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Mystischer Krieger
Jace drehte sich, so dass er Bhric und Jessie zugewandt war. Cailyn streckte sich und packte Jessies schlaffe Hand, hasste die Art und Weise, wie ihr Zucken ausgeprägter war.
Jace verlagerte Cailyn in seinen Armen und fuhr mit seiner Hand an ihrem Arm herunter. Cailyn erschauderte, aber nicht durch den Schmerz seiner Bewegung. Intensive Erregung strömte bei seiner leichten Berührung durch ihr System. Er wies Bhric an Jessies Kiefer zu öffnen, so dass er ihre Zähne untersuchen konnte.
»Ihre Schneidezähne sind gelockert, also glaube ich, dass ihr Fänge wachsen werden. Die Frage ist, was werden wir entgegensehen, wenn ihr Übergang vollendet ist?«, fragte Jace.
Cailyn weigerte sich zu glauben, dass Jessie ein hirnloser Lakai eines Dämons wurde. »Es kann nicht zu spät sein, um das rückgängig zu machen. Sie ist sich eures Reichs nicht bewusst, oder dass Übernatürliche überhaupt existieren. Und jetzt wird sie Fänge haben? Sie wird Blut trinken müssen, Himmelherrgott!«, sagte Cailyn, fürchtete, was Jessie entgegenblicken könnte.
Erneut gab Cailyn sich die Schuld am Zustand ihrer Freundin. Wenn sie Jessie nicht gebeten hätte sie vom Flughafen abzuholen, würde sie gesund und munter in ihrem Bett liegen. Genau dann hasste sie sich dafür, dass sie so materialistisch war, dass sie sich weigerte ihren Mercedes am Flughafen zu parken. Es schien jetzt alles so unwichtig.
»Jace hat Recht, sie haben zuvor noch keine Frau verwandelt. Ich habe immer angenommen, dass Frauen sterben, wenn sie vergiftet würden. Ich verstehe deine Sorge um deine Freundin, Cailyn, aber ich kann es ihr nich’ erlauben frei im Haus herumzuwandern, bis wir das besser verstehen. ’S is’ meine Pflicht nach Elsies und deinem Schutz zu sehen. Ich werde keine von euch einem unnötigen Risiko aussetzen«, befahl Zander.
Cailyn bemerkte die Art und Weise, wie sich Jace bei Zanders Worten versteifte, und war neugierig, warum. Sie fragte sich, ob auch er bei der Dominanz des Königs hochging. Es brauchte große Mühe für Cailyn zurückzutreten und die Gefahr zu bedenken, in der sie sich befand. Sie hatte gesehen, zu was die Skirm fähig waren, und wollte niemand anderen in diese Position bringen. Aber was würden sie tun?
Während Cailyn überlegte, wie sie Jessie beschützen konnte, schaute sie zu, während sich die Haut ihrer Freundin vor ihren Augen veränderte. Die Textur wurde glatter und alles Fett, das sie an ihrem Körper hatte, verschwand, wurde ersetzt von Muskeln. Das konnte nicht gut sein. Jessie wurde vielleicht zu der Bedrohung, die sie befürchteten. Könnte Jessie jemandem die Kehle ausreißen und sein Leben aus ihm saugen? Die Jessie, die Cailyn kannte, war zu gutherzig und fürsorglich, um zu diesem Wesen zu werden. Aber niemand verstand genau, zu was Jessie wurde. Sie hatten so viel gesagt und Jace hatte bereits Unterschiede an Jessie gesehen. Das bedeutete nicht, dass Cailyn akzeptieren würde, dass sie eliminiert werden musste, und sie weigerte sich untätig danebenzustehen, während Zander oder Gerrick sie umbrachten. Nein, es musste einen anderen Weg geben.
»Wir können sie in Schach halten. Was wir herausfinden müssen, is’, was Kadir hiervon erlangt. Er kann nich’ planen sie zu benutzen, um uns direkt zu schaden. Er muss wissen, dass wir es ihr nich’ erlauben würden frei auf dem Gelände herumzuwandern, was bedeutet, dass es keine Gelegenheit gibt, um nach dem Amulett zu suchen. Er hat den Einsatz für das Triskele-Amulett erhöht und is’ größere Risiken eingegangen als jeder Erzdämon vor ihm. Ich verstehe nur nich’, was er damit erreichen will«, bedachte Zander und fuhr sich heftig mit einer Hand durch seine Haare.
»Eventuell hofft er, Zwietracht unter uns zu säen. Seht, wie wir deswegen gestritten haben. Ich werde es nich’ erlauben, dass das eine Spaltung zwischen uns schafft. Jetzt, mehr als zuvor, müssen wir zusammenstehen. Es steht mehr auf dem Spiel, als es das jemals war. ’S is klar, dass er noch immer hinter meiner Gefährtin her is’. Weder sie noch Cailyn dürfen ohne Schutz das Gelände verlassen. Jace, schick Jessies Blut zu den Wissenschaftlern zur Untersuchung und stell sicher, dass es deren höchste Priorität is’. Wir müssen alles erfahren, was wir können, so schnell wir es können. Bis dahin wird sie im Kerker eingeschlossen werden«, befahl Zander.
»Jessie ist keine Gefahr, die weggesperrt werden muss, und sie ist kein Versuchskaninchen. Sie ist eine achtundzwanzigjährige Buchhalterin und sie ist wichtig«, protestierte Cailyn.
Jace ergriff ihr Kinn zwischen seinem Daumen und Zeigefinger, zwang sie seinem Blick zu begegnen. Sie war einige Sekunden lang in seinem Amethystblick gefangen. Etwas loderte zwischen ihnen, fachte das langsam brennende Feuer in ihrem Abdomen an, trotz des qualvollen Schmerzes in ihrem Körper.
Schließlich brach er das Schweigen, was sie bemerken ließ, dass der ganze Raum still geworden war. »Cailyn, wir müssen sie unter Kontrolle halten. Wir müssen sie studieren, um ihr zu helfen. Sie verändert sich, ja, aber ich kann nicht mit Sicherheit sagen, was als nächstes geschehen wird. Ich verspreche dir, dass sie während der Untersuchung nicht gefoltert oder ihr Leid zugefügt wird«, sagte Jace, um sie zu beruhigen. Unglücklicherweise tat es genau das Gegenteil.
Der Schmerz, der aufwallte, war mächtig. Wenn man bedachte, wie er sich verhalten hatte und wie eng er sie an sich hielt, dachte sie, dass er etwas für sie empfand. In dem Moment, in dem er sie aus Jax’ Armen genommen hatte, funkte Elektrizität zwischen ihnen. Seine Aussage fühlte sich wie ein Verrat von alldem an. Es war lächerlich derart zu empfinden, besonders da es unmöglich war eine solche Erwartung in einer kurzen Zeit zu schmieden. Dennoch war es da. Cailyn musste einen kühlen Kopf bewahren. Jessie und Elsie waren alles für sie und sie würde es sich niemals vergeben, falls einer von beiden irgendetwas passierte.
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* * *
Da er unkontrollierbar zitterte, fürchtete Jace, dass er Cailyn fallen lassen würde, wenn er sich nicht beruhigte. Er ertrank in der Flut seiner Emotionen. Er war durch ihre Schönheit in Ehrfurcht versetzt und zur selben Zeit lief Erregung ein heißes Rennen durch seinen Körper. Speichel sammelte sich in seinem Mund und sein Magen wurde aufgewühlt. Er verfluchte still die Abscheu, die sein Körper gegenüber Erregung hatte. Er wollte die Göttin anbetteln, dass sie ihm eine Nacht schenkte, in der ihm nicht schlecht wurde und er sich einer Frau hingeben konnte. Er hätte nach sieben Jahrhunderten Übelkeit wissen müssen, dass er nichts anderes erfahren würde.
Glücklicherweise hatte er mit der Empfindung lange genug gelebt, dass er absolut gut funktionierte. Das hielt jedoch die Scham nicht davon ab, heiß durch seine Adern zu laufen. Er wünschte sich, dass er ein normaler Mann anstatt der ruinierten Hülle wäre, zu der er geworden war.
Er wollte mehr als alles andere, dass er in der Lage war sich in einem Frauenkörper zu verlieren. Aber nicht nur irgendeiner Frau. Er wollte diese, mehr als er je zuvor eine Frau gewollt hatte. Aber er würde Cailyn niemals nachsetzen, denn er weigerte sich sie zu beflecken. Es konnte niemals noch weiter zwischen ihnen gehen. Niemand musste mit der Hölle leben, mit der er Tag und Nacht umging. Dennoch war er zu ihr hingezogen wie eine Motte zu einer Flamme und er würde für eine Nacht mit ihr gerne zu Asche verbrennen.
Er wollte diese satten, vollen Lippen an seine gepresst spüren. Oder noch besser, um seinen schmerzenden Schwanz geschlungen. Er konnte sich sie unten auf ihren Knien vorstellen, wie sie den fleischigen Kopf leckte, während sie zu ihm hoch lächelte. Und so schnell war er in seiner Hose hart wie Stahl, war sicher, dass sein Reißverschluss aufbrechen würde.
Die Fantasie, die sich in seinem Kopf abspielte, brachte seinen Blick zu ihrem schönen Gesicht nach unten. Er atmete ihren würzigen Zimtduft tief ein. Er wusste, dass seine Augen glühen mussten, damit seine Erregung deutlicher zur Schau stellten als seine Erektion. Er war nicht in der Lage wegzuschauen und beobachtete, wie ihr stechender Blick achtsam wurde. Sie hatte keine Ahnung, was seine Augen ihr sagten, aber sie hatte keine Angst. Er sah die Neugier und das Verlangen, das sie zu verstecken versuchte.
»Versprich mir, dass ihr nichts passieren wird. Auch wenn sie eine hirnlose Tötungsmaschine wird, tut ihr niemand weh. Und du findest ein Heilmittel für das, was ihr widerfahren ist«, verlangte Cailyn.
Jace wurde durch ihre Stärke und Entschlossenheit Ehrfurcht eingeflößt und er wusste, dass er ihr alles versprechen würde.
»Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um deiner Freundin zu helfen, aber wir müssen sie unter Kontrolle halten, bis wir mehr wissen. Ich habe jahrhundertelang mit den Wissenschaftlern gearbeitet, aber das ist eine Premiere. Wir brauchen Zeit«, legte er dar.
»Ich, für meinen Teil, verspreche, dass nichts ohne deine Beteiligung passieren wird, Cai«, gelobte Elsie, packte Cailyns Aufmerksamkeit.
»A ghra, mach keine Versprechungen, die du nich’ halten kannst«, rügte Zander.
»Oh, aber ich kann dieses Versprechen halten. Ich bin immerhin deine Königin. Und du, mein König, wirst sicherstellen, dass das geschieht«, sagte Elsie süß zu ihm.
Jace beobachtete die Interaktion und spürte, wie sich seine Brust verengte. Er beneidete deren Verbindung. Er hatte niemals gewollt, dass jemand zu ihm gehörte, aber irgendwann in den vergangenen paar Monaten hatte er begonnen sich mehr zu erhoffen. Von dem Moment an, in dem er Cailyn getroffen hatte, hatte er etwas mehr als Wertschätzung einer wunderschönen, intelligenten Frau verspürt. Er musste sich daran erinnern, dass er niemals eine Frau für sich selbst haben würde. Er verdiente es nicht.
»Ich danke dir, El. Ich fühle mich besser, wenn ich das weiß«, flüsterte Cailyn, ihren Augen wurden ein bisschen matt. Diese ganze Nacht musste ihren Tribut von ihr fordern und ihr Körper war noch immer verletzt.
Ohne nachzudenken, lehnte er sich nach unten und streifte mit seiner Nase gegen Cailyns leicht spitze Nase. Sein Blick ging geradewegs zu ihrem Mund. Sie hatte ein Muttermal auf der rechten Seite ihres köstlichen Munds. Ein Mund, den er unbedingt kosten wollte. Ihr überraschtes Keuchen hielt ihn auf, bevor er entsprechend dieses speziellen Verlangens handeln konnte, und ließ seinen Blick ihre haselnussbraunen Tiefen absuchen. Er realisierte plötzlich, dass ihre Augen zu den Schlangenaugen auf seinem Stab passten. Erneut wunderte er sich über diese Frau, die in sein Leben gebracht worden war.
Die Anspannung im Raum erinnerte ihn daran, dass sie nicht allein waren. Er ignorierte das besorgte Starren von Elsie und den anderen, das er in seinem Rücken brennen spürte, und stieß die Tür mit seiner Schulter zu dem auf, was jetzt zu Cailyns Zimmer geworden war.
»Lass uns dich heilen und um dich kümmern, wollen wir?«, fragte Jace, während er versuchte sie aufs Bett zu legen. Seine Arme weigerten sich zu kooperieren, zogen sie enger an seine Brust.
Da ihm die Hälfte der Bewohner des Geländes folgten, war jetzt nicht die Zeit dem Verlangen nachzugeben. Er zwang seine Finger sich zu öffnen und legte sie behutsam aufs Bett. Sie zuckte vor Schmerz und ein leichter Schein von Schweiß bedeckte ihren Körper. Ihr Teint war sogar noch blasser geworden und er wusste, dass sie gewaltige Schmerzen hatte, dennoch gab sie kein Geräusch von sich. Er bewunderte ihre Stärke. Sogar die Krieger zickten ihn an, wenn er deren Wunden zusammenflicken musste. Diese winzige Frau verwunderte ihn weiterhin.
»Es tut mir leid. Ich werde den Schmerz wegnehmen und du wirst so gut wie neu sein«, beschwichtigte er, steckte ihr loses Haar hinter ihre Ohren, da er den Kontakt brauchte.
Ihre weiche Haut zu berühren brachte ein Gefühl von Erleichterung und beruhigte ihn, während es ihn zur selben Zeit gespannt wie eine Trommel sein ließ. Ein dunkles, heimtückisches Bedürfnis verwurzelte sich. Zum ersten Mal in seinem Leben musste er eine Frau kosten, ihren ansprechenden Körper erkunden, und sich in ihren hitzigen Tiefen verlieren. Es machte ihm höllisch Angst.
Jace hasste es, wie seine Hände nervös zitterten, als er mit ihnen an ihren Armen herunterfuhr, nicht bereit sie zu heilen und seine Ausrede sie zu berühren zu verlieren. Er hielt ihre Hände einige stille Momente lang, bevor er sich zu ihrem gebrochenen Bein bewegte. Sie war so weich und geschmeidig unter seinen Handflächen. Es brauchte große Mühe seine Lust beiseite zu schieben, bevor er seine Heilfähigkeit rief. Überraschenderweise kam seine Kraft ohne viel Mühe bereitwillig zu seinen Fingern, trotz der Energieverausgabung vom Portal. Er schickte seine Magie in ihren Körper und sein Blut wurde zu Eis, als ein Knall plötzlich alle im Raum von deren Füßen riss. Er flog von ihrer Seite und landete grob an der Wand.
»Was zur Hölle ist gerade passiert?«, murmelte Cailyn, während Jace sich beeilte an ihre Seite zurückzukommen.
»Nichts Gutes. Erinnerst du dich an die Worte, die der Fae gesprochen hat? Es war ein Zauberspruch, den ich gerade aktiviert habe«, erwiderte Jace grimmig, während alle anderen noch immer verdutzt aussehend aufstanden.
»Welche Art von Zauberspruch? Kannst du ihn rückgängig machen?«, fragte Cailyn, wobei Lethargie sie ganz klar niederdrückte.
»Ich habe keine Ahnung. Was ich dafür geben würde, um das Mystische Grimoire jetzt gleich erscheinen zu lassen«, sinnierte Jace, aber wusste es besser. Grauen ließ sich in seinem Bauch beim Gedanken nieder, was Cailyn jetzt widerfahren könnte.
Kapitel 3


Jace stöhnte, als die vertraute Steinplatte in seinen Rücken biss. Er hatte nichts, um seinen Körper zu polstern oder sich vor dem eiskalten Marmor zu schützen. Er schauderte durch die Kälte und die Übelkeit. Wie lange, bevor sie wieder zu ihm kam? Was das betraf, wie lange war es her, seit sie gegangen war? Zeit bedeutete ihm nichts. Er wusste nicht, wie viele Tage oder Monate oder Jahre seit seiner Gefangennahme vergangen waren, und man konnte es vergessen zu versuchen Tag oder Nacht, Winter oder Sommer zu entschlüsseln.
»Göttinverdammte Schlampe«, knirschte er.
Verrostete Metallfesseln, die mit Ketten verbunden waren, umfingen seine Handgelenke und Fußknöcheln, hielten ihn auf dem Marmoraltar. Am Anfang hatte er Tag und Nacht gebetet, dass er aus seinem Gefängnis befreit wurde, aber die Hoffnung auf irgendeine Rettung oder Flucht waren mit der Zeit verschwunden.
Wasser tropfte von der Decke in ein flaches Loch im Boden. Göttin, er war so durstig, er würde alles für ein Getränk geben. Aber das war ein Teil ihrer Folter. Ihm alles verweigern und Nahrung, Wasser oder eine Dusche für das, was sie wollte, anbieten. Er weigerte sich ihr irgendetwas zu geben. Nicht, dass er ihr geben konnte, was sie wollte. Er hatte das Buch nicht und wusste nicht, wo es war.
Jace öffnete seine Augen und blickte sich auf die rauen Steinwände um. Keine Fenster, keine Bilder. Nichts als endloser Stein umgab ihn. Er konnte sich schwerlich an die Farbe des Himmels oder den Geruch der freien Natur erinnern. Während sein Körper zitterte, versuchte er ein Feuer in seiner Handfläche zu beschwören. Er skandierte den Zauberspruch wieder und wieder, wie er es tausende Male zuvor getan hatte, aber nichts geschah. Das dämpfende Band um seinen Hals stellte das sicher.
Er zog wieder an den Ketten, wollte sie losreißen und das Halsband abzerren, aber er konnte es nicht schaffen, dass sie auch nur ein bisschen nachgaben. Sie machte ihn schwach wie einen Menschen. Jeder rostige, schimmelige Zentimeter seines Gefängnisses war auf mystische Weise durch einen ihrer Zaubersprüche verstärkt.
Sein Körper versteifte sich und Galle stieg in seiner Kehle auf, als Sandelholz-Räucherwerk seine Nasenlöcher erreichte. Sie kam zu ihm. Sein Schwanz versuchte in seinen Körper zu kriechen, um ihren Krallen zu entfliehen. Wenn er gekonnt hätte, hätte er das verdammte Ding abgehackt. Wut über seine Zwangslage stieg an und er mühte sich einmal mehr ab.
Er hasste es, was sie ihm antat, und sein Körper hasste es sogar noch mehr. Er schob seine Verzweiflung, seinen Hass und seine Abscheu beiseite. Ihr irgendeine Emotion zu zeigen, schürte nur ihre Gelüste und machte die Dinge schlimmer. Die Tür ächzte, als das schwere Holz durch einen ihrer Anbeter beiseitegeschoben wurde. Jace machte als Vorbereitung auf das, was als nächstes kam, dicht.
Lady Angelica glitt in ihrer smaragdfarbenen Robe durch die Tür. Mit einem Winken ihrer Hand und einem Wort entzündete sie die Fackeln, die seine Zelle säumten. Er konnte damit auskommen, ihre makellosen Züge nicht zu sehen. Ihre Mokka-Haut strahlte vor Gesundheit und Glanz. Sie war wahrlich schön, mit ihren dunkelbraunen Locken, die geradewegs bis zur Mitte ihres Rückens hingen, aber er hatte niemals etwas Widerwärtigeres gesehen.
»Hallo, Süßer. Hast ein nettes Schläfchen?«, flüsterte sie neben seinem Ohr. Sie fuhr mit ihrer Zunge an seiner Ohrmuschel entlang, während ihre Fingernägel an seinem Bauch nach unten schabten, was ihn dazu zwang, von ihrer Bewegung ein klein wenig wegzurücken.
Er funkelte trotzig in ihre Augen, die schwarz wie die Nacht waren, weigerte sich zu antworten. Die weiße Pupille entnervte ihn immer, warnte vor ihrem bösartigen Naturell vor.
»Nein? Nun ja, ich werde dich gerne mit einem netten, weichen Bett versorgen.« Sie hielt für einen Effekt inne, der ihm entging. »Sag mir, wo ich das Buch finden kann.«
Es war dasselbe Lied und derselbe Tanz, die sie bereits nur die Göttin wusste wie lange machten. Erneut setzte Jace seine einzige Waffe ein. Schweigen. Es machte sie verrückt und er kostete das aus.
»Ich hasse es, dir wehzutun, Süßer. Sag mir, wo das Mystische Grimoire ist. Wir werden gemeinsam herrschen«, murmelte sie, während sie seinen Arm streichelte.
Welch völliger Blödsinn, sie liebte es ihm wehzutun. Genau genommen war er sicher, dass sie einen Höhepunkt hatte, sobald sie damit begann, ihn zu foltern.
»Wie oft muss ich dir sagen, dass ich nicht weiß, wo es ist«, äußerte er, bevor er sich aufhalten konnte. Er hatte keine Ahnung, wohin das Buch verschwunden war, als sein Vater umgebracht wurde, und selbst wenn er es gewusst hätte, würde er diesem Bösewicht nicht erzählen, wo es war.
Seine Familie war damit betraut worden, das Mystische Grimoire zu behalten und zu beschützen, solange das Tehrex Reich existiert hatte. Das Buch enthielt alle Zaubersprüche der Zauberei und die Prophezeiungen des Reichs, sowie auch Informationen über Zaubersprüche anderer Kreaturen. Es war magisch mit der Blutlinie seiner Familie verbunden, aber das Buch entschied, wer darauf zugreifen konnte und wann.
Er war keiner derjenigen, der Zugang dazu hatte. Er konnte nicht zählen, wie viele Male er während seiner Einkerkerung das Buch gebraucht hat, aber es hatte seinem Ruf nicht geantwortet. Er war überzeugt, dass er verflucht war. Das war die einzige Erklärung dafür, warum das Buch sich weigerte ihm zu helfen. Er wollte es mehr, als sie es wollte, aber aus anderen Gründen. Es beinhaltete Zaubersprüche, die er benutzen konnte, um die Verzauberungen an seinen Fesseln zu lösen.
Lady Angelica schlug ihm mit offener Hand in sein Gesicht, was Furchen von ihren Fingernägeln hinterließ. Das Blut tropfte in sein Haar, das durch die Jahre von Schmutz und Dreck klebte.
»Jetzt sieh an, zu was du mich gebracht hast. Arbeite mit und du kannst heute Nacht eine richtige Mahlzeit haben. Es wird dir helfen dieses umwerfende Gesicht zu heilen.«
Jace spuckte ihr ins Gesicht.
»Das wirst du bereuen, Sklave«, kreischte sie.
Seine Reue kam unmittelbar, als die gälischen Worte ihres Zauberspruchs aus ihrem Mund purzelten und Galle in seiner Kehle rotierte. Er erbrach das schimmelige Brot, das ihm in der Nacht zuvor gefüttert wurde, während er spürte, wie sich sein Schaft mit Blut füllte und entgegen seinen Wünschen versteifte. Er betete zur Göttin um ein Ende seiner Folter.
»Nein, Angelica, tu das nicht. Ich habe keine Ahnung, wo das Buch ist. Es will mir nicht antworten. Ich schwöre es«, versprach er, hasste es, wie schwach und hilflos er war. Er hasste es sogar noch mehr, dass er eine herzlose Schlampe anflehte.
»Mmmm, das ist besser«, schnurrte sie angeheizt vom Klang seiner Verzweiflung und dem Anblick seiner wachsenden Erektion. Er presste seine Lippen zusammen, weigerte sich ihr mehr zu geben.
Er wurde stocksteif, als sie mit ihren Fingern über seine Hoden fuhr. Irgendeine Bewegung und sie würde ihre Krallen in sein Fleisch versenken.
»Bring mir das Öl«, befahl sie einem Diener.
Schlurfende Schritte erklangen, gefolgt von einer sengend heißen Flüssigkeit, die sich über seine Brust und sein Abdomen ergoss. Angelicas Hände fuhren spielerisch durch das Öl, breiteten es über seinem straffen Körper aus. Er konnte das Zurückzucken nicht aufhalten, als ihre Hand seinen Schaft umkreiste. Er wurde damit belohnt, dass sie ihre Nägel in seiner Erektion einbettete. Unglücklicherweise verhinderte ihr Zaubersprach, dass sie in sich zusammenfiel. Sie kletterte zu ihm auf den Altar, setzte sich rittlings auf seine Hüfte. Wieder versuchte Jace Zugang zu seinen Kräften zu bekommen und gegen ihre Zaubersprüche zu wirken. Nichts.
»Du kannst dich mir nicht verweigern. Lass uns das interessant machen.« Sie schnippte mit ihren Fingern und ein Rohrstock wurde sofort in ihre wartende Handfläche gelegt. Sie kroch ihren Weg zu seinem Gesicht und legte ihren Kern über seinen verkrampften Mund. Während sie sich über den Schlitz seiner Lippen rieb, brachte sie den Rohrstock auf seine Erektion herunter. Er schrie vor Schmerz auf und sie kam auf seinem Gesicht zum Höhepunkt. Sie liebte es ihm Schmerz und Erniedrigung zuzufügen. Er gab es auf zur Göttin zu beten, dass sie ihn aus dieser Hölle rettete. Er würde niemals herauskommen.
Jace setzte sich ruckartig auf, war verwirrt und von Schweiß durchtränkt, sein Herz hämmerte. Es war unmöglich die Furcht und Aufregung zurückzuschieben, also bereitete er sich darauf vor, mit dem umzugehen, was ihm Angelica auch immer aufzwang. Er orientierte sich, schaute sich im Zimmer um und sah, dass Cailyn unruhig im Bett neben ihm schlief.
Klarheit traf ihn und er begriff, dass es nur ein Traum war. Er war nicht wieder in dieser Folterkammer. Der Göttin sei Dank. Seine Erleichterung war kurzlebig, als ihn Übelkeit übermannte und er ins Badezimmer eilte.
Er beugte sich über die Toilette und würgte, rieb an dem silbernen Armreif um sein Handgelenk. Das Cuff de Draiocht beruhigte seine Nerven und linderte seinen aufgewühlten Magen.
Er hasste die Alpträume. Seit sechshundert Jahren mussten sie ihn erst noch verlassen und er bekam selten eine volle Nacht Schlaf. Es war nicht genug, dass ihn seine Gefangenschaft der Fähigkeit beraubte mit einer Frau intim zu sein. Lady Angelica hatte ihm alles genommen und tat es auch weiterhin.
Mehr als alles andere wollte er ein normales Leben. Das Problem war, dass er keine Ahnung hatte, wie er die Kontrolle übernehmen und das geschehen lassen konnte. Sie hat ihre Krallen eingegraben und Gift hinterlassen, und ganz egal was, er konnte es nicht aus seinem System reinigen. Er spülte die Toilette und wusch seine Hände und sein Gesicht, bevor er wieder das Schlafzimmer betrat und sah, dass Cailyn noch schlief.
Er sperrte seinen Alptraum weg und rief sich in Erinnerung, warum er in einem Zimmer mit der Frau war, die monatelang seine Fantasien belagert hatte. Er schaute auf seine Uhr und sah, dass er für ein paar Stunden geschlafen hatte. Alle gingen in ihre Zimmer, um sich für den Tag auszuruhen, kurz nachdem er daran gescheitert war, Cailyn zu heilen. Sein Scheitern brannte noch immer. Sie litt, weil er geradewegs in die Falle des Faes getreten war.