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Alte Chinesische Weisheiten in Xi Jinpings Reden II
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Alte Chinesische Weisheiten in Xi Jinpings Reden II

Язык: Русский
Год издания: 2025
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wirtschaftliche Entwicklung, das „neue Entwicklungskonzept“ als Anstoß zum


grundlegenden Umdenken über Entwicklung, die Seidenstraßeninitiative zur


gemeinsamen Traumverwirklichung mit allen Ländern der Welt und der Appell


zur zukunftsträchtigen Schicksalsgemeinschaft für die ganze Menschheit… Diese


neuen Ideen, die den Rahmen für Chinas Regierungsführung bilden, sind


situationsgerecht und zeitkonform.


Mittels des strategischen Denkens wird für die Gesamtsituation gesorgt, mittels


des dialektischen Denkens werden Konflikte gelöst, mittels des rechtsstaatlichen


Denkens wird die Good Governance angestrebt, mittels des systematischen


Denkens werden unterschiedliche Möglichkeiten zusammengebracht, mittels des


Untergrenzen-Denkens werden unüberschreitbare Grenzen festgesetzt, mittels


des innovativen Denkens wird die Dynamik freigesetzt und mittels des offenen


Denkens wird die Sichtweise erweitert… Diese neuen Denkanstätze, die den


Grundstein für Chinas Regierungsführung legen, sind wohlerwogen und


vorausschauend.


Die integrierte Entwicklung von Beijing, Tianjin und Hebei übt eine


Vorbildfunktion für die regionale Entwicklung aus, der Aufbau der


Freihandelszone Shanghai gilt als erste Schritte für die Vervollständigung des


Konzeptes der Öffnung, die Verkündung der integrierten Entwicklung von


Streitkräften und zivilen Bereichen markiert den Beginn der Umsetzung der


Strategie zum Aufbau einer starken Armee, der Plan „Internet plus“ leistet Anschub für den Aufbau eines internetbasierten starken Landes, die zielgerichtete


Armutsbekämpfung wird durch eine zielgruppenorientierte Politikgestaltung


realisiert, die Vertiefung der institutionellen Reformen für Wissenschaft und


Technologien trägt zur innovationsgetriebenen Entwicklungsstrategie bei, die


Praktizierung der sozialistischen Grundwerte fördert den Aufbau einer großen


Kulturnation, das ganzheitliche nationale Sicherheitskonzept ist von zentraler


Bedeutung für die nationale Sicherheitsstrategie… Diese neuen Strategien, welche


die Pfade der Regierungsführung um einiges bereichern, sind durch ganzheitliches


Denken gekennzeichnet.


Für Karl Marx ist jede wahre Philosophie „die geistige Quintessenz ihrer Zeit“.


Xi Jinpings Ideen des Sozialismus chinesischer Prägung im neuen Zeitalter


berufen sich auf historische Gegebenheiten und logische Zusammenhänge,


vereinen Theorie und Praxis und verbinden China mit der Welt. Als Ausdruck


von chinesischen Erfahrungen und chinesischen Besonderheiten tragen sie dazu


bei, Chinas Selbstvertrauen zu stärken und den chinesischen Weg zu verbessern.


Sie bedeuten für Marxismus neue Perspektiven, für die theoretische


Weiterentwicklung der KP Chinas einen großen Sprung nach vorne und für den


Aufbau des Sozialismus chinesischer Prägung einen Durchbruch.


10. Wenn das große Dao waltet, haben alle einen ausgeprägten


Gemeinschaftssinn.


In: Den entscheidenden Sieg der umfassenden Vollendung des Aufbaus einer Gesellschaft mit


bescheidenem Wohlstand erringen und um große Siege des Sozialismus chinesischer Prägung im


neuen Zeitalter kämpfen – Bericht auf dem XIX. Parteitag der KP Chinas. Siehe auch in


anderen Reden.



Interpretation:


Xi Jinping hat sehr gerne diesen Spruch aus Liji, Buch der Riten zitiert, um auf die


ursprüngliche Zielvorstellung und Einsatzbereitschaft der chinesischen


Kommunisten für das Gemeinwohl hinzuweisen. Im Bericht auf dem XIX.


Parteitag brachte er es deutlich zum Ausdruck, dass die ursprüngliche


Zielvorstellung und Mission der chinesischen Kommunisten darin bestehen, das


Glück für das chinesische Volk anzustreben und sich für das Wiederaufleben der


chinesischen Nation einzusetzen.


Wer nicht vergisst, warum man angefangen hat, wird sein Werk vollenden. Die


chinesischen Kommunisten denken immer an ihr ursprüngliches Vorhaben und


sind überzeugt, dass ohne das chinesische Volk keine historischen Leistungen


vollbracht werden können. Als Vertretungsorgan der Allgemeinheit ist die KP


Chinas stets bemüht, das Land im Interesse des Volks zu regieren. Dabei gilt das


Entwicklungskonzept, welches das Volk ins Zentrum rückt, der KP Chinas als


Richtschnur. Ausgehend davon setzt sich die KP Chinas die Erwartungen des


Volks auf ein besseres Leben zum Ziel und schöpft daraus unermüdliche Kräfte


für die Fortentwicklung und für das Wiederaufleben der Nation.


China nähert sich zunehmend dem Zentrum der Weltbühne. Mit der Kurzform


„Gemeinschaftssinn als das große Dao“ (大道为公) hat Xi Jinping der Welt die


chinesische Weisheit und das chinesische Konzept im Sinne des gemeinsamen


Aufbaus einer Schicksalsgemeinschaft der Menschheit präsentiert. Wie im Bericht


des XIX. Parteitag der KP Chinas zu lesen ist, stellt Chinas Entwicklung keine


Gefahr für andere Länder dar und die KP Chinas sieht in Beitragsleistungen für


die ganze Menschheit ihre Mission. Das menschliche Schicksal liegt in den


Händen der Weltbevölkerung, und das chinesische Volk unter Leitung der KP


Chinas ist gerne bereit, mit allen Nationen zusammen Beiträge zur


Schicksalsgemeinschaft zu leisten und eine schöne Zukunft für alle aufzubauen.



Quelle:


Wenn das große Dao waltet, haben alle einen ausgeprägten Gemeinschaftssinn.


Weise und Fähige werden ausgewählt, Anstand wird geschätzt und Harmonie


gefördert. Da sorgt man nicht nur für seine eigenen Eltern und kümmert sich


nicht nur um seine eigenen Kinder, alte Menschen können ihren Lebensabend


angenehm verbringen, junge Menschen können in den besten Jahren etwas leisten


und Kinder können gut heranwachsen. Witwer und Witwen, Alleinstende und


Waisenkinder, Kranke und Behinderte, alle Menschen werden versorgt. Männer


sind verpflichtet, und Frauen sind häuslich eingerichtet. Man ist beschämt, dass Güter auf dem Boden herumliegen und möchte sie nicht zu eigen machen. Man


ist beschämt, so wenig geleistet zu haben und denkt nicht an sich selbst. Darum


kommt es weder zu politischen Verschwörungen noch zu gesellschaftlichen


Unruhen, und man braucht die Außentür nicht zu verschließen. Das ist der


Zustand der großen Harmonie.


In: Liji, Buch der Riten, Buch IX. Von der Frühlings- und Herbstperiode bis zur


Qin- und Han-Dynastie.



Kommentar:


Kongzis politisches Ideal der „großen Harmonie“ (大同) lässt sich realisieren,


„wenn das große Dao waltet“. In diesem Fall ist alles im öffentlichen Eigentum


und alle Menschen haben uneingeschränkt Zugang dazu. Das gewährleistet, dass


„alte Menschen ihren Lebensabend angenehm verbringen, junge Menschen in


den besten Jahren etwas leisten und Kinder gut heranwachsen (können). Witwer


und Witwen, Alleinstende und Waisenkinder, Kranke und Behinderte, alle


Menschen werden versorgt.“


„Wenn das große Dao waltet, haben alle einen ausgeprägten


Gemeinschaftssinn.“ Dieser Spruch wurde sehr gerne von Xi Jinping zitiert, wenn


er auf die chinesische Außenpolitik zu sprechen kam. Mit dem „Dao“ wird auf


die „gerechte Weltordnung“ hingewiesen. Wenn alle Nationen an den Werten wie


„Gerechtigkeit und Fairness“ festhalten, wird das große „Dao“ allen zum Wohl


gereichen.


11. Es gehört sich bei der Leitung des Staates, Vorbereitungen für


unerwartete Vorfälle zu treffen.


In: Rede anlässlich der Eröffnungszeremonie des Ausbildungsseminars über Xi Jinpings Ideen


des Sozialismus chinesischer Prägung im neuen Zeitalter und den Geist des XIX. Parteitags


für neue Mitglieder und Kandidaten des ZK der KP Chinas sowie für Funktionäre auf


Provinz- und Ministerebene. Siehe auch in anderen Reden.



Interpretation:


Mit diesem Zitat wies Xi Jinping darauf hin, dass ein professionelles


Risikobewusstsein ein umsichtiges Verhalten fördert und zur Bewältigung von


Herausforderungen beiträgt. Bei der Regierungsführung ist eine ausgeprägte


Sensibilisierung für Risiken auf allen Ebenen der öffentlichen Verwaltung


notwendig, wodurch Gefahren- und Risikosituationen verhindert werden können.


Mit anderen Worten: Das ist der Denkansatz der Untergrenze.


Dieser Denkansatz bildet die Grundlage für Xi Jinpings konzeptionelle Ideen


über die Regierungsführung. Anfang 2013 appellierte er an die Parteimitglieder,


bei jedem Vorhaben von der ungünstigen Situation auszugehen und sich um das


beste Ergebnis zu bemühen. Mit guten Vorbereitungen gerät man bei Problemen


nicht in Panik und übernimmt entschlossen die Initiative. Er ermahnte die


Parteifunktionäre, das Gefahren- und Risikobewusstsein zu stärken. Als


Gegenbeispiel führte er Li Zicheng (李自成, 1606-1645) an, der den Bauernkrieg


um 1636 leitete, schnell an die Macht kam und1644 in Beijing eine Niederlage


erlitt. „Man muss handeln, bevor es da ist. Man muss regeln, bevor es


durcheinander wird“, zitierte Xi Jinping in diesem Zusammenhang Laozi. „Wer


90 Meilen von 100 zurücklegt, hat erst die Hälfte der Reise hinter sich“, betonte


Xi Jinping wiederholt in seinem Bericht auf dem XIX. Parteitag. Nur wenn man


in Sicherheit an verborgene Gefahren denkt und ordentliche Arbeit leistet, kann


das Wiederaufleben der chinesischen Nation verwirklicht werden.


„Auf einem niedrigen Fundament lässt sich ein Hochhaus bauen.“ Das neue


Zeitalter birgt viele Chancen in sich und zugleich aber auch viele Gefahren und


Risiken. Wenn man den Gefahren ins Auge sieht, wird man nicht realitätsfern


handeln und kann übereilige Aktionen vermeiden. Man tut sein Bestes und tut


das, wozu man in der Lage ist. Auf diese Weise wird die Gesellschaft eine gesunde


und schnelle Entwicklung erleben.



Quelle:


Wei Zheng sagte ermahnend: „Es ist nicht leicht, Füchse in der Stadt und Mäuse


in Ahnentempeln auszurotten, da sie überall Stützpunkte haben, ganz zu


schweigen von adligen, angesehenen Familien, die sich immer widersetzen und


seit der Han- und Jin-Zeit kaum zu kontrollieren sind. […] Renfang, der


Verantwortliche, erfüllte insofern im Namen des Gesetzes seine Pflicht. Wie wäre


es denn möglich, zur Zufriedenheit der angeheirateten kaiserlichen


Verwandtschaft eine Strafe über ihn zu verhängen? Damit nehmen alle


Streitigkeiten ihren Anfang, weshalb man später Gewissensbisse hat. Eure Majestät, nur Sie sind in der Lage, dieser Sache Einhalt zu gebieten. Es gehört


sich bei der Leitung des Staates, Vorbereitungen für unerwartete Vorfälle zu


treffen. Wie könnte man seine Wehrbauten zerstören, bevor die


Überschwemmung kommt? Das sind nur meine persönlichen Überlegungen und


ich bin mir nicht sicher, ob sie sich als zutreffend erweisen.“


Wu Jing: Zhenguan zhengyao, Politische Grundzüge der Regierungszeit Zhenguan (627 –


649), Kapitel 2. Tang-Dynastie.



Kommentar:


Im Buch Zhenguan zhengyao, Politische Grundzüge der Regierungszeit Zhenguan (627 –


649) (贞观政要) werden die Gespräche zwischen Kaiser Taizong von Tang (唐


太宗) und seinen hohen Beamten über die Politik seiner Zeit und Denkschriften


an den Kaiser dokumentiert. „Es gehört sich bei der Leitung des Staates,


Vorbereitungen für unerwartete Vorfälle zu treffen“, so Wei Zheng (魏徵, 580 –


643), der während seiner Amtszeit dem Kaiser immer Vorhaltungen gemacht hat.


Im 7. Jahr der Regierungszeit Zhenguan, also im Jahr 633, stand Yang Yu (杨誉),


Schwiegervater des 6. Sohnes von Kaiser Taizong von Tang vor Gericht, da er


sich im kaiserlichen Palast ordnungswidrig verhielt und um ein Dienstmädchen


warb. Xue Renfang (薛仁方), der Hofbeamte im Ministerium für Justiz nahm ihn


fest und behandelte seinen Fall. Als der Kaiser davon erfuhr, war er sehr wütend,


da Yang Yu immerhin ein Verwandter seiner Familie war. Er gab den Befehl, Xue


Renfang 100 Schläge zu verabreichen und darüber hinaus ihn seines Amtes zu


entheben.


Wei Zheng, der diese Strafe für unangemessen hielt, versuchte, den Kaiser von


seinem Beschluss abzubringen. Schließlich ist es ihm auch gelungen. Der Kaiser


verordnete, Xue Renfang nach 20 Schlägen freizulassen.


12. Beim Kultivieren des Benehmens sucht man die Sitten nicht zu ändern;


bei der Vereinheitlichung der Verordnungen sucht man die


Lebensgewohnheiten nicht zu ändern.


In: Rede auf der Arbeitssitzung des ZK der KP Chinas über chinesische Volksgruppen. Siehe


auch in anderen Reden.



Interpretation:


China ist ein Vielvölkerstaat, und die chinesische Kultur ist geprägt durch


Multikulturalität. Das ist möglich, weil die Sitten und Gebräuche aller ethnischen


Gruppen bei der „Vereinheitlichung der Verordnungen und Kultivierung des


Benehmens“ immer geschätzt und gut gepflegt sind. Somit wird einerseits die


politische Einheit sichergestellt, und andererseits erleben die vielfältigen Kulturen


der ethnischen Minderheiten eine nachhaltige Entwicklung.


Ausgehend von den chinesischen Gegebenheiten und von den realen Problemen


der ethnischen Gruppen, wurde nach der Gründung der VR China das System


der Gebietsautonomie durch ethnische Minderheiten eingeführt, die den


Grundstein für den chinesischen Weg zu Problemlösungen legt. Auf diesem Weg


arbeiten alle ethnischen Gruppen solidarisch zusammen und teilen die


prosperierende Entwicklung. Auf der Basis der Gleichberechtigung werden die


gerechten, solidarischen und harmonischen Beziehungen zwischen den


ethnischen Gruppen gefestigt und weiterentwickelt. Diese günstige Entwicklung


fördert einerseits das Solidaritäts- und Zugehörigkeitsgefühl aller chinesischen


Volksgruppen und andererseits wird die kulturelle Vielfalt gut aufrechterhalten.



Quelle:


Die Baumaterialien für die Menschen variieren je nach der Wetterlage, ob es kalt,


warm, trocken oder feucht ist und nach der geografischen Lage, ob es im tiefen


Tal oder am breiten Fluss ist. Die Menschen, die dort leben, sind entweder


kraftvoll, sanft, fröhlich, ernst, langsam oder schnell. Sie unterscheiden sich in


ihrem Charakter, in ihren fünf Geschmacksrichtungen, in ihren Gefäßen und


Werkzeugen sowie in ihrer Kleidung. Beim Kultivieren des Benehmens sucht man


die Sitten nicht zu ändern; bei der Vereinheitlichung der Verordnungen sucht man


die Lebensgewohnheiten nicht zu ändern. Das Volk auf der Zentralebene und die


Völker in allen vier Himmelsrichtungen haben jeweils eigene Gepflogenheiten,


die nicht gegenseitig austauschbar sind.


In: Liji, Buch der Riten, Buch V. Von der Frühlings- und Herbstperiode bis zur


Qin- und Han-Dynastie.



Kommentar:


Liji, Buch der Riten, ein Sammelwerk über Sitten und Riten vor der Qin- und HanZeit, ist ein Klassiker der konfuzianischen Lehre. Im fünften Buch, das mit „Zum


königlichen Regieren“ (王制) betitelt ist, wird die Rechtsordnung der damaligen


Zeit dargelegt.

Im oben angeführten Zitat geht es um die Gestaltung der Beziehungen zwischen


den verschiedenen Völkern, die in vielerlei Hinsicht Unterschiede und


Differenzen erweisen. Anstatt einem Volk das Eigene aufzuzwingen, soll man die


Unterschiede ins Auge fassen und sie bestehen lassen. Auf dieser Grundlage wird


der Grundsatz zur Regelung der Beziehungen erarbeitet: „Beim Kultivieren des


Benehmens sucht man die Sitten nicht zu ändern; bei der Vereinheitlichung der


Verordnungen sucht man die Lebensgewohnheiten nicht zu ändern.“


An diesem Grundsatz, der für einen Vielvölkerstaat von Bedeutung ist, ist das


chinesische Gedankengut „Einvernehmen statt Vereinheitlichung“ (和而不同)


deutlich zu erkennen.


13. Alle Lebewesen entspringen aus der harmonischen Abstimmung und


wachsen durch die natürliche Pflege.


In: Gemeinsamer Aufbau eines kooperativen, gerechten Kontrollmechanismus zum


Klimawandel – Rede auf der Eröffnungszeremonie der Weltklimakonferenz 2015 in Paris.


Siehe auch in anderen Reden.


Interpretation:


Das traditionelle chinesische Konzept zur Gestaltung der Verhältnisse zwischen


Mensch und Natur bietet erhellende Lösungsansätze für die heutigen


Umweltprobleme. Das Ideal der „Einheit von Mensch und Natur“, in der „alle


Wesen gleichzeitig leben“ verlangt von einem, die Natur zu respektieren, sich der


Umwelt anzupassen und eine harmonische Beziehung zur Natur zu pflegen.


Auf der Weltklimakonferenz 2015 in Paris beleuchtete Xi Jinping mit diesem


altchinesischen Spruch die „ökologische Wertvorstellung“ Chinas, die sich in


China durchgesetzt hat. In Chinas neuer Entwicklungskonzeption wird die


„grüne“, also die umweltverträgliche Entwicklung großgeschrieben. Von


technischen Innovationen über institutionelle Erneuerung bis hin zum Aufbau


des kohlenstoffarmen Energiesystems, von umweltfreundlichen Bauten über


Förderung des kohlenstoffarmen Verkehrssystems bis hin zur Einführung des


nationalen CO2-Emissionshandels, alle diese Maßnahmen tragen zu Chinas


Modernisierung bei, wobei die harmonische Entwicklung von Mensch und Natur


nie genug betont werden kann.


In seiner Rede wies Xi Jinping nachdrücklich auf Chinas Bereitschaft hin, seine


Verpflichtungen angesichts des Klimawandels zu übernehmen und eine aktive


Rolle für die weltweite nachhaltige Entwicklung nach 2020 zu spielen. Damit


bietet China neben konkreten politischen Maßnahmen und Umweltschutzdaten


der Welt eine chinesische Weisheit und eine Wertorientierung für die globale


Governance.



Quelle:


Die Sterne kreisen begleitend, Sonne und Mond scheinen abwechselnd, die vier


Jahreszeiten herrschen zirkulierend, Yin und Yang verwandeln sich in Lebewesen,


Wind und Regen spenden reiche Gabe. Alle Lebewesen entspringen aus der


harmonischen Abstimmung und wachsen durch die natürliche Pflege. Man sieht


keine Tätigkeit, sondern Leistungen, das nennt man Wunder. Man kennt die Form,


die sie angenommen haben, weiß aber nichts von ihrer formlosen Entstehung,


das nennt man Naturordnung.


Xunzi: Xunzi, Schriften des Meisters Xunzi, Buch XVII. Streitende Reiche.



Kommentar:


Der „Himmel“ bzw. die Natur oder die Naturordnung ist eine wichtige Kategorie


der chinesischen Philosophie. Die zentrale Frage lautet, wie der Mensch zur Natur


steht. Xunzis Meinung darüber ist hauptsächlich im Buch „Zur


Naturordnung“ (Tianlun, 天论) seines Werks zu lesen.


Xunzis Auffassung über die Natur ist im oben zitierten Abschnitt offensichtlich.


Ihm zufolge hat die Natur ihre Gesetzmäßigkeit. „Alle Lebewesen entspringen


aus der harmonischen Abstimmung und wachsen durch die natürliche


Pflege.“ Obwohl man die schöpferische Arbeit der Natur, also die „harmonische


Abstimmung“ von Yin und Yang und „die natürliche Pflege“ durch Wind und


Regen nicht verfolgen kann, bewundert man das Vollendetsein. Dieser Prozess,


ein „Wunder“ der Natur, ist jedoch nicht der mysteriösen Übernatürlichkeit zu


verdanken. „Des Himmels Bewegung hat ihren Weg. Sie existiert nicht Yao


zuliebe und erlischt nicht als Folge von Jie“, so Xunzi. Yao (尧) gilt als weiser


Urkaiser Chinas, während Jie (桀) als Tyrann berüchtigt ist. Das zeigt, dass die


Natur eigene Gesetzmäßigkeit hat, die unabhängig vom menschlichen Willen


besteht.


14. Man nimmt Einsicht in die Geschichte des Altertums, überprüft die


aktuelle Lage und befragt erfahrene Menschen. Man erkennt dadurch die


Ursachen für Aufstieg und Niedergang und erwägt sachgerechte Mittel.


Man trifft ordnungsgemäß Entscheidungen und wandelt seine Ansichten


mit der Zeit. So dauert es an und der Staat ist in Sicherheit.


In: Rede auf der Arbeitssitzung des ZK der KP Chinas über chinesische Volksgruppen. Siehe


auch in anderen Reden.



Interpretation:


Im Zitat oben ist eine chinesische Weisheit zur Regierungsführung enthalten: Mit


der Zeit wandeln sich die Ansichten. Dies besagt, dass man bei der Arbeit immer


von der tatsächlichen Lage ausgehen soll. Bezüglich China muss man einerseits


Chinas Besonderheiten und Traditionen berücksichtigen, und andererseits darf


man nicht immer an die Geschichte und an das Alte klammern. Man muss von


fremden Erfahrungen lernen und darf jedoch nicht alles vorbehaltlos


übernehmen.


„Wir müssen uns mit den neuen Veränderungen und Besonderheiten auskennen,


die in verschiedenen Entwicklungsstufen unseres Landes vorkommen. Unsere


Ideen und Vorstellungen müssen der tatsächlichen Lage gerecht werden, und wir


müssen gemäß der Tatsache die Richtlinien festlegen. Diese Arbeitsmethode


müssen wir uns verinnerlichen“, so Xi Jinping. Chinas Vorhaben, Sozialismus


chinesischer Prägung aufzubauen, basiert auf der Tatsache, dass sich China noch


im Anfangsstadium des Sozialismus befindet. In seiner Rede am Collège


d’Europe in Brügge fasste Xi Jinping Chinas Besonderheiten von heute wie folgt


zusammen: Erstens ist China ein Staat mit einer langen Geschichte, zweitens hat


China in der Geschichte viel durchgemacht, drittens ist China ein sozialistisches


Land mit chinesischen Besonderheiten, viertens ist China das größte


Entwicklungsland weltweit und fünftens vollzieht sich ein tiefgreifender Wandel


in China. Angesichts dieser Tatsachen werden politische Kurse festgelegt und


sachgerechte Maßnahmen getroffen.



Quelle:


Der Volksmund sagt: „Das Alte, das nicht in Vergessenheit gerät, ist eine


Belehrung für die kommende Zeit.“ Darum nimmt der Edle, der das Land leitet,


Einsicht in die Geschichte des Altertums, überprüft die aktuelle Lage und befragt


erfahrene Menschen. Er erkennt dadurch die Ursachen für Aufstieg und


Niedergang und erwägt sachgerechte Mittel. Er trifft ordnungsgemäß

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