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Die Rückkehr
Die Rückkehr

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«Mach bloß kein Durcheinander und nehme alles auf» knurrte der andere «sonst lassen die uns die Ohrringe zum Frühstück verzehren.»

«Mach dir keine Sorgen. Ich kenne dieses Gerät in- und auswendig. Es wird uns kein Flüstern entgehen.»

«Wir müssen herausfinden, was die Frau Doktor entdeckt hat» fügte der Dicke hinzu. «Unser Boss hat einen Haufen Geld investiert und heimlich die Forschungsarbeiten zu beobachten.»

«Das war schon wegen der beachtlichen Sicherheitsvorkehrungen des Colonels sicher nicht einfach.» Der Magere Typ hob träumerisch seinen Blick zum Himmel und fügte hinzu «Wenn ich auch nur ein Tausendstel von all dem Geld bekommen hätte, würde ich jetzt unter einer Palme auf Kuba liegen und meine einzige Sorge wäre, dass ich mich zwischen einem Margarita oder einer Piña Colada entscheiden müsste.»

«Und vielleicht noch mit ein paar Mädels im Bikini, die dich mit Sonnencreme einreiben» sagte der Dicke um dann laut loszulachen, während von seinem vom Lachen wackelnder Bauch das herunterfiel, was vorher draufgefallen war.

«Diese Vorspeise ist exquisit.» Die Stimme der Frau Doktor kam leicht verzerrt aus dem Lautsprecher aus dem Armaturenbrett. «Ich muss dir gestehen, dass ich nicht geglaubt hätte, dass hinter dieser “Schale” des rüden Militärs ein solch raffinierter Mann stecken könnte.»

«Danke Elisa. Auch ich hätte nie gedacht, dass eine so hoch qualifizierte “Frau Doktor”, außer schön, auch sehr zuverlässig und sympathisch sein könnte» sagte die ebenfalls etwas verzerrte aber leisere Stimme des Colonels.

«Hör dir an, wie die turteln» sagte der Mann auf dem Fahrersitz. «Meiner Meinung nach landen die in der Kiste.»

«Da bin ich nicht so sicher» sagte der andere. «Unsere Frau Doktor ist sehr schlau und ich glaube nicht, dass ein Abendessen und ein paar fade Komplimente ausreichen können, um damit sie in seine Arme fällt.»

«Zehn Dollar, dass er sie heute Abend rumkriegt» sagte der Dicke und streckte die rechte Hand zum Kollegen aus.

«Ok, ich bin dabei» sagte der andere und schüttelte die ausgestreckte Hand.

Sternenschiff Theos – Das mysteriöse Objekt

Das Objekt, das sich vor den beiden stutzigen Reisekumpanen materialisierte, war sicher nichts, was die Natur auch nur im Entferntesten hätte erschaffen können. Es schien eine Art Metallblume mit drei langen Blütenblättern, ohne Stiel zu sein, deren Blütenstempel in der Mitte leicht konisch geformt war. Der Teil hinter dem Stempel hatte die Form eines sechseckigen Prismas mit einer leicht größeren Oberfläche als der des Kegels, der sich auf der anderen Seite befand und als Stütze der ganzen Struktur diente. Von den drei Seiten, im selben Abstand vom Sechseck, gingen die rechteckigen Blütenblätter ab, die vier Mal länger waren als die Basis.

«Das scheint eine Art Windmühle zu sein, wie sie vor Jahrhunderten in den großen Prärien im Westen benutzt wurden» meinte Petri, ohne die Augen auch nur einen Moment vom Objekt abzulenken, das auf dem großen Bildschirm angezeigt wurde.

Azakis lief ein Schauer über den Rücken, während er sich an einige alte Prototypen erinnerte, von denen ihm die Ältesten geraten hatten, sie vor der Abreise zu studieren.

«Das ist eine Raumsonde» bestätigte Azakis. «Ich habe schon einige in den alten Archiven im Netz gesehen, die mehr oder weniger so gebaut waren» fuhr er fortwährend er über N^COM so viele Informationen wie möglich über das Argument abrief.

«Eine Raumsonde?» fragte Petri, während er verblüfft zum Freund schaute. «Und wann sollen wir die gestartet haben?»

«Ich glaube nicht, dass es unsere ist.»

«Das ist nicht unsere? Was willst du damit sagen, mein Freund?»

«Ich meine damit, dass sie nicht von irgendeinem Bewohner des Planeten Nibiru gebaut und gestartet wurde.»

Das Gesicht von Petri wurde immer verblüffter. «Was soll das heißen? Du willst mit doch nicht sagen, dass du auch an diesen Blödsinn über die Aliens glaubst, oder?»

«Das, was ich weiß, ist, dass nichts dieser Art je auf unserem Planeten hergestellt wurde. Ich habe im ganzen Archiv des Netzes nachgesehen und keine Übereinstimmungen mit dem Objekt gefunden, das wir hier vor uns sehen. Auch in den Projekten, die nie verwirklicht wurden, habe ich nichts gefunden.»

«Das ist nicht möglich!» sagte Petri. «Dein N^COM muss durcheinander sein. Kontrollier noch mal.»

«Es tut mir leid Petri. Ich habe es schon zwei Mal kontrolliert und ich bin absolut sicher, dass das nicht von uns ist.»

Das Kurzstreckensystem erzeugte ein dreidimensionales Abbild des Objekts und erstellte es bis ins kleinste Detail. Das Hologramm schwebte etwa einen halben Meter über dem Boden, leicht in der Mitte des Kommandoraums.

Mit einer Bewegung der rechten Hand begann Petri es langsam zu drehen und untersuchte dabei aufmerksam jedes Detail.

«Es scheint, dass es aus einer sehr leichten Metalllegierung gebaut wurde» sagte Petri mit einem deutlich technischeren Ton im Vergleich zur Verblüffung, die ihn vorher überwältigte. «Die Versorgung der Motoren muss von diesen drei Blütenblättern kommen, die, wie es scheint, von einem Material überzogen sind, dass auf das Sonnenlicht reagiert.» Jetzt hatte er begonnen, die Bedienungen des Systems zu betätigen. «Der Stempel muss eine Art Antenne für Empfang und Übertragung sein und im sechseckigen Prisma befindet sich sicher das “Gehirn” von dem Ding.»

Petri bewegte das Hologramm immer schneller und in alle Richtungen. Plötzlich hielt er an und sagte «Schau mal da. Was ist das, deiner Meinung nach?» fragte er, während er das Detail vergrößerte.

Azakis näherte sich so weit wie möglich. «Das scheinen Symbole zu sein.»

«Zwei Symbole, würde ich sagen» korrigierte ihn Petri «oder Besser, eine Zeichnung und vier naheliegende Symbole.»

«Azakis suchte über N^COM weiterhin irgendetwas im Netz, konnte aber nichts finden, was nur im Mindestens mit dem übereinstimmte, was er vor sich hatte.»

Die Zeichnung zeigte ein Rechteck, das aus fünfzehn Längslinien bestand, in denen dich die Farben rot und weiß abwechselten und in der oberen linken Ecke befand sich ein weiteres blaues Rechteck mit fünfzig weißen Sternen mit je fünf Eckpunkten. Auf dessen rechter Seite, die vier Symbole:

JUNO

«Das scheint eine Art Schrift zu sein» riskierte Azakis. «Vielleicht stehen die Symbole für den Namen derer, die die Sonde gebaut haben.»

«Oder vielleicht ist es sein Name» antwortete Petri. «Die Sonde heißt “JUNO” und das Symbol der Erschaffer ist diese Art farbiges Rechteck.»

«Wie es auch sei, wir haben es sicher nicht gebaut» bestätigte Azakis. «Glaubst du, dass irgendeine Lebensform im Inneren sein könnte?»

«Das glaube ich nicht. Jedenfalls keine, die wir kennen. Der Platz der hinteren Kapsel, was der einzige Ort ist, wo was sein könnte, ist zu klein, um ein Lebewesen zu beherbergen.»

Während er sprach, hatte Petri schon damit begonnen, eine Scansion der Sonde auszuführen, um ein Lebenszeichen in deren Inneren zu suchen. Nach einigen Augenblicken erschien eine Reihe von Symbolen auf dem Bildschirm und er übersetzte sie für seinen Freund.

«Unsere Sensoren sagen, dass sich nichts “Lebendiges” darin befindet. Es scheint auch, dass keine Waffen irgendeiner Art vorhanden sind. Bei der ersten Analyse würde ich sagen, dass das Ding da eine Art Aufklärer ist, der dazu gestartet wurde, das Sonnensystem nach wer weiß was zu erforschen.»

«Das kann sein» sagte Azakis «aber die Frage ist: “Gestartet von wem?”»

«Nun» vermutete Petri «wenn wir mysteriöse “Aliens” ausschließen, würde ich sagen, dass die einzigen, die dazu in der Lage wären so was zu machen, deine alten “Erdenfreunde” sind.»

«Ach was? Als ich das letzte Mal fort bin, waren sie gerade Mal dazu in der Lage zu reiten. Wie sollen sie in so kurzer Zeit einen solchen Wissensstand erreicht haben? Eine Sonde in den Weltraum zu schicken ist ja kein Scherz.»

«Wenig Zeit?» antwortete Petri und schaute ihm geradeaus in die Augen. «Vergiss nicht, dass für sie seit damals fast 3.600 Jahre vergangen sind. Wenn man beachtet, dass ihre durchschnittliche Lebenserwartung maximal fünfzig-sechzig Jahre war, würde dies bedeuten, dass seitdem mindestens sechzig Generationen gelebt haben. Vielleicht sind sie intelligenter geworden, als wir es uns vorstellen.»

«Und vielleicht ist gerade deswegen» fügte Azakis hinzu, indem er versuchte, die Überlegung des Freundes zu vervollständigen «dass sich die Ältesten wegen dieser Mission solche Sorgen machten. Sie haben es vorausgesehen oder wenigstens diese Möglichkeit in Betracht gezogen.»

«Naja, sie hätten uns ruhig was sagen können, oder nicht? Die Entdeckung von diesem Ding hat mich fast umgehauen.»

«Das sind doch nur Vermutungen» sagte Azakis, während er sich mit Daumen und Zeigefinger das Kinn rieb «aber es scheint, dass es logisch ist. Ich versuche, die Ältesten zu kontaktieren und mal sehen, ob ich ihnen ein Paar mehr Informationen entreißen kann, wenn sie welche haben. Versuch du in der Zwischenzeit ein bisschen mehr über das Ding da rauszufinden. Analysiere den aktuellen Kurs, die Geschwindigkeit, Masse, usw. und versuche rauszukriegen, wo sein Ziel ist, seit wann es unterwegs ist und welche Daten darin gespeichert sind. Ich will einfach so viel wie möglich über das erfahren, was uns da unten erwartet.»

«Ok, Zak» rief Petri während er um sich herum farbige Hologramme und unendliche Nummern und Formeln um sich herum schweben ließ.

«Ah, vergiss auch nicht, das zu analysieren, was du als Antenne bezeichnet hat. Wenn es wirklich eine ist, könnte sie auch in der Lage sein, zu empfangen und zu übertragen. Ich möchte nicht, dass unser Treffen schon an die Aussender der Sonde weitergeleitet wurde.»

Dies gesagt, ging Azakis schnell in Richtung einziger H^COM-Kabine des Schiffs, die für die Langstreckenkommunikation ausgerüstet war und sich zwischen den Türen achtzehn und neunzehn der internen Transfermodule befand. Die Tür öffnete sich mit dem üblichen leisen Flüstern und Azakis fädelte sich in die enge Kabine.

Wer weiß, warum sie sie so klein gestaltet haben... fragte er sich, während er versuchte, sich auf dem automatisch von Oben heruntergefahrenen Sitz zu setzen, der ebenfalls sehr einengend war. Vielleicht, damit wir sie so wenig wie möglich benutzen...

Während sich die Tür hinter ihm schloss, erschienen eine Reihe von Bedienungen auf der Konsole, die vor ihm lag. Er musste einige Sekunden warten, bis sich das Signal stabilisierte. Plötzlich erschien im holographischen Visor, der dem in seinem Zimmer sehr ähnlich war, das ausgezehrte und vom Alter gezeichnete Gesicht seines Vorgesetzten Ältesten.

«Azakis» der Mann lächelte leicht, während er langsam die knochige Hand zum Gruß hob. «Was ist der Grund, warum du diesen armen alten Mann so dringend rufst?»

Er hatte nie erfahren, wie alt sein Vorgesetzter wirklich war. Niemand war es gestattet, dermaßen private Dinge über ein Mitglied der Ältesten zu erfahren. Sicher, Revolutionen um die Sonne herum hatte es viele gegeben. Trotzdem spritzten seine Augen von rechts nach links mit einer Vitalität, die nicht einmal er besser hätte zeigen können.

«Wir hatten ein wirklich überraschendes Treffen, jedenfalls für uns» sagte Azakis ohne Umschweife, indem er versuchte, seinem Gesprächspartner geradeaus in die Augen zu schauen. «Wir sind beinahe mit einem komischen Objekt zusammengeprallt» fuhr er fort und suchte jede minimale Veränderung im Gesicht des Ältesten zu erkennen.

«Ein Objekt? Was meinst du damit mein Junge?»

«Petri analysiert es noch, aber wir glauben, dass es sich um eine Art Sonde handelt und ich bin sicher, dass es nicht unsere ist» Die Augen des Ältesten weiteten sich. Er schien ebenfalls überrascht zu sein.

«Wir haben fremdartige Symbole in einer fremden Sprache entdeckt, die auf der Hülle eingraviert sind» fügte er hinzu. « Ich schicke dir alle Daten.»

Der Blick des Ältesten schien sich für einen Augenblick in der Leere zu verlieren, während er mit seinem O^COM den ankommenden Informationsfluss analysierte.

Nach einigen langen Momenten kehrten seine Augen zu seinem Gesprächspartner zurück und mit einem Ton, der keine Emotionen durchsickern ließ, sagte er «Ich berufe sofort den Rat der Anten ein. Alles deutet darauf hin, dass eure Vermutungen richtig sind. Wenn es wirklich so ist, müssen wir sofort unsere Pläne überarbeiten.»

«Wir warten auf Infos» sagte Azakis und beendete die Kommunikation.

Nasiriyya – Das Abendessen

Der Colonel und Elisa tranken schon den dritten Kelch Champagner und das Ambiente war mittlerweile schon weniger formell.

«Jack, ich muss sagen, dass dieses Masgouf wirklich göttlich ist. Es ist wirklich sehr viel und wir werden es wohl nicht schaffen, alles zu vertilgen.»

«Ja, es ist wirklich sehr gut. Wir müssen dem Koch unser Kompliment aussprechen.»

«Vielleicht sollte ich ihn heiraten, damit er für mich kocht» sagte Elisa mit einem zu übertriebenen Lachen. Der Alkohol begann zu wirken.

«Nein, er muss sich anstellen. Ich war zuerst da.» Traute er sich zu sagen, da er dachte, dass es nicht zu unangemessen war. Elisa überhörte dies und aß weiter ihren Stör.

«Du bist nicht verheiratet, richtig?»

«Nein, ich hatte keine Zeit dafür.»

«Das ist eine uralte Ausrede» sagte sie uns schaute ihn verführerisch an.

«Naja, einmal war ich sehr nahe dran, aber das Militärleben ist nicht gerade für eine Ehe geeignet. Und du?» wich er dem Argument aus, das ihm scheinbar noch zu schaffen machte. «Hast du je geheiratet?»

«Machst du Scherze? Wer würde eine Frau aushalten, die ihre meiste Zeit in der Welt herumtingelt, um wie ein Maulwurf unter der Erde zu graben und der es Spaß macht, alte tausend Jahre alte Gräber zu schänden?»

«Tja» sagte Jack mit einem bitteren Lachen «so wie es aussieht, sind wir nicht für die Ehe gemacht.» Und während er das Glas hob, schlug er melancholisch vor «Trinken wir drauf.»

Der Kellner kam mit weiteren Samoons13 , die gerade aus dem Ofen kamen und unterbrach zum Glück die leichte Wehmut.

Jack nutze die Unterbrechung und versuchte schnell die Erinnerungen zu verscheuchen, die ihm ins Gedächtnis zurückgekehrt waren. Es war seitdem viel Wasser den Fluss hinuntergelaufen. Jetzt hatte er eine wunderschöne Frau an seiner Seite und musste sich nur auf sie konzentrieren. Das war auch nicht schwer.

Die umarmende Hintergrundmusik, war die richtige. Elisa, durch die drei Kerzen auf dem Tisch beleuchtet, war wunderschön. Ihre Haare schimmerten mit goldenen und kupferfarbenen Reflexen und ihre Haut war glatt und gebräunt. Ihre eindringlichen Augen waren Tiefgrün. Ihre weichen Lippen versuchten langsam ein Stück Stör, das sie zwischen den Fingern hielt, von der Gräte zu befreien. Sie war so sexy.

Elisa ließ sich diesen Schwächemoment des Colonels nicht entgehen. Sie legte die Gräte an den Rand des Tellers und saugte mit unschuldiger Miene zuerst den Zeigefinger und dann den Daumen ab. Sie senkte leicht den Kopf und schaute ihn so intensiv an, dass Jack glaubte, sein Herz würde ihm aus der Brust springen und direkt auf dem Teller landen.

Er merkte, dass er die Kontrolle der Situation und über sich selbst verloren hatte und versuchte sofort, sich wieder zu fangen. Er war ein bisschen zu erwachsen, um wie ein verliebter Teenager dazustehen, aber dieses Mädchen hatte so ein gewisses Etwas, das ihn schrecklich anzog.

Er atmete tief ein, rieb sich sein Gesicht mit den Händen und versuchte zu sagen «Was meinst du, schaffen wir das letzte Stück noch?»

Sie lächelte, nahm sanft das letzte Stück Stör, erhob sich leicht von ihrem Stuhl, streckte sich zu ihm hinüber und näherte das Stück seinem Mund. In dieser Position zeigte ihr Ausschnitt ihre üppigen Brüste. Jack, der sichtbar verlegen war, nahm das Stück in den Mund, konnte es aber nicht vermeiden, ihre Finger mit den Lippen zu berühren. Seine Erregung wuchs immer mehr an. Elisa spielte mit ihm, wie die Katz mit der Maus und Jack konnte sich in keiner Weise dagegen wehren.

Dann, mit der Miene des unschuldigen Mädchens, setzte sich Elisa wieder auf ihren Stuhl und als ob nichts gewesen wäre, gab sie dem großen und mageren Kellner ein Handzeichen, der auch sofort kam.

«Ich denke, dass die Zeit für einen guten Tee mit Kardamom gekommen ist. Was meinst du Jack?»

Er hatte sich noch nicht von der vorherigen Situation erholt und stotterte so was wie «Äh, ja, ok...» Und während er die Jacke wieder richtete, um seine Haltung wieder zu erlangen, fügte er hinzu «ich glaube, dass er für die Verdauung genau das richtige ist»

Er hatte gemerkt, dass er etwas Lächerliches gesagt hatte, aber ihm war nichts Besseres eingefallen.

«Es ist alles wirklich sehr angenehm Jack, dies ist ein phantastischer Abend, aber wir sollten nicht den Grund vergessen, aus dem wir hier sind Ich muss dir etwas zeigen, erinnerst du dich?»

Der Colonel dachte an alles in diesem Moment, aber nicht an die Arbeit. Aber, sie hatte Recht. Es stand wirklich mehr auf dem Spiel als ein blöder Flirt. Das Problem war nur, dass ihm dieser Flirt gar nicht blöd vorkam.

«Sicher» antwortete er und versuchte seine autoritäre Ausstrahlung wieder zu erlangen. «Ich kann es kaum erwarten zu erfahren, was du entdeckt hast.»

Der Dicke, der in dem nicht weit entfernten Wagen saß, rief «Was für eine Schlampe. Die Frauen sind alle gleich. Erst machen sie dich glauben, dass sie dich zu den Sternen bringen und dann lassen sie dich hängen, als ob nichts gewesen wäre.»

«Ich glaube, dass deine zehn Dollar bald in meiner Tasche liegen» sagte der Magere mit einem hämischen Lachen.

«Ehrlich gesagt ist mit egal, wen sich unsere Frau Doktor ins Bett holt. Vergiss nicht, dass wir nur hier sind, um zu erfahren, was sie weiß.» Und während er versuchte, es sich auf dem Sitz bequemer zu machen, weil sein Rücken anfing zu Schmerzen, fügt er hinzu «Wir hätten auch einen Weg finden müssen, eine schöne Kamera in dem blöden Lokal anzubringen.»

«Ja, vielleicht unter dem Tisch, damit du auch ihre Beine hättest sehen können.»

«Idiot. Wer war eigentlich das Arschloch, das dich für diese Mission ausgesucht hat?»

«Unser Boss, lieber Freund. Und ich würde dir raten, ihn nicht zu beleidigen, weil auch er genau weiß, wie man Abhörgeräte positioniert und ich glaube nicht, dass es schwierig für ihn gewesen wäre, auch in diesem Wagen eins einzubauen.»

Der Dicke schreckte zusammen und glaubte für einen Augenblick, dass sein Herz aufhörte zu schlagen. Er wollte Karriere machen und seinen direkten Vorgesetzten zu beleidigen, war nicht gerade der beste Weg, um vorwärts zu kommen.

«Rede keinen Scheiß» sagte er, wobei er versuchte wieder ernst und professionell zu wirken. «mach deine Arbeit und dann schauen wir, dass wir mit was Konkretem zur Basis zurückkehren.» Dann fixierte er einen undefinierten Punkt im Dunkel der Nacht, der außerhalb der leicht beschlagenen Windschutzscheibe lag.

Elisa holte ihr unzertrennliches Tablet aus ihrer Tasche, legte es auf den Tisch und begann, die Fotos zu zeigen. Der Colonel versuchte neugierig irgendetwas zu sehen, aber sein Blickwinkel lies dies nicht zu. Nachdem sie gefunden hatte, was sie suchte, stand sie auf und setzte sich auf den Stuhl neben ihm.

«Also» begann Elisa «mach‘s dir gemütlich, es ist eine lange Geschichte. Ich versuche, mich so kurz wie möglich zu fassen.»

Indem er den Zeigefinger schnell über das Pad streifte, ließ er ein Foto einer mit fremdartigen Zeichen und keilförmigen Schriften gravierten Tafel erscheinen.

«Das ist das Foto von einer der Tafeln, die im Grabmal des Königs Balduin II von Jerusalem gefunden wurde» fuhr Elisa fort «Von ihm wird angenommen, dass er im Jahr 1119 der erste war, der die Grotte von Macpela, die auch die Grotte der Patriarchen genannt wird, öffnete, wo auch Abraham und seine beiden Söhne Isaak und Jakob begraben sein sollen. Diese Gräber befänden sich unter der heute so genannten Moschee oder Sanktuarium des Abraham in Hebron Transjordanien.» Nun zeigte sie ihm das Foto der Moschee.

«In den Gräbern» fuhr Elisa fort «hätte der König zahlreiche Objekte verschiedener Art und auch eine Reihe von Tafeln gefunden, die Abraham gehört hätten. Man glaubt sogar, dass sie eine Art Tagebuch darstellen, das er geführt hätte und auf denen er die wichtigsten Momente seines Lebens festgehalten hätte.»

«Eine Art “Reisenotizen”» versuchte Jack zuvor zu kommen, in der Hoffnung gut dazustehen.

«Auf eine gewisse Weise ja, da er ja damals wirklich einen langen Weg zurückgelegt hatte.»

Elisa erklärte weiter und rief ein weiteres Foto auf. «Die besten Experten seiner Sprache und der graphischen Darstellung dieses Zeitalters haben versucht, das zu übersetzen, was auf dieser Tafel steht. Die Meinungen gingen natürlich in Bezug auf einige Stellen weit auseinander, aber alle waren sich einig, dass dies» und sie vergrößerte ein Detail des Fotos «als “Gefäß” oder als “Amphore der Götter” übersetzt werden kann. Dann gibt es Worte wie “Begräbnis”, “Geheimnis” und “Schutz”, die ebenfalls sehr klar sind.»

Jack begann, etwas verwirrt zu sein, aber er versuchte Elisa durch ein Kopfnicken zu überzeugen, dass er ihr perfekt folgen konnte. Sie schaute ihn für einen Augenblick an und fuhr dann fort «Dieses Symbol aber» und sie betätigte den Bildschirm, damit es so klar wie möglich sichtbar wurde «müsste der Meinung einiger nach, ein Grabmal sein. Das Grabmal eines Gottes. Während dieser Teil einen der Götter beschreibt, der das um ihn versammelte Volk warnt oder sogar bedroht.»

Ein bisschen wegen dem Alkohol und ein wenig wegen des betörenden Parfums, das Elisa umarmte und auch wegen ihrer Augen, in denen er sich verloren hatte, verstand der Colonel gar nichts mehr. Er nickte jedoch weiterhin, als ob alles ganz klar und deutlich wäre.

«Um es kurz zu machen» fuhr Elisa fort und bemerkte auch die fortschreitende Benebelung Jacks «die Experten sehen den Inhalt dieser Tafel als eine Darstellung eines Vorfalls, der sich zu Zeiten Abrahams begab, bei dem ein Gott oder allgemein die Götter irgendetwas äußerst Wertvolles in der Nähe eines ihrer Grabmäler vergraben haben, um es zu verstecken.»

«Diese Aussage scheint mir doch etwas sehr allgemein gehalten» sagte Jack und versuchte sich etwas Autorität zu verleihen. «Zu sagen, dass etwas sehr wertvolles in der Nähe eines Grabmahls der Götter vergraben wurde, ist sicher nicht so was, wie wenn man die GPS-Koordinaten bekommen hätte. Es könnte irgendetwas an irgendeinem Ort sein.»

«Du hast Recht, aber alle Inschriften, vor Allem die Wichtigsten von vor so langer Zeit, müssen irgendwie interpretiert und in Zusammenhang gebracht werden. Dafür gibt es ja die Experten und ich bin nun mal eine davon.» Dies sagend, begann sie, die Bewegungen eines Models zu mimen, das sich von den Paparazzi fotografieren ließ.

«Ok, ok. Ich weiß, dass du gut bist. Jetzt versuche aber auch, es uns armen normalen Sterblichen zu erklären.»

«Alles in Allem» sagte Elisa, während sie sich wieder zusammenriss «nachdem sie antike Funde jeder Art, wahre Geschichten, Legenden, Sagen und was sonst noch alles analysiert und verglichen hatten, haben die besten “Köpfe” der Erde bestätigt, dass dieser Rekonstruktion ganz sicher eine Wahrheit zu Grunde liegt. Auf dieser Basis haben sie Archäologen aller Welt auf die Suche dieses mysteriösen Ortes geschickt.»

«Aber was hat ELSAD mit all dem zu tun?» Der Colonel begann, seine Hirnfunktionen wiederaufzunehmen. «Mir wurde gesagt, dass diese Forschungen das Ziel hätten, unfassbare Artefakte zu finden, die sogar außerirdischen Ursprungs wären.»

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