bannerbanner
Alte Chinesische Weisheiten in Xi Jinpings Reden II
Alte Chinesische Weisheiten in Xi Jinpings Reden II

Полная версия

Alte Chinesische Weisheiten in Xi Jinpings Reden II

Язык: Русский
Год издания: 2025
Добавлена:
Настройки чтения
Размер шрифта
Высота строк
Поля
На страницу:
2 из 8

In dieser Hinsicht hat Xi Jinping des Öfteren das „neue“ Entwicklungskonzept


bekräftigt: Durch koordinierte Entwicklung hat man Mängel zu beseitigen, die


Holzeimer-Effekte zu verhindern und die gesamte Leistungsfähigkeit auszubauen.


Durch gemeinsame Entwicklung hat jeder Möglichkeiten, mitzuwirken, sein


Bestes zu tun und Teilhabe zu genießen. Auf dem XIX. Parteitag setzte sich die


KP Chinas es zum Ziel, landesweit Armut zu bekämpfen und eine


Wohlstandsgesellschaft für alle Chinesen aufzubauen. Es soll gewährleistet


werden, „dass die nach den geltenden Normen unseres Landes als Arme


eingestuften Landbewohner bis 2020 aus der Armut befreit werden, alle armen


Ortschaften dieses Etikett als solche abstreifen und die regionale großflächige


Armut beseitigt wird“. Diese erklärten, politischen Ziele werden mit großem Elan


verfolgt.



Quelle:


Himmel und Erde sind groß, und die Massen sind die Grundlage. Der Staat ist


gewichtig, und das Oberhaupt hat Priorität. Ordnung und Unordnung wechseln


oft, Aufstieg und Untergang lösen einander ab.


Fang Xuanling: Jinshu, Buch von Jin, Kapitel 1. Tang-Dynastie.



Kommentar:


Das Jinshu, Buch von Jin (晋书), das von Fang Xuanling (房玄龄, 579-648) und


anderen zwanzig Verfassern zusammengetragen wurde, umfasst insgesamt 130


Kapitel und zählt zum Kanon der 24 Dynastiegeschichten in China. Selbst Kaiser


Taizong von Tang ( 唐 太 宗 , 598-649) lieferte vier Beiträge für das


Geschichtswerk, darunter einen Beitrag über Kaiser Xuan von Jin (晋宣帝), das


den Auftakt des Geschichtsbuchs bildet.


Kaiser Xuan von Jin hieß eigentlich Sima Yi ( 司马 懿, 179-251). Er war


Staatsmann und Stratege im Land Wei (魏) während der Zeit der Drei Reiche und Begründer der Westlichen Jin-Dynstie. Als sein Enkel Sima Yan (司马炎, 236-


290) den Thron bestieg, erhielt Sima Yi nachträglich den Ehrentitel „Kaiser Xuan


von Jin“.


„Himmel und Erde sind groß, und die Massen sind die Grundlage.“ Darin spiegelt


sich das politische Konzept von Kaiser Taizong von Tang, der dem Wohlergehen


des Volks große Bedeutung beimisst. In seinen Augen ist der Herr das „Boot“,


das vom Wasser bzw. von den breiten Massen getragen wird. Wenn das Volk


unzufrieden wird, kann „das Wasser das Boot umkippen“. „Man muss sich auf


das Wesentliche konzentrieren. Für einen Staat sind Menschen fundamental, und


für Menschen sind Kleidung und Essen essenziell.“ „Für einen Herrn gilt, die


Volksmassen leben zu lassen. Wenn er dem Volk Schaden zufügt, um sich zu


befriedigen, nähert er sich seinem tödlichen Ende, als ob er sich mit dem


abgeschnittenen Fleisch aus eigenem Körper zu sättigen versuchte.“


In seinen Reden hat Xi Jinping das Zitat oben leicht variiert: „Himmel und Erde


sind groß, und die Massen haben Priorität.“ Das bringt den Grundsatz der KP


Chinas, dem Volk zu dienen, unverkennbar zum Ausdruck.


6. Das vereinte Volk macht den Staat stark.


In: In enger Zusammenarbeit die Shanghaier Kooperationsorganisation auf eine neue


Entwicklungsstufe bringen – Rede auf der XIV. Tagung des Rats der Staatsoberhäupter der


Shanghaier Kooperationsorganisation. Siehe auch in anderen Reden.



Interpretation:


„Der Volkswille ist die größte Politik“, so Xi Jinping. Ob ein Staat aufblüht oder


untergeht, hängt stark davon ab, ob die Regierung die breite Unterstützung des


Volks gewinnen kann. Um den Chinesischen Traum zu verwirklichen, müssen


alle Kräfte Chinas gebündelt werden. Um die Reformen umfassend zu vertiefen,


müssen unterschiedliche Ansprüche berücksichtigt werden und ein breiter


Konsens gefunden werden. Kurzum: Für jede Arbeit gilt es, alle möglichen Kräfte


zu vereinen und alle möglichen Elemente zu motivieren, um ein solides


Fundament für das große Werk der Nation zu schaffen. Wenn alle Chinesen ein


Herz und eine Seele sind, all ihre Anstrengungen auf das große Werk der Nation


konzentrieren, am gleichen Strang ziehen und auf dasselbe Ziel steuern, kann das


Riesenschiff Chinas durch die Wellen hindurchkämpfen und alle Schwierigkeiten


im Wege beseitigen. In diesem Sinne hat Xi Jinping die Bedeutung des breiten


gesellschaftlichen Konsens immer wieder hervorgehoben.


Das wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Leben im heutigen China ist


durch Pluralität und Komplexität geprägt. Dementsprechend unterliegen die


Wertanschauungen und die Struktur der Interessenverteilung einem großen


Wandel, sodass die Konsensbildung keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Ein


Lösungsansatz liegt darin, durch Vertiefung der Reformen und durch Förderung


der Entwicklung die soziale Gerechtigkeit zu gewährleisten und das


Zugehörigkeitsgefühl zu stärken. Wenn jeder Einzelne an nationalen


Fortschritten teilhaben kann und wenn der Entwicklungspfad den


gesellschaftlichen Erwartungen entspricht, lässt sich der harmonischste


Wohlklang in China vernehmen.



Quelle:


Wer die Sittenlehre befolgt und moralisches Gebot schätzt, dessen Land wird gut


verwaltet. Wer die Sittenlehre vernachlässigt und moralisches Gebot missachtet,


dessen Land gerät in Unordnung. […] Wer Gelehrte herzlich aufnimmt, wird stark


und wer keine Gelehrten duldet, wird schwach. Wer das Volk schonend behandelt,


wird stark und wer das Volk misshandelt, wird schwach. Wessen Dekrete


zuverlässig sind, der wird stark und wessen Dekreten an Glaubwürdigkeit mangelt,


der wird schwach. Das vereinte Volk macht den Staat stark und das unsolidarische


Volk macht den Staat schwach. Wer seine Untergeordneten sorgfältig nach


Verdiensten belohnt, wird stark und wer beliebig Belohnungen verspricht, wird


schwach. Wessen Strafbefehle ernst sind, der wird stark und wessen Strafbefehle


leichtfertig sind, der wird schwach. Wer mit guten, handlichen Geräten,


Werkzeugen, Waffen und Bekleidungen ausgerüstet ist, wird stark und wer mit


schlechten, unbrauchbaren Geräten, Werkzeugen, Waffen und Bekleidungen ausgerüstet ist, wird schwach. Wer seine Soldaten sorgfältig einsetzt, wird stark


und wer sie leichtsinnig bestellt, wird schwach. Wer einen Kommandanten mit


Befehlsgewalt betraut, wird stark und wer zwei mit Befehlsgewalt betraut, wird


schwach. So sieht es im Regelfall aus.


Xunzi: Xunzi, Schriften des Meisters Xunzi, Buch XV. Streitende Reiche.



Kommentar:


Wie der Titel „Über das Militärwesen“ (议兵) andeutet, geht es in diesem Teil um


Xunzis Überlegungen über den militärischen Einsatz.


Wenn man einen Krieg gewinnen möchte, muss man das Volk überzeugen,


einheitlich gegen die Feinde vorzugehen. Es heißt im Text: „Soweit ich von der


alten Kriegskunst gehört habe, liegt das Wichtigste des Militäreinsatzes darin, das


Volk zu vereinigen. […] Darum: Wer das Vertrauen des Volks zu gewinnen weiß,


versteht sich gut auf das Kriegshandwerk. Der Schlüssel der Kriegskunst liegt also


in der Gewinnung des Vertrauens des Volks.“ Um „das Vertrauen des Volks zu


gewinnen“, muss der Herrscher die Sittenlehre befolgen und moralisches Gebot


schätzen, Gelehrte herzlich aufnehmen, das Volk schonend behandeln,


zuverlässige Dekrete erteilen, das Volk vereinen, die Untergeordneten sorgfältig


belohnen, ernste Strafbefehle erlassen, sich mit guten, handlichen Geräten,


Werkzeugen, Waffen und Bekleidungen ausstatten, seine Soldaten sorgfältig


einsetzen und einen Kommandanten mit Befehlsgewalt betrauen.


Dabei spielt das vereinte Volk für Xunzi eine entscheidende Rolle. „Das vereinte


Volk macht den Staat stark und das unsolidarische Volk macht den Staat schwach“,


wie es im Text lautet.


7. Wer unter dem Dach wohnt, weiß, ob das Haus dicht ist. Wer im Volk


lebt, weiß, ob die Verwaltung Fehler hat.


In: Rede auf der Abschlusssitzung der praxisorientierten Erziehungskampagne zur Umsetzung


der Massenlinie der KP Chinas. Siehe auch in anderen Reden.



Interpretation:


Aus der praxisorientierten Erziehungskampagne zur Umsetzung der Massenlinie


der KP Chinas hat Xi Jinping folgende Schlüsse gezogen, die für den Aufbau der


Partei von entscheidender Bedeutung sind. Erstens muss problemorientiert


gearbeitet werden. Zweitens müssen die Funktionäre mit gutem Beispiel


vorangehen. Drittens muss die wechselseitige Beziehung zwischen Wissen und


Handeln gefördert werden. Viertens muss alles streng geregelt werden. Fünftens


muss die Arbeit auf verschiedenen Ebenen in enger Verzahnung vorangetrieben


werden. Sechstens muss die Tür aus Vertrauen zum Volk aufgehalten werden. Als


er auf den letzten Punkt zu sprechen kam, zitierte er den oben erwähnten Spruch,


um darauf hinzuweisen, dass die Zufriedenheit der Allgemeinheit als höchstes


Wertkriterium gilt und die Volksmeinung den Maßstab für die Partei abgibt.


Die KP Chinas mit über 89 Millionen Mitgliedern schöpft aus den breiten Massen


unermessliche Kräfte, um die Welt zu gestalten. Für die Partei ist die rigorose


Verwaltung eine andauernde, harte „Prüfung“, deren Aufgaben das Volk


zusammenstellt. Darüber hinaus beaufsichtigt es die Prüfung und benotet die


Antwortbögen. Das garantiert, dass die Arbeit der KP Chinas nicht schiefgeht


oder vom eigentlichen Kurs abweicht. Das garantiert ebenfalls, dass die Arbeit


zur vollen Zufriedenheit des Volks erledigt wird.



Quelle:


Man sagt: „Seit alters her gibt es viele, die sich mit dem Bücherschreiben


beschäftigen. Jeder versucht, etwas darin hineinzudeuten, sodass das Wahre der


Klassiker verloren geht und vermeintliche Auffassungen der Berufenen im


Umlauf sind […]


Darauf antworte ich: „Die Berufenen haben Klassiker geschrieben und die


Weisen Kommentare, um die Gedanken der Schreiber zu erläutern und die Ideen


der Berufenen aufzugreifen. Darum brauchen die Klassiker unbedingt


Kommentare. […] Folglich gelten die Bücher der Weisen als Essenz und die


Klassiker eher als Nebensächlichkeiten, da das Wahre den Klassikern


abhandengekommen ist und die Bücher das Wesen von Dao darzulegen


versuchen. Was wäre eigentlich Jadepulver, wenn man die beiden miteinander


vergleicht? Wer unter dem Dach wohnt, weiß, ob das Haus dicht ist. Wer im Volk


lebt, weiß, ob die Verwaltung Fehler hat. Die Gelehrten der hundert Schulen


wissen, ob die Klassiker Mängel aufweisen, da ihre Texte auf dem Wahren


basieren und klar und deutlich sind. Die Kommentatoren gehen nicht auf den


Grund und erzählen die Überlieferungen von Generation zu Generation nach,


weshalb sie keine belesenen Fachkundigen sind.


Wang Chong: Lun heng, Zum rechten Maß, Kapitel 37. Östliche Han-Dynastie.


Kommentar:


Wang Chong (王充, 27-97), Philosoph der Östlichen Han-Dynastie, beschäftigte


sich lebenslang mit Materialismus und stellte sich gegen


auf Mystizismus beruhende Einstellungen und Weltanschauungen sowie gegen


die zweckmäßige Erklärung der Weltordnung. Der von Xi Jinping zitierte Spruch


entstammt seinem Werk Lun heng, Zum rechten Maß(论衡), in dem er Kriterien zur


kritischen Beurteilung aufzustellen versuchte.


Da er in Pseudowerken viele „Verfälschungen und ungenaue Darstellungen“ sah,


entschloss er sich, zur Feder zu greifen. Er kritisierte im erwähnten Werk


unterschiedliche Formen von Aber- und Wunderglauben und sprach sich gegen


die These der „wechselseitigen Beziehung zwischen Natur und Mensch“ aus. Er


vertrat die Meinung, dass man Sachkenntnisse durch Lernen erwerben und durch


Sehen und Hören die Sachlage beurteilen könne. Um der kritiklosen Aufnahme


der Klassiker entgegenzuwirken, führte Wang Chong Beispiele aus dem


Alltagsleben an: Wie der Hausbewohner die Hauskondition am besten kennt,


kann ein Mensch sein Urteil über die Staatsordnung fällen, wenn er unter


einfachen Leuten lebt. Gemäß dieser Argumentation glaubte er, dass die


Gelehrten der hundert Schulen die Klassiker am besten kennen, da sie sich sehr


intensiv damit befasst haben.


8. Gewinnt man das Volk, gewinnt man das Land. Verliert man das Volk,


verliert man das Land.


In: Rede anlässlich der 95-jährigen Jubiläumsfeier der KP Chinas. Siehe auch in anderen


Reden.



Interpretation:


Das Volk ist ein zentraler Begriff für die KP Chinas. Seit der Gründung pflegt sie


eine enge Verbundenheit mit dem Volk, mit dem sie durch dick und dünn geht.


Diese enge Verbundenheit hat ihr ermöglicht, sich im Kampf gegen alle


Schwierigkeiten und Gefahren zu bewähren. Am zitierten Spruch lässt sich diese


Beziehung deutlich erkennen.


Es gilt, das Volk in den Vordergrund zu stellen, das Land im Interesse des Volks


zu regieren und dem Volk zu dienen. Dieser Grundsatz hat seit dem XVIII.


Parteitag der KP Chinas in allen Bereichen deutliche Spuren hinterlassen. Das


lässt sich vor allem an der gemeinwohlorientierten Wirtschaftsentwicklung


beobachten. Um zu gewährleisten, dass alle auf eine gerechte Weise an den


Früchten der Entwicklung teilhaben können, wird die Einkommensverteilung


umstrukturiert und die Armutsbekämpfung beschleunigt vorangetrieben.


Außerdem lässt sich das an der Verbesserung des Arbeitsstils der KP Chinas


beobachten. Die Korruption wird schonungslos bekämpft, die früher als


unbedeutend eingestuften Fehler werden beseitigt und mehr Wert wird auf


geistiges „Kalzium“ gelegt. All diese Bemühungen führen dazu, dass die


unsichtbare „Mauer“ zwischen der Partei und dem Volk zusehends abgebaut und


ein allgemeiner Konsens gebildet wird.


„Der Volkswille ist die größte Politik“, so Xi Jinping. Um das Volkswohl zu


vermehren, muss ein geeigneter Entwicklungspfad definiert werden. Um das


Vertrauen der Allgemeinheit zu gewinnen, muss am richtigen


Entwicklungskonzept festgehalten werden.



Quelle:


Es steht in Shijing: „So lang Yin die Massen nicht verloren, blieb’s mit dem


Höchsten Herrn zusammen. So soll man an den Yin sich spiegeln, die Fügung


des Himmels wird sich nicht ändern.“ Gewinnt man das Volk, gewinnt man das


Land. Verliert man das Volk, verliert man das Land.


In: Liji, Buch der Riten, Buch XXXXII. Von der Frühlings- und Herbstperiode bis


zur Qin- und Han-Dynastie.



Kommentar:


Buch 42 in Liji, Buch der Riten (礼记) wird mit „Daxue“ (大学) betitelt, was so viel


bedeutet wie „Große Wissenschaft“ oder „Wissenschaft der Erwachsenen“.


Später wird es aus Liji herausgenommen und gilt neben Lunyu, Gespräche (论语),


Mengzi, Schriften des Meisters Mengzi (孟子) und Zhongyong, Maß und Mitte (中庸) als


einer der vier Klassiker der konfuzianischen Lehre. Laut „Daxue“ besteht der


Grundsatz der großen Wissenschaft darin, „die klaren Geisteskräfte zu klären, die Menschen zu erneuern und sich das Ziel der Vervollkommnung zu setzen“, wobei


Erforschung der Dinge, Bereicherung des Wissens, Reinigung der Gedanken,


Zurechtweisung des Herzens, Bildung der Persönlichkeit, Regelung des Hauses,


Ordnen des Landes und Friedenssicherung in der Welt acht Teilziele sind. Dies


bildet die theoretische Grundlage für Neokonfuzianismus in der Südlichen SongDynastie.


In „Daxue“ werden oft Verse aus Shijing, Buch der Lieder (诗经) zitiert und


interpretiert. Das oben angeführte Zitat kommt aus dem Gedicht „König Wen,


Stifter und Vorbild des Könighauses“ (文王) in „Daya, Große Festlieder“ (大雅).


Als die Shang-Dynastie allgemeine Unterstützung hatte, war sie mit der höheren


Macht, die das Könighaus schützte, im Einklang. Aber als das Könighaus die


Unterstützung verlor, ging das Land zugrunde. Das sollte dem Herrscher eine


Lehre sein.


Daran lässt sich die Bedeutung des Volks erkennen. „Ein Fürst darf nicht


rücksichtslos sein. Anstandslosigkeit kann zum Umsturz führen“, so hieß es an


einer anderen Stelle im Buch.


9. Das Land zu leiten hat Konventionen und primär ist, ob es den


Menschen viel Nutzen bringt.


In: Vertiefung der partnerschaftlichen Beziehungen und Verstärkung der


Entwicklungsdynamik – Grundsatzrede auf dem CEO-Gipfeltreffen der Asiatisch-Pazifischen


Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) 2016. Siehe auch in anderen Reden.



Interpretation:


In seiner Rede auf dem CEO-Gipfeltreffen der APEC 2016 zitierte Xi Jinping


diesen altchinesischen Spruch, um auf das Konzept der chinesischen


Regierungsführung, bei dem das Volk im Vordergrund steht, hinzuweisen. „Alles


fürs Volk“, darauf bauen Xi Jinpings Ideen des Sozialismus chinesischer Prägung


im neuen Zeitalter auf. Für ihn ist das Volk „Himmel und Erde. Wenn wir das


Volk aus dem Sinn verlieren und vom Volk abgehoben sind, können wir nichts


erreichen, da wir Wasser ohne Quelle und Holz ohne Wurzel sind.“ In diesem


Zusammenhang wies er mehrmals darauf hin, dass die „Erwartungen des Volks


auf ein besseres Leben“ Ziele der KP Chinas sind.


Xi Jinping lässt sich das Wohl der Allgemeinheit sehr angelegen sein:


Gesundheitswesen, Bildung, Beschäftigung, Wohnbedingungen und


Armutsbekämpfung. Das Volk sollte nicht nur „ein besseres Leben“ führen,


sondern auch „glücklicher leben“.


Das Entwicklungskonzept, welches das Volk ins Zentrum rückt, füllt den


Grundsatz, mit ganzem Herzen dem Volk zu dienen, mit neuem Inhalt und ist


zugleich richtungsweisend für den Aufbau einer Gesellschaft mit bescheidendem


Wohlstand. Auf dem XIX. Parteitag der KP Chinas wurde nachdrücklich


formuliert, dass das allgemeine Interesse des Volks höchste Priorität hat. Alle


Chinesen sollten einen fairen Anteil an der Errungenschaft der Reformleistungen


haben können und die ganze Gesellschaft sollte in Richtung des gemeinsamen


Wohlstands hin fortschreiten. Außerdem wies Xi Jinping darauf hin, dass dieses


Entwicklungskonzept kein abstrakter, unüberschaubarer Begriff ist, der nur viel


im Munde geführt wird. Das Konzept soll in allen gesellschaftlichen Bereichen


umgesetzt werden.



Quelle:


Laozi sprach: „Das Land zu leiten hat Konventionen und primär ist, ob es den


Menschen viel Nutzen bringt. Die Menschen zu belehren hat Formalitäten und


wichtig ist, dass die Befehle befolgt werden. Wenn es dem Volk nutzt, muss man


sich nicht an alte Normen halten; wenn es der Sache dienlich ist, muss man sich


nicht nach Gewohnheiten richten. Darum wandeln sich die Grundsätze des


Berufenen mit der Zeit und seine Sittenlehre ändert sich mit Gebräuchen.


Kleidung und Geräte müssen handgerecht sein, Gesetze und Verordnungen


müssen zeitgemäß sein. Darum: An der Änderung des Alten ist nichts zu


kritisieren und ein sittenstrenges Verhalten ist nicht zu loben.“


Wenzi: Wenzi, Schriften des Meisters Wenzi, Buch XI. Streitende Reiche.


Kommentar:


Wenzi ( 文 子 , ?-?), Philosoph, Literat, Erzieher und Denker der Zeit der


Streitenden Reiche, war Schüler von Laozi (老子). Im 11. Buch seines Werks


wurden die Sprüche seines Meisters Laozi aufgezeichnet.


„Das Land zu leiten hat Konventionen und primär ist, ob es den Menschen viel


Nutzen bringt.“ Wie zu entnehmen ist, steht das Nützlichkeitsprinzip für die


Allgemeinheit im Vordergrund.


Über 300 Jahre später erschien das Werk Huainanzi, Schriften des Meisters Huainanzi


(淮南子), in dem ähnliche Formulierungen zu lesen sind: „Der Berufene formt


Riten und macht Musik, lässt sich aber nicht daran fesseln. Das Land zu leiten


hat Konventionen und primär ist, ob es den Menschen viel Nutzen bringt. Die


Menschen zu belehren hat Grundsätze und entscheidend ist, dass die Befehle


befolgt werden. Wenn es dem Volk nutzt, muss man sich nicht an alte Normen


halten; wenn es der Sache dienlich ist, muss man sich nicht nach alten Sitten


richten.“


Die Beziehung zwischen dem Werk Wenzi und Huainanzi ist sehr umstritten, da


große Teile eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen. 1973 wurden in einem Grab der


Han-Zeit im Kreis Dingxian (定县, heute bekannt als Dingzhou), Provinz Hebei


die Schreibtäfelchen aus Bambus entdeckt, auf denen Wenzi zu lesen ist. Dieser


archäologische Fund belegt, dass Wenzi in der Zeit der Streitenden Reiche


erschienen ist, also früher als das Werk Huainanzi.


Kapitel 2 Zur Regierungsführung



China hat eine Fläche von mehr als 9,6 Mio. Quadratkilometern und ist ausgeprägt


von einer sehr unausgewogenen Entwicklung: Zwischen reichen und armen


Regionen sind Entwicklungsabstände von „einem Jahrhundert“ zu beobachten.


China hat eine Gesamtbevölkerungszahl von über 1,3 Milliarden, das sind fast 2-


mal so viel wie die gesamte Bevölkerungszahl in Amerika, Japan, Deutschland,


Frankreich und England. So ein großes Land mit großer Vielfalt und


Verschiedenheit zu leiten, ist keine leichte Aufgabe.


In Shijing, Buch der Lieder wird das Land Zhou besungen: „Zhou ist zwar ein altes


Land, es hat seine Bestimmung jüngst erlangt.“ Seit dem XVIII. Parteitag der KP


Chinas werden Xi Jinpings Ideen des Sozialismus chinesischer Prägung im neuen


Zeitalter zu einer treibenden Kraft für Chinas Reform und Entwicklung. In


seinem Ideenkonzept sind neue Urteile über die Entwicklungstrends, neue


Gedanken über die Entwicklungspfade und neue Definition der


Entwicklungsziele enthalten. Dieses gut durchdachte ideologische System liefert


Antwort darauf, welche Art von Sozialismus chinesischer Prägung in der neuen


Ära fortzusetzen und zu entwickeln ist und wie dies geschieht.


Die Zielsetzung des nationalen Wiederauflebens als „Chinesischer Traum“, die


Gesamtanordnung der „Integration der fünf Dimensionen“ (五位一体总体布


局) und die strategische Anordnung der „vier umfassenden Handlungen“ (四个


全面), die Formulierung der Ziele der „Zweimal hundert Jahre“ als wichtige


Meilensteine auf dem Weg, die „neue Normalität“ als Anleitung für die

На страницу:
2 из 8