179 v.


Chr.-104 v. Chr.) Auffassung zu lesen: „Mit Shang Yangs Reform änderte sich die


Ordnung. Das Neunfeldersystem ist aufgehoben und das Volk darf das Land


kaufen und verkaufen. Die Reichen verfügen somit über weite Felder ohne Raine,


und die Armen hatten kaum Platz für eine Ahle.“ Die Kluft zwischen Arm und


Reich war ein gravierendes soziales Problem in der Han-Zeit. Dong Zhongshu


und Ban Gu, die in Shang Yangs Reformmaßnahmen die Ursachen dafür sahen,


äußerten sich deshalb sehr kritisch darüber.


19. Was ein Mensch, der einer Sache auf den Grund geht, verstehen möchte,


ist nichts anderes als die Ursache und Natur der Sache.


In: Rede im Seminar zur Durchsetzung des Geistes des 5. Plenums des XVIII. Parteitags des


ZK der KP Chinas für Funktionäre auf Provinz- und Ministerebene. Siehe auch in


anderen Reden.



Interpretation:


Das Zitat oben zeigt Zhu Xis praxisorientierten Forscherdrang, mit dem er sich


der Wissenschaft widmete und den Ursachen auf den Grund ging.


Das Entwicklungskonzept geht der Aktion voraus. Das neue


Entwicklungskonzept in China, das auf Forschungsergebnissen über den in- und


ausländischen Entwicklungsweg basiert, demonstriert Chinas Entwicklungsideen,


Entwicklungsrichtung und Entwicklungsschwerpunkte in naher und ferner


Zukunft.


Das neue Entwicklungskonzept darf nicht oberflächlich und flüchtig begriffen


werden, sondern man muss sich mit fundiertem Wissen und professionellen


Forschungsmethoden damit auseinandersetzen. Außerdem lässt sich das neue


Entwicklungskonzept mit großen Worten oder leerem Gerede nicht richtig


erfassen, sondern man muss gemäß der tatsächlichen Lage der Reform und


Entwicklung das Konzept in die Tat umsetzen. Wenn man nur flüchtig einiges zu


begreifen versucht oder sich nur im Theoretischen bewegt, ist man nicht gut in


der Lage, die Aufgaben zu bewältigen.


Mit diesem Zitat von Zhu Xi wollte Xi Jinping alle Parteifunktionäre anregen, sich


intensiv mit dem neuen Entwicklungskonzept zu befassen und es bewusst in die


Tat umzusetzen. Mit der gewonnenen Einsicht über die Bedeutung des neuen


Entwicklungskonzepts für die Steuerung der Reform- und Entwicklungsaufgaben


wird die Entwicklung der wirtschaftlichen Gesellschaft auf ein höheres Niveau


gebracht.



Quelle:


Was ein Mensch, der einer Sache auf den Grund geht, verstehen möchte, ist nichts


anderes als die Ursache und Natur der Sache. Erkennt man die Ursache, gerät


man nicht auf Irrwege; erkennt man die Natur, begeht man keinen Fehler. Das


bedeutet nicht, dass man von anderen eine Lehre annimmt und sich dazu bekennt.


Zhu Xi: Da huoren, Antworten auf Fragen. Südliche Song-Dynastie.



Kommentar:


Zhu Xi (朱熹, 1130-1200) war ein berühmter Philosoph, Pädagoge und Gelehrter


der konfuzianischen Lehre der Südlichen Song-Dynastie. Als „Zhuzi“ (朱子),


also „Meister Zhu“ wurde er von seinen Zeitgenossen und von der Nachwelt


gerühmt.


Aus dem Zitat oben ist zu ersehen, dass Zhu Xi viel Gewicht darauf legte, sich


intensiv mit der Sache zu beschäftigen, auf die Ursachen einzugehen und das


gewonnene Wissen in die Praxis umzusetzen.

Dazu meinte Zhu Xi u.a. noch: „Wer einer Sache auf den Grund geht, kann aus


dem Bekannten etwas Unbekanntes folgern und kann auf der Basis des Erreichten


etwas Neues erschließen. Der Mensch hat von Natur aus ein gutes Gewissen. Ein


Mensch, der nicht auf den Grund geht, gibt sich mit dem Bekannten und

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