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Bädertechnik für Betrieb und Ausbildung
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Allgemeine Arbeitsregeln

Anwendungsvorschriften der Reinigungsmit-tel-Hersteller beachten.

Richtige Konzentration und Mengen einhal-ten.

Beim Verdünnen von sauren und kombinierten Reinigern Handschuhe und Stiefel aus Gummi oder Kunststoff, Gesichtsschutz und Gummi-schürze tragen.

Bei der Verdünnung hochkonzentrierter Säu-ren und saurer Reiniger: Nur Säure in das Verdünnungswasser schütten, niemals umge-kehrt!

Kein heißes Verdünnungswasser benutzen.

Ein Zusammenkommen des Reinigers mit dem Beckenwasser ist zu verhindern. Dies wird durch das Absenken des Wasserspiegels und das Öffnen des Rinnenschiebers zum Kanal erreicht.

Vornässen

Reinigungsmittel nach Art der Verschmutzung wählen und gleichmäßig auftragen und Einwir-ken lassen.

Niemals saure und basische Reiniger ohne Zwischenspülung einsetzen.

Reinigung durch mechanische Hilfsmittel un-terstützen.

Gut nachspülen.

Manuelle Reinigung

Man versteht darunter die Handreinigung mittels Schrubber, Bürsten, Schwämmen und Tüchern. Auf Beständigkeit der Materialien gegenüber den Reinigern ist bei der Beschaffung zu ach-ten. Bürsten und Tücher aus Polyamiden (Nylon, Perlon) sind nicht säure- und laugenbeständig.

Beckenbürsten und Bodenkescher werden bei kleineren Becken oder partiellen Schmutz-vor-kommen zur Wand- und Bodenreinigung einge-setzt. Sie können mittels Teleskopstangen in ih-rer Reichweite verändert werden.

Reinigung mit Maschinen

Bürstenmaschinen

Mittels rotierender, kontrarotierender und oszi-lie-render Bürsten ist bei gleichzeitiger Zufüh-rung von Wasser und Reinigungslösung eine

wesent-liche Vereinfachung und Beschleuni-gung des Reinigungsvorganges zu erreichen. Mehrschei-benmaschinen mit gleichzeitiger Absaugung kommen immer häufiger zum Ein-satz.

Hochdruckreiniger, Dampfstrahlreiniger

Stark verdünnte Reinigungsmittel werden aus Düsen mit einem Druck bis zu 150 bar auf die Oberfläche gesprüht. Man erreicht eine sehr ho-he mechanische Reinigungskraft. Scharfe Strah-len, warme oder heiße Reinigungslösun-gen be-schleunigen den Arbeitsprozess. Um die Sprüh-düsen und Ventile bei hartem Wasser nicht ver-kalken zu lassen, sind wasserenthär-tende Mittel zuzusetzen.

Hochdruckreiniger sind im Bäderbereich nur ge-zielt einsetzbar. Bei zu geringem Abstand der Sprühlanzetten und zu hohem Druck besteht die Gefahr der Materialbeschädigung.

Alle verwendeten elektrisch betriebenen Geräte müssen schutzisoliert und schutzgeerdet sein sowie über einen Fehlerstromschutzschalter be-trieben werden, der bei einem Fehlerstrom von >30 mA wirksam wird.


Einsatz einer Bürstenmaschine. Die rotie-rende Bürstenscheibe ist mittels Bajonett-Verschluss schnell auswechselbar. Reinigungs- und Desinfekti-onsmittel werden mit Hebeldruck zugegeben.

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Schwimmbadreinigung Reinigungsmethoden



Fahrbare Beckenbodenreinigungsgeräte

Dies sind Unterwassersaugpumpen mit pen-delnden oder rotierenden Bürsten. Sie können mit einem schwimmenden Transportkarren oder auch vom Rand aus eingesetzt werden. In den meisten Fällen genügen mit statischen Bürsten besetzte Saugdüsen, die mit Hilfe von Füh-rungsstangen (verlängerbare Teleskopstangen), manuell betätigt werden.

Übung

Reinigungsgebiete, Reinigungsmittel

123. Aus welchen Gründen ist die tägliche Rei-ni-gung eines Bades besonders wichtig?

124. Von welchen Faktoren ist der Einsatz der Reiniger und Reinigungsgeräte abhängig?

125. Welche Reiniger werden unterschieden?

126. Für welche Verschmutzungsarten werden die unterschiedlichen Reiniger eingesetzt?

127. Wie sind Reiniger grundsätzlich aufgebaut?

128 Erläutern Sie die Wirkungsweise der sauren Reiniger und basischen Reiniger!

129. Welche Arbeitsregeln sind beim Reinigen grundsätzlich zu beachten?

130. Welche Wirkungsweisen werden bei den waschaktiven Substanzen unterschieden



Bürstenreiniger mit Sauganschluss für klei-ne Becken (Ospa Schwimmbadtechnik)

Bodensauger mit Filtersäcken und Pumpe für große Becken (Ospa Schwimmbadtechnik)

Selbstfahrende Bodenreinigungsgeräte

Eine aufsichtsarme, selbsttätige Reinigung des Beckenbodens kann mittels selbstfahrender Geräte erzielt werden. Diese Geräte bewegen sich über Kunststoffketten fort und können auch die Steigung der Sprunggrubenübergänge bewältigen. Bei dem Berühren eines Hindernis-ses (Wand) verändern Tastschalter die Richtung. Auch ferngesteuerte und mit automatischer Auftaucheinrichtung versehene Geräte sind im Handel.


Funkgesteuertes, selbstfahrendes Becken-bodenreinigungsgerät. (WEDA 680) Absaugbreite: 60cm, Auch für senkrechte Beckenwände geeignet. Die Pumpe saugt die Schmutzpartikel von den rotie-renden Bürsten und führt sie in den Filterbeutel (Ma-schenweite 400µm). Schutztrafo 42V, Zeit-schaltuhr und Funk-Fernsteuerung befinden sich auf dem Trans-portwagen.

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Reinigungsmethoden Schwimmbadreinigung



Vorschriften für Unterwassersauger

Es gelten die Vorschriften für Tauchpumpen. Das Gehäuse muss wasserdicht sein, eine Einrichtung zum Hochziehen und eine feste Anschlussleitung haben. Ein Schutzleiter und ein Fehlerstromschutzschalter (Nennfehlerstrom 30mA) sind Voraussetzung für den Betrieb. Geräte mit Nennspannungen unter 42 V müs-sen mit einer besonderen Steckvorrichtungen ausgerüstet sein.

Festinstallierte Becken-Reinigungsanlagen

Die Sauganlage ist im Technikraum fest instal-liert. Lange Schläuche führen vom Unterwas-ser-sauggerät zur festen Saugleitung, die meh-rere Anschlussstutzen in der Beckenwand hat. Gutes Aufnehmen der Verunreinigungen, da keine Tur-bulenzen wie bei den Umwälzsaugern entstehen können. Jedoch treten hohe Saugver-luste durch die langen Saugleitungen auf.

Selbstfahrendes Reinigungsgerät mit Pro-grammsteuerung auf dem Transportwagen (mariner 3S compakt 600), für Becken bis 300 m2. Das Gerät wird per Funk in die Ausgangsposition gefahren und nimmt den automatischen Betrieb auf. Absaugbreite: 60cm, elektr. Anschluss: 24V DC bei 20A, Schutzart IP68, Fahrgeschwindigkeit: 0,2 m/s, der Lamellenfilter scheidet Schmutzteilchen bis 50mm ab. (Mariner 3S GmbH, 35394 Gießen)



Beachte bei elektrischen Rei-nigungsgeräten!

Anschlussleitungen, Steckvorrichtungen und FI-Schutzschalter sind vor jedem Einsatz auf ihren intakten Zustand zu überprüfen. Prüfungen des Herstellers sollten einmal jährlich erfolgen. Reini-gungsarbeiten im Becken sollten nur außerhalb der Betriebszeiten durchge-führt werden. Personen dürfen sich dabei nicht im Wasser befinden.


Übung

Reinigungsgeräte

131. Welche Reinigungsarten werden unterschie-den?

132. Wie werden Reinigungsgeräte bei der Becken- und Beckenumgangsreinigung eingesetzt?

133. Welche Vorschriften und Regeln sind beim Arbeiten mit elektrischen Reinigungsgeräten zu beachten?


Ferngesteuertes Robotergerät Marin-ger Navigator II mit vollautomatischer Umschalt-automatik, sowie programmgesteuerten, vollau-tomatischen Saugern mit eingebautem Orientie-rungssystem (Mariner 3S GmbH, 35394 Gießen)

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Schwimmbadreinigung Reinigungsmethoden



Arbeitsprogramme eines modernen automatischen Schwimmbeckenreinigungsgerätes. Die intelli-gente Steuer- und Regeltechnik verfügt über eine Selbsterkennung der Beckenbreite und kann so den Becken-boden Bahn für Bahn reinigen. (Mariner 3S GmbH, 35394 Gießen)

Spezielle Reinigungsverfahren in Hallen- und Freibädern

Grundreinigung

Vor Beginn einer jeden Saison oder mindestens einmal im Jahr ist eine Grundreinigung vorzu-nehmen, die sich bei sorgfältigen Zwischenrei-nigungen im Hallenbadbereich erübrigen kann.

Beckenreinigung

In Freibädern ist die Beckenreinigung möglichst gleich nach der Entleerung durchzuführen, da sie bei Abtrocknung der Schmutzbeläge wesent-lich erschwert wird.

Kalkablagerungen und Metalloxide sind mit sau-ren Reinigern mit waschaktiven Substanzen und organischen Schmutzlösern zu entfernen. Hier gilt die Regel: Zur Schonung der Bausubstanz soll besser ein verdünnter Reiniger mehrmals aufgetragen werden, als mit einem Konzentrat den Reinigungsvorgang in einem Arbeitsgang

bewältigen zu wollen. Bürsten und Hochdruckge-räte unterstützen den Prozess. Gut nachspülen.

Reinigung gefüllter Becken

Obwohl die Reinigung des Beckenwassers allein durch Siebe und Filter der Beckenwasseraufbe-reitungsanlage erfolgen sollte, setzen sich in den Beckenwasser-Totzonen täglich große Schmutz-mengen ab. Sinkstoffe, wie Staub, Laub, Pflas-ter, Fasern, Stoffreste, Haare und Bademützen-besatz sammeln sich am Boden. Schwimmende Schmutzansammlungen dürften sich bei gefor-derten Überströmungsverhältnissen nicht bilden. Solche Verschmutzungen sind sofort bei Betrieb mit einem Kescher zu entfernen.

Beckenrandreinigung, Rinnenreinigung

Die meisten Ablagerungen treten an der Was-ser-Luftlinie, dem Beckenrand auf. Sie bestehen überwiegend aus organischem Schmutz (Öle, Fette, Kosmetika). Bei hartem Wasser kommen noch mineralische Ablagerun-gen hinzu.

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Reinigungsmethoden Schwimmbadreinigung





Reinigungsvorgang:

Wasserspiegel schwach absenken (oder nach Filterspülung). Rinnenabfluss-Schieberstellung zum Kanal; Reinigungsspülwasser, das über die Rinne abfließt, darf nicht in den Beckenwasser-aufbereitungskreislauf gelangen.

Wahl des Reinigers für den Beckenrand:

Er sollte keine Stoffe enthalten, die die Reinhal-tung und Desinfektionswirkung beeinflussen. Reiniger sollten zähflüssig sein, damit sie schnell

Warmsprudelbecken mit eigener Aufbe-reitung:

Wie vor, jedoch täglich

Durchschreitebecken:

Täglich nach Betriebsende entleeren reini-gen und neu zu füllen.

Kaltwassertauchbecken (< 2m3 Inhalt):

Tägliche Entleerung, Reinigung und Des-infektion bei Becken ohne Anschluss an die Wasseraufbereitung; bei Becken mit Anschluss einmal wöchentlich.

Tretbecken:

Tägliche Entleerung, Reinigung, Desinfekti-on und wieder Neufüllung.

Warmbecken:

Alle zwei Monate entleeren, reinigen, desin-fizieren und neu zu füllen.

Überlaufrinnen:

Mindestens wöchentlich einmal, einschl. Unterseite der Rinnenroste und Rostaufla-geflächen, reinigen.

Wasserspeicher:

Bei Bedarf, mind. halbjährlich entleeren, reinigen und desinfizieren.

Wasserspeicher für Warmsprudelbecken:

vierteljährlich entleeren, reinigen, desinfizie-ren.

Für alle Becken gilt allgemein:

Jede Reinigung ist zu registrieren (Betriebs-tagebuch). Reinigungsturnus: Beckenboden mind. 2 x wöchentlich; Beckenwände alle 2 Wochen. Hierbei sind Sauggeräte und Bürsten einzusetzen. Jährlich ist einmal eine Beckenentleerung mit gründlicher Reinigung und Desinfektion vorzunehmen.

Spezielle Empfehlungen

Schwimm- und Badebecken-Boden:

Mindestens zweimal wöchentlich absaugen.

Schwimm- und Badebeckenwände:

Alle zwei Wochen mit Bürsten, Schrubber oder Sauger bei normaler Wasserfüllung.

Planschbecken:

Täglich, gegebenenfalls bei starker Belas-tung mit Entleerung, Reinigung und Desin-fektion; evt. auch zwischenzeitlich (z.B. bei fäkalen Verunreinigungen). Anschließend sind sie zu füllen und wieder in Betrieb zu nehmen.

Warmsprudelbecken mit angeschlosse-ner Aufbereitung:

Mindestens einmal wöchentlich nach Ent-leerung reinigen und desinfizieren, Becken, Rinnen und Luftkanäle sind gründlich mit Wasser zu spülen.

Reinigen von Schwimm- u. Badebecken nach DIN 19643

einwirken und ein Abfließen in das Beckenwas-ser vermieden wird. Auch Reiniger in Pulverform sind zu empfehlen.

Je nach Verschmutzungsgrad oder Ablage-run-gen erst alkalische, dann saure Reiniger ver-wenden.

Reinigungsvorgang bei Bedarf mehrmals wie-derholen und mit Schwamm und Bürste unter-stützen.

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Schwimmbadreinigung Reinigungsmethoden


Lfd. Nr.

Aufnahme in die Liste (Monat/Jahr)

Bezeichnung des Reini-gungsmittels

(in alphabe-tischer Rei-henfolge

Hersteller

Rinigungs-mittelbasis (qualitativ)

Anwen-dungs-Kon-zentrationen

pH-Wert des Rei-nigungs-mittels

Eingruppierung des Reini-gunsmittels unter Berück-sichtiigung der für die Prü-fung gewählten Anwen-dungskonzentration (Spal-te 6.2) Verwendung für

Besondere Herstellerhinwei-se (vgl. auch Gebrauchs-anweisungen u. dgl.)

Vom Hersteller empfohlene Konzentration

für Prüfung gewählte Kon-zentration

unverdünnt

Prüfungskonzentration

Gr.- u. lfd. Rei-nigung

Spez. Reini-gung aufg. 2)

Anwendung bei Raumtem-peratur (Wassertemperatur)

Berührung mit Haut, Augen und Kleidung vermeinden

Schutzkleidung /z.B. Schutzhandschuhe, Schutzbrille, Gummistiefel)

Spritzer auf Haut oder in die Augen gründlich mit Wasser nachspülen

Sonstiges

ohne Vor- u. Nach-behand-lung

mit Vor- u. Nach-behand-lung 1)

mit Vor- u. Nach-behand-lung 1)

(X)

(X)

(X)

(X)

(X)

(X)

(X)

1

2

3

4

5

6.1

6.2

7.1

7.2

8.1

8.2

8.3

9.1

9.2

9.3

9.4

9.5

Nov.

1998

305

Hallenbad-Reiniger Sau-er- dickflüssig

Dr. Nüsken

Chemie GmbH,

Kamen

Tenside, mi-neralische Säuren

10%

10%

1,3

1,9

X

X

X

X

X

306

KERACLIN F

Chemoforum

GmbH&Co KG

Wendlingen

Mineral-säure,

Tenside

3,5%

3,5%

1,4

2,2

X

X

X

X

X

307

LAVONET

Bad- und Sa-nitär-Duft-reiniger

Tana-Chemie

GmbH

Mainz

2%

2%

2,6

3,0

X

X

X

308

MULTISAN

Chemoforum

GmbH&Co KG,

Wendlingen

Mineral-säure,

Tenside

10%

10%

1,4

2,1

X

X

X

X

X

Reinigung empfindlicher Bau-teile

Becken- und Umgangsflächen aus kerami-schen Belägen

Keramische Fliesen besitzen eine dichte, glat-te Glasur (SiO2, NaO2), die von Säuren und Laugen nicht angegriffen wird. Nur Flusssäure (Fluorwasserstoff-Säure H2F2) löst Glasionen aus der Schicht heraus. Ablagerungen wie Gips (Ca-SO4), Ausblühungen der Fliesen (Calciumsi-likate), Metalloxide von Eisen (Rost), Aluminium, Zinn und Carbonate (CaCO3, MgCO3) müssen mit Reinigern und Reinigungsgeräten belag-schonend entfernt werden. Saure Reiniger in konzentrierter Form oder zu hoch temperierte Reiniger greifen die zementgebundenen Fugen an. Folgende Arbeitsregeln sind einzuhalten:

Vornässen: Es verhindert das tiefe Eindrin-gen des Reinigers in die Fugenporen und damit die Zerstörung im Inneren.

Nur verdünnte und richtig temperierte, nicht salzsäurehaltige Reiniger verwenden.

Reinigungszeit = Einwirkzeit: Sie ist so kurz wie möglich zu halten. Eventuell mehrmals kurze Reinigungen durchführen.

Nicht zu hoher Sprühdruck und nicht zu na-her Abstand des Hochdruckreinigers.

Gründliches Nachspülen.

Trotz Beachtung dieser Maßnahmen ist eine säurefeste Verfugung mit Epoxidharzen, beson-ders bei harten Wässern, zu empfehlen.

Anwendung und Wahl des Reinigers wird durch den Gebrauch der „Liste geprüfter Reinigungs-mittel für keramische Beläge in Schwimmbä-dern“ (Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e.V.), erleichtert. Ein Auszug aus der RK-Liste zeigt, wie geeignete Reiniger eingesetzt werden.

Bodenbeläge der Hallen- und Freibäder können aus Keramik, zementgebundenen oder natürli-chen Werk- und Kunststoffen bestehen. Für die Verwendung im Nassbereich dürfen nur geprüf-te, rutschhemmende Beläge herangezogen wer-den. Eine Liste (NB 26.17.1) der Unfallversiche-rungsträger gibt hier Entscheidungshilfen.

Betonbecken mit Chlorkautschukanstrichen: Sie sind beständig gegen saure und basische Reini-ger. Risse werden durch die Verwendung saurer Reiniger vergrößert. Hier ist besonders gut mit Wasser nachzuspülen.

Liste geprüfter Reinigungsmittel für kera-mische Beläge in Schwimmbädern; RK-Liste; Bezug: Deutsche Gesellschaft f. d. Badewesen e.V. Postfach 340201 in 45074 Essen

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Reinigungsmethoden Schwimmbadreinigung




Polyester- und PVC-Folien- und -Becken

Sie sind größtenteils unempfindlich gegen ver-dünnte Säuren und Basen. Lösungsmittel kön-nen PVC anlösen. Keine stark oxidierenden Mittel verwenden; am besten Neutralreiniger; niemals mit Schleifmittelzusatz!

Aluminiumflächen: Sie sind unbeständig gegen Säuren und Laugen. Auch bei gestriche-nen Aluminiumflächen (Becken) sind nur milde Reiniger zu verwenden.

Eloxalteile: Sie sind nur mit milden Reinigern zu behandeln. Als Pflegemittel können harz- und säurefreie Öle oder Vaseline verwendet wer-den. Auch „Eloxalöl“ (Knochenöl) kombiniert mit einem Vorreiniger ist verwendbar. Laugen (Kalk- oder Zementmörtel) zerstören die Eloxalschicht.

Edelstahlteile und Chromteile: Hier können ohne Bedenken verdünnte saure oder basische Reiniger zum Einsatz kommen. Salzsäurehaltige Mittel färben Edelstahl- und Chromteile dunkel; die Legierungsbestandteile werden herausge-löst. Neutralisieren und gut nachzuspülen.

Emaillierte Teile: Hier dürfen keine Schleifmittel und keine konzentrierten basische Reiniger ver-wendet werden. Emaillierte Flächen sind sonst wie keramisches Fliesenmaterial zu behandeln.

Verunreinigungen durch Kaugummi

Sie sind bei rauerem Bodenmaterial ein festsit-zendes Ärgernis. Hier helfen nur „Einzelbehand-lungen“ durch Spachtel oder Sprühmittel, die den Gummi durch Vereisung verspröden lassen. Auch mit dem Hochdruckreiniger und heißem Wasser sind die Gummiverklebungen relativ gut zu beseitigen.

Kunststoff-Flächen

Hier werden alkohol- und glycolhaltige Neut-ral-reiniger empfohlen. Niemals scheuernde Mittel verwenden.

Glas und Spiegel

Am besten sind Alkoholreiniger und schwach eingestellte saure oder alkalische Reiniger (spe-zielle Glasreiniger) zu verwenden.

Holz und Saunaverkleidung

Nur täglich abspritzen und desinfizieren. Einmal pro Jahr ist das Holz abzuschleifen.

Fugen aus dauerelastischer Fugenmasse

Hier sind Desfektionsmittelreiniger oder leicht oxidierende Mittel zu verwenden.

Natursteine, Marmor

Hier verwendet man Alkoholreiniger oder ähn-liche Neutralreiniger. Pads und Scheuerpulver sind zu vermeiden. Saure Reiniger dürfen nur bei Granit und Basalt eingesetzt wenden.

Übung

Spezielle Reinigungsverfahren

134. Wann werden Becken-Grundreinigungen durchgeführt?

135. Wie ist eine Becken-Grundreinigung durch-zuführen?

136. Erläutern Sie den Vorgang einer Becken-rand- und Rinnenreinigung?

137. Welche Hilfen bietet Ihnen die RK-Liste?

138. Geben Sie den Reinigungsturnus nach DIN 19643 an: Beckenwände, Beckenboden, Planschbecken, Durchschreitebecken, Über-laufrinne, Wasserspeicher!

139. Führen Sie die Reinigungsregeln für fünf empfindliche Bauteile im Bäderbereich auf!

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Algenbekämpfung Algenvorkommen





Algenbekämpfung

Algenvorkommen

Algen sind niedere Pflanzen, die Licht zum Wachstum benötigen und Chlorophyll (Blatt-grün) besitzen. Die grüne Farbe kann durch Rot, Braun, Gelb oder Blau überlagert sein. In den Schwimmbecken finden die Algen besonders günstige Wachstumsbedingungen. Durch die Badenden und das Füllwasser gelangen u.a. Phosphate ins Wasser, die das Algenwachstum (besonders der Grünalge) fördern. Eine ver-fahrensgerechte Flockung lässt die Phosphate ausfällen, so dass es bei einer guten Becken-durchströmung kaum Algenbefall gibt. Algen bewirken: Beckenwassertrübung, Rutschgefahr, Chlorverzehr (da sie durch ihren Stoffwechsel das Wasser mit organischen Stoffen belasten).

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