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Beyträge zur Kenntniss der altdeutschen Sprache und Litteratur
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Beyträge zur Kenntniss der altdeutschen Sprache und Litteratur

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Язык: Немецкий
Год издания: 2017
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VIII

Nu stet dú liebe heide barDer wunnenklichen blůmen und der liehten rosen rot;Der walt hat sich entkleidet gar,Des lident aber dú kleinen vogellin vil grosse not. —Was klage ich tumber vogelin sang?Wan klage ich niht die sweren zit,Das ich der minneklichen han gedienet alles ane dank?Si lone mir, si lone niht,So ist si doch mis herzen trost und ouch dú vrouwe min.Ich dien ouch ir, swas mir geschiht;9Si můs dú erste und ouch min leste vnz an min ende sin.Ir ougenblik der vie mich so,Das ich von ir niht scheiden mag,Swie selten mich dú herzeliebe hat gemachet fro.Ach herre Got, wie schone ein wib!Ja milter Got, wie rehte minnenklich ist sie gestalt!Ja suͤsser Got, wie lieb ein libGesach in Got, der ir vil reinen libes hat gewalt!Ir spiegel lichten ougen clar,Solde ich die mit gewalt ansehen,So swuͤre ich wol, das mir gewühse niemer grawes har.Wie gar unmassen sanfte tůtEin lieblich kússen und ein minneklicher umbevank!Si liebet lieb und hoͤhet můt;Da wirt dú sende sorge bi dem ungemuͤte krank.Swer lieb bi herzeliebe lit,E naher und e naher bas,Da můs dú sende sorge lan der froͤide gar den strit.Si ist tougen in mis herzen grunt,Die ich von erst ze herzelieben frouwen mir erkos;Davon so wirt es ungesunt.Was schat der lieben, das si schoͤner ist und dabi los?Von liebe kan ich niht gesagen,Mir wart so liebes nie niht mer;Des wolde ich uf genade gerne ein gluͤndes isen tragen.

VIIII

Loup, gras, blůmen, vogel singen,Vor dem walde und in den ouwen,Uf der heide rosenrot,Die der meige uns kan bringen —Da mag man den rifen schouwen.Doch klage ich ein ander notVon der minnenklichen, suͤssen,Dú mich lieplich solde gruͤssen.Minne, das solt du mir buͤssen,Sit ich mich der lieben ie ze dienste bot.10Sit min sendes herze weinetNach der lieben, die ich da  meine,We, warumbe tůt es das,Und ir herze ist unvereinet,Das es nach dem min niht weine?Minne, sich, das ist din has,Den ich sender, siecher duldeGar an alle mine schulde.Minne, hilf mir umb ir hulde,Das si mich nach wibes guͤte troͤste bas.Solde ich si vil minneklichenSehen, als ichs zeinen maleSach, so wer min froͤide gros,Und were in seldenrichenWan. Das mich ir minne strale11In das sende herze schos:Das din unverheilet wunde.Ob ir trost mir die verbundeMit ir rosenvarwen munde,Wer were an froͤiden danne min genos?Ich wene, nieman kunne erdenkenWas man wunne bi den wibenVindet; si gent hohen můt.Swer den sorgen welle entwenken12Der sol stete an in beliben,Wan si sint fúr truren gůt.Swem si lieplich blikent tougenIn diu herzen mit den ougen,Das weis ich wol, sunder lougen,Das es von gemůten wiben sanfte tůt.Ich han minnenklich gesungenDer vil lieben und der Minne,Doch lat si mich trurig stan.So ist mir senden niht gelungenAn mines herzen kúniginne,Davon wil ich singen lan,Und wil mich nu von ir scheiden.13Got der gebe gelúke uns beiden!Wer aber ich ein wilder heiden,Miner trúwe solt ich bas genossen han.

X

Sich hatAber dú suͤssú zit verkeret!14Schouwent an dú wunnenklichen heide,Die mit manigen blůmen stůnt beschoͤnet!Kleiner vogellin truren aber meret,Dien der kalte winter tůt so leide;So ist der walt mit sange niht bedoͤnet.Also můs ouch mir min froͤide entwichen,Das mir nie von der vil minnenklichenKunde werden miner swere rat.Wie kanIemer ieman sanfter werden,Danne der lieb dur rehte liebe minnet,Und im lieb in liebe froͤide meret?Der hat himelriche hie uf erden,Ob er sich gegen liebe wol versinnet,Und in lieb in liebe liebe leret.Minne kan sich liebe dur liebe lieben;Das tůt si niht, wan eht Minne dieben.Rehte liebe ist valscher liebe gran.Es tůtSanfte ein lieblich umbevahenZwein gelieben, sit dú naht so langet.Lieplich smuken nach der liebe willen —Solt ichs tůn, ich seite wol wie nahen,Sit das lieb bi liebe niht belangetLieb kan …

Mangelt ein gantz Folienblatt, welches ausgeschnitten worden. 15

XI

Beschiht des niht, so můs ich eineSterben in vil kurzer vrist,Sit du bistDú suͤsse reine,Dú mir froͤide geben sol.Hilfa, helferiches wib,E das mir der libVerderbe! Suͤssú frouwe, so tůst du wol.

XII

Was vervahetMich des wunnenklichen meigen zit,Der uns nahet,Und manigen herzen froͤide git?Blůmen und vogelsank,Der beiderTrost ist, leider!Minen froͤiden alze krank.Min gemuͤteHat betwungen ir vil suͤsser lip.So mit guͤte,So mit schoͤne, wart nie besser wip,Als mir min herze seit.Das wunderHat besunderGot mit flisse an si geleit.Ja verkeretMir ein wip die besten froͤide min.Der ich geeret,Von ir reinen tugenden, solde sin,Dú hat so betwungen mirDie sinneMit ir minne,Das ich truren můs nach ir.Ich wil singenGegen dem meigen minneklichen sang.Swere ringenKan si, nach der min herz ie rang.Troste mich dú frouwe min,Dú gůte,Wolgemůte,Seht! so wolt ich froͤlich sin.Mit ir gruͤsseMehte si mir wenden sweren pin;Der so suͤsseFroͤite mir das sende herze min.Roͤselechter roter munt,Scheit den strit,Und hilf enzitMir! so bin ich wol gesunt.

XIII

Selig, selig si dú wunne!Selig si des wunnebernden meigen zit!Selig si der vogel singen!Selig si dú ouwe! selig si der walt!Man siht blůmen manigvaltDurh das gruͤne gras ufdringen,Mer danne ich erdenken kunne.Tanzen, springenSuln die jungen wider strit.Nieman, nieman kan erdenkenWas fúr seneliches truren besser si,Danne ein kus von rotem mundeUnd darzů ein minneklicher umbevank.Da wirt sendes truren krank,Es froͤit uf von herzen grunde.Ermel flechten, bein verschrenken —In der stundeWirt dú liebe sorgen fri.Wafen! wafen úber die Minne!Wafen wil ich úber si schrien iemer me.Ich was ir daher gebunden,Nu lat si mich trurekliche vor ir gan.Si hat úbel an mir getan.Si můs einem andern wundenHerze, můt und al die sinne.Wol befundenHabe ich, das si tůt so we.Frouwe, frouwe, selig frouwe,Herzen trut, ir sint mir liep fúr ellú wib,Der ich selten han genossen,Davon ich niht mere fúrbas singen wil;Es dúhte úch vil gar ein spil.Iu hat dike min verdrossen,Des ich mich vil trurig schouwe;Vor beslossenIst mir froͤide und iuwer lip.Wol dir! Wol dir, wibes guͤte!Wol dir! das du selig iemer muͤssest sin!Wol dir! du kanst truren swachen,Swa dú Minne ein sendes herze hat verwunt.Din vil rosevarwer munt,So der lieplich wolde lachen,San der rose in touwes blůte!Froͤide machenKan din spilnder ougenschin.

XIIII

Schouwent uf den anger!Winter wert niht langer,Kleine vogel twang er;Dú heide ist worden swanger,Si birt uns rosen rot;Man horet vogel singen,Man siht blůmen entspringen,Dur das gras ufdringen,Ir swere wil sich ringen,Als in dú zit gebot.Alsus enpfahen wir den suͤssen meigen.Wol uf, ir húbeschen leigen!Wir suln die froͤide heigen,Vil froͤlich tanzen, reigen.Ahi, solt ich mich zweigenMit ir,Dú mirMag wenden sende not!Lat mir sorge swinden,Lat mich froͤide vinden,Lat den chrieg erwinden.Ir sult úch underwindenMis herzen, selig wip!Frouwe, ir sult mir merenFroͤide, leit verkeren,Hohgemuͤte leren.Minne, bit die heren,Das mich ir kúscher lipTroͤste: nu ist si doch min kúniginne!Vil minnenklichú Minne,Troͤste mine sinne,Sit ich nach liebe brinne!Ob ich den trost gewinne,Der tagMir magWol heissen leit vertrip.Wer kan truren swachen?Wer kan froͤide machenMit viel lieben sachen?Wer kan lieplich lachen?Ir mundes roter schin.Wer kan truren wenden?Wer kan sorge swenden,Sende not vol enden?Wer kan helfe senden?Dú vil liebe frouwe min.Dú mich hat von kinde her gebunden,Si kan min herze wunden.Das hab ich wol befunden,Das ich bin úberwundenNu und zallen stunden.Si solMir wolDur reht genedig sin.Wer kan lit vertriben?Wer kan fro beliben?Nieman, wan bi wiben.Des wol ir suͤssen liben!Si sint fúr truren gůt.Als des meigen bluͤteFroͤit ir wiblich guͤte;Si gent hohgemuͤte.Das got ir lip behuͤte!Doch mir einú tůtSelten liep, die ich mit truͤwen meine,Dú suͤsse und dú vil reine,Der helfe ist gegen mir cleine;Der ich von kindesbeineGedienet han alleine,Das sieNoch nieGetroste mir den můt!Ach, wan solt ich schouwenLiep mins herzen frouwen!In den grúnen ouwen,In lúft und ouch in touwen,Wart liebers nie gesehen,Das so lieblich were,Gůt fúr sende swere,Sam dú seldebere.Wie wol ich das bewere,Kunde ich ze rehte spehenIr munt, ir kel unde ouch ir wangen;Dú hant mich gevangen.Nach ir můs mich belangen;Het ich den trost enpfangen,So wer min leit zergangen.Ich hanNoch wan,Das mir wil liep beschehen.

XV

Nu schouwent, wie dú heideMit liehter ougenweideSint verdorben, und der cleinen voglin sank.Das schaffent kalde winde.Der walt und ouch die linde,Die sint nu beide ir gruͤnen loubes aber worden krank.JarlankTete sanfte ein umbevahen,Ein lieplich druken, nahen.Ich han gedingen, das mir werde ein suͤsser umbevank.Swies mir so wol ergienge,Das si mich umbevienge,So muͤst ich von den suͤssen froͤiden sende sorge lan.Ob ich den trost da funde,Davon min leit verswunde;So wolde ich us herzeleide in herzeliebi gan.Ich hanTrost, das mich ir wiplich guͤteVor sender not behuͤte.Sus segen ich mich des morgens mit ir, so ich wil ufstan.Ein kuss von roten munde,Der von des herzen grundeVon zwein gelieben gienge, das tete innekliche wol.Swa Minne ir liebi wegeGelich, und das si pflegeFroͤide, davon wurden sendú herzen froͤiden vol.Mir solLiep ein lieplich ende machen(Davon zwei herzen erlachen,Der lieben mir, das min ir), sit ich senden kumber dol.Do ich die reinen gůten,Die suͤssen, wol gemůtenVon erst ansach, darnach do wart min herze sorgen bar;Do hat ich den gedingen,Das si mich wolde dringenHin an der froͤide stat. Das hat sie mich enterbet gar.Nim war,Frouwe Minne, wie ichs meine,16Das si so rehte kleineMich senden troͤstet, und ich doch mit trúwen diene dar.O we, sol ich verderben,Und in der sorge ersterben,Frouwe Minne, und ir, vil selig wib, wie stat iu beiden das?Vil minneklichú Minne,Sprich, das min kúniginne,Durch wibes guͤte, sich gegen mir ein teil bedenke bas.Nu wasToug mir gar ze langes biten?Es wer wol in den ziten,Das si mir solde lonen! – Minne treit den alten has.

XVI

Ich hore aber die vogel singen,In dem walde suͤsse erklingen;DringenSiht man bluͤmen durh das gras.WasDú sumer wunne in leide;Nu hat aber dú liebe heideBeideBlůmen und rosen rot.Meige kumt mit maniger blůt.TůtMir wol dú minnenkliche,Seht, so wirde ich froͤideriche,Sunder not, vil maniger sorgen fri.Gunde mir dú seldebere,Das ir trost mir froͤide bere;SwereWolde ich sender lan.HanIch trost, der ist doch cleine,Sin entroͤste mich alleine.Reine,Selig wib, nu troͤstet bas!Minne, hilf! es ist an der zit.SitMin trost lit an der suͤssen,So mag si mir swere buͤssen.Nu durh was tůt si mir alse we?Ob ir roter munt mir gunde,Das ein kus die not enbunde:WundeVon der Minne wurde heil;Heil,Gelúke, selde und ereHet ich sender iemer mere.Here,Selig wib, nu troͤstent bas!O we suͤsser, roter munt,WuntWart ich von dinen schulden,Do ich der lieben muͤste hulden.Das sint leit, dú mich noch machent gra.Wunder kanst du, suͤssú Minne!Minne, in diner glůt ich brinne;Sinne,Herze, můt hast du mir hin.InMin herze, sunder lougen,Sach ein wib mit spilnden ougen,Tougen:Dannoch was ich vil gemeit.Herzen trut, nu tůt so wol!SolIch sender fro beliben,So sult ir von mir vertriben,17Selig wib, die not, so wirde ich fro.Wie zimt nu der suͤssen heren,Das si mich kan truren leren?MerenMoͤhte si wol froͤide mir.IrVil minnekliches lachenKan mir sendes truren swachen;MachenMoͤhte si mich sorgen bar.Owe suͤsser, roter munt!WuntBin ich an hohgemuͤte.Roter munt, durh dine guͤte,Nu sprich dar! du weist wol mine bette.

XVII

Sumer, uns hat din schoͤneBlůmen braht und vogel doͤne.Walt, anger, heid in gruͤne stat;Die hast du braht us noͤten.Nu wil mich min frouwe toͤten,Dú mich ane trost in sorgen lat.Mich hat bevangen minnekliche ir lib.Mit lieben dingenKan si twingen.Hilf, troͤsterinne, selig wib!Solde ich ein wib umbevahenLiplich, ich weis wol wie nahen,Mehte es so minneklich geschehen,Das mich ir trost enpfienge,Trut min liep, und das ergienge;Man muͤste mich iemer froͤlich sehen.Nu vinde ich niht, wan haslich versagen.Mir benimt ir minneFroͤide und sinne,Des můs ich senden kumber tragen.Wib und wibes guͤteSendent werendes hohgemuͤte.Wib kunnen froͤiden wunder geben,Wib kunnen froͤide machen.Wib kunnen frúnde frúntlich lachen,Wib liebent manne lip und leben.Wib, was din trúwe wirde und ere git!Wib, du kanst wendenLeit, liep senden.Was an wiben froͤide lit!

XVIII.18

We dir, winter ungehúre!We dir! das du sist verteilet!Heide und ouwe ist blůmen bar.Swas mit froͤiden stunt noch húre,Das hast du vil gar zerteilet.Swas der suͤsse meige bar,Das ist alles hingeleitVon den suren, kalden winden.Du wilt an uns niht erwinden:Das dien kleinen vogellin leit!We, der nahegender swere!Wenne wil si mir die ringen,Der min herze unsanfte enbirt?Si sint mir ein teil ze swere.In den sorgen můs ich ringen.Ob si dan niht froͤide birtMir vil sendelosen man,So verdirbe ich an dem libe.Ist das ich niht fro belibe,Ratent, ob ich fúrbas man.Minne, heile minne wunden,Die ich dulde zallen malen.Wiltu, das ich sorge enber,Sit du dichs hast underwunden;Bit ir lib, den lieht gemalen,Das er mir noh froͤide ber,Sit er sich min underwant.Frouwe, suͤsse, seldebere,Iwer lon ist mir gebere,So ist ouch min dienest zú gewant.Si mag mir wol helfe senden,Sit ich lebe in maniger sende;So ist min weg hin zir gebant.Si mag troͤsten mich vil senden,Sit ich ir min herze sende,Das dú suͤsse Minne ie bant.Seht, so wurde ich noch gemeit,Were, das ich si umbevienge,Und das sis fúr gůt enpfienge,Dú durh kúsche unkúsche ie meit.Si mag sich des wol vermessen,Das so schoͤne creatúreNie wart bi maniger zit geborn.Man sol si niht zů den messen,Den dú selbe schoͤne ist túre.Alle untugende hat si verborn,Si hat selde, si hat heil.Hei, gewunne ich noch die kúnde,19Das ich si erwerben kúnde,Seht, so were min wunde heil.

XIX

Merkent wunder u. w. Zwey Strophen.

(S. Samml. von Minnesing. Th. I. S. 23.)

XX

Seht an die heide!Seht an den gruͤnen walt!Liehter ougenweide,Der hant si gewalt,Blůmen, loup, dú beide:Mit manigem huͤbschen kleideSo sint si bekleit.Dien tet vil leideDer lange winter kalt;Balde hinnen scheideSin twingen manigvalt!Valwe loͤke, reideTragent junge, stolze meide;Des sint si gemeit.Var hin verwassen,Vil gar verteilter sne!Du můst uns aber lassenDie blůmen und den kleUf des meigen strassen;Dien tete du vil we.Da die vogel sassen,Ir sang gegen sange massen,Die froͤiwent sich als e.Mich wil betwingen,Das mich durch lieb ie twang,Das ich nu můs ringen,Darnach min herz ie rank.Ich wil aber singenDer lieben uf gedingen;Min trost an ir lit.La mir gelingen,Sit das mir nie gelang,Minne, an lieben dingen;So wirt min truren krank.Si kan swere ringen,Die sorge us herzen dringen;Mir were lones zit.Kus von ir munde,Ich wene, er sanfte tůt;Der ist zaller stundeNoch roter danne ein blůt.Eya, minne wunde!Du machest ungemůt;Ob din trost mir gunde,Das mir ein kus die bunde,So dúhte si mich gůt.Mich hat gebundenDer suͤssen Minne bant.Minnekliches wunden,Nach dir min herze ie swant.Si hat niht erwunden,Sich habe min underwundenIr munt rosen rot.Minne und ir chundenDie sint mir wol erkant.Hette ich helfe funden,So wer min dienst bewant.Nu hat si mich fundenIn truren zallen stunden,Davon lide ich not.Mich hat verseretIr liehter ougen schin.Wer hat geleretDie lieben frouwen min,Das ir guͤte meretMir lange wernden pin?Minne, swer dich eret,Des můt wirt gar verkeret;Nu bin ich doch din.O we der swere,Die ich von Minnen han!Der ich sanfte enbere,Wand ein vil lieber wan,Der ist froͤidebere.Dabi ist mir gevereDú Minne und ir has;Si ist mir ze swere,Davon ich trurig gan.Ob ich sinnig were,Des solt ich mich erlan.Minneclichú mere,Mir bernde froͤide bere.Nu troͤste mich bas,Lieblichú Minne!Min sendes herze ist wunt,Sit das ich brinneNach liebe zaller stunt.Sorgen troͤsterinne,Dir ist min iamer kunt;Troͤste mine sinne,Das ich den kus gewinne!Sprich ja, roter munt!

(Die erste Strophe dieses Liedes steht in der Samml. von Minnesingern, Th. I. S. 23.)

XXI

Lob von mangen zungenWart dem meigen húre gesungenVon den voglin dur den gruͤnen walt:Die hat nu betwungenUnd jemerlich verdrungenRife, sne, darzů der winter kalt;Des vil manig herze truric stat.Darzů truret ouch das mineNach dem froͤidebernden schine,Der von ir vil rotem munde gat.Mir was froͤide entsprungen;Leider, nu ist mir niht gelungenAn der lieben, dú min hat gewalt.Wer min sank erklungenIr, so muͤste ich wider jungen;Sust bin ich in sorgen worden alt.Frouwe Minne, gib mir dinen rat,Alder ich lebe in sendem pine!Frouwe, uf die gnade dineDiene ich dir, swies mir darumbe ergat.Ich han mine stundeVil gerungen nach dem munde,Der so lieplich ist, durlúhtig rot.Das mir nie enkundeWerden heil mis herzen wunde,Davon lide ich sender sende not.Minne, sich, du last mich trurig gan.Trost, der selden úbergulde,Frouwe, gent mir iwer hulde;Wan es můs doch an iu eine stan.Ob ir trost mir gunde,Das ein kus die not enbunde,Die dú herze liebú mir gebot,Und sich underwundeLieb, und daran niht erwunde;So geschiede ich noch von sender not,Die ich von der herzelieben han,Gar ane alle mine schulde.Frouwe, sende not ich dulde.Nu, dur Got, was han ich iu getan?

(Die erste Strophe dieses Liedes steht in der Samml. von Minnesing. Th. I. S. 23., wo aber das letzte Wort der ersten Zeile ausgefallen ist.)

XXII

We, was wunders lit an wiben,Sit ir guͤte kan vertribenSendem herzen sende not!Der in lieplich siht in ougen,Mit gewalte und dabi tougen,Dem ist al sin truren tot.Ist im rehtú liebi bi,So ist beiden danne wol;Minne tůt si sorgen fri,Si striket beidiu herzen in ein, und wendet kumberliche dol.Wib, din minnenklich gebarenKan der senden herzen varen.Wip, du bist ein suͤzer name;Wib, du kanst wol froͤide meren;Wib, du kanst wol froͤide leren,Dir ist wiplich ere zame.Wib, du gist ouch hohen můt;Wib, du gist ouch froͤiden vil;Wib, du bist fúr truren gůt:Des můs ich iemer selig sin, du bist der welte wunne spil.Heide und ouwe stůnt mit bluͤteGegen des suͤssen meigen guͤte;Die sint beide worden val.Darzů wil der winter twingenCleiner vogelin suͤsses singen,Das si swigent úberal.Das solt ich von schulden klagen;So klage ich ein ander not.Solt aber ichs der lieben sagen,Mich iamert nach ir minne me, danne nach den liehten rosen rot.Suͤsse Minne, mine sinneJamert nach der lieben minne.Minne, hilf!  est an der zit.Minne, du kanst truren swenden,Hohgemuͤte in herze senden;Minne, din gewalt is wit.Minne, ich bin dir undertan;Minne, wis gewaltig min!O we Minne! solt ich hanIr minneklichen wibes lip, so were min truren gar dahin.

XXIII

Nu siht man aber die heide val;Nu siht man valwen gruͤnen walt;Nu hoͤrt man niht der kleinen voglin singen,Die sint geswigen úberal;Ir stimme diu was manigvalt.Die nahtegal die wil der winter twingen.Der not klage ich, und dabi mine swere,Die mir dú herzeliebe tůt;Davon so bin ich ungemůt.Nu ist si doch gůtDú liebe, unwandelbere!Wa wart ie herzen me so wol,Dan da zwei sendú herzen sintEinmuͤtig, nach der suͤssen Minne willen?Sie sint so tougen froͤiden vol,Doch machet si dú Minne blint;Si kan in beiden herzeleit wol stillen.So froͤiwent sich besamen und niht besunder.Swa herzeliep bi liebe lit,Das wunnebernde froͤide git:Dast ane strit;Da tůt diu Minne ein wunder.Sit das dú Minne wunder kan,Warumbe tůt si wunder nihtAn mir, und an der minneklichen suͤssen?Nu bin ich doch ir dienestman.Swie man mich in dien sorgen siht,Das mag dú minnekliche mir wol buͤssen.Vil herú Minne, twing die froͤidenriche,Das si mir ir hulde gebe… .20Die wile ich lebe,Ich diene ir eigenliche.Wa wart ie múndelin so rot?Wa wart ie bas gestalter lip?21Wa wurden ie so froͤlichstendú ougen?Dú mich hant braht in grosse not.Genade, minnekliches wib!Ach hette ich úwer suͤsse minne tougen!Nu wissent, das ich gerne bi úch were.Genade, rosevarwer munt!Wan machest du mich niht gesunt?Sprich zeiner stunt:Ich wil dir buͤssen swere.Nu lache, das ich fro beste!Nu lache, das mir werde wol!Vil roter munt, nu lache lacheliche!Nu lache, das min leit zerge,So wirde ich, sender, froͤiden vol.Nu lache, das mir ungemuͤte entwiche!Nu lache, das min sendú sorge swinde!Nu lache mich ein wenig an,Sit ich dir niht entwenchen kan,Ich sender man,Sit ich dich lieblich vinde.Einmuͤtig, dast ein lieplich wort;Einmuͤtig, das der minne gir;Einmuͤtig, sendú herzen froͤide leret;Einmuͤtig, das der liebe ein hort,Swie doch dú minnekliche mirMit wibes guͤte selten froͤide meret.Einmuͤtig, mange suͤsse fruͤde machet;Einmuͤtig, froͤit ze maniger stunt.Einmuͤtig, dast ein lieplich funt,Swa roter muntGegen liebe lieplich lachet.

XXIIII

Willekomen si uns der meige,Der uns bringet mangerhande blůt,Blůmen unde manigerleige,Das dien kleinen vogelin sanfte tůt!Doch můs ich verderben in den wunnen gar,Es enwende ir munt, vil innenklichen rosevar.Wibes ougenblike in guͤteSiht vil dike in sendes herzen tor.Swie dú here min gemuͤteAlso selten zuket hoh enbor,Doch hab ich gedinge, das ich noh gelebe,Das mir dú vil minnekliche ein froͤideriches ende gebe.Wil si minen kumber wenden,So bin ich an froͤiden wol gesunt,Und ir guͤtlich helfe senden,So das ir vil rosevarwer muntSpreche ein wort, davon ich iemer fro beste:Tůt si des niht, dú vil reine, seht, so ist mir iemer we.Swas ich kumbers unde swereLiden můs, des mag wol werden rat,Swie si wil dú seldenbere,Dú min sendes herze bi ir hat.Si kan tehsen, swingen, beide als si sol;Solde ich si underwilent schouwen, wie were mir so wol!

XXV

O we liehten tage!O we blůmen rot!O we vogel sank!O we gruͤner walt!Nu wirt aber kalt,Nu der winter lank:Das ist der vogel not,Und ir meistú klage.Noch clage ich die schulde,Das      Dú seldenbereEnterbet mich ir hulde;Das sint mine swere,Die ich von ir dulde.Minne, wende ir suͤssen has!Minne, frouwe min,Tů mir helfe kunt!Hilfe an der zit!Bit das reine wib,Das ir kúscher libGegen mir lasse den strit,Und ir roter muntMir tů helfe schin.Seht, so wolde ich singenDer    Vil reinen suͤssen,Dú kan swere ringen.Kan si dabi kumber buͤssen,Sol mir wol gelingen.Minne, sich, des bist du wer.Wip, din suͤsser namUnd din werdekeitGit vil hohen můt,Dem der tugende hat,Der untugende lat.Wie wol das tůt,Der wirt tugende bereitUnd dú rehtú scham.Reiner wibes guͤteKan    Wol froͤide leren,(Si git hoh gemuͤte)Dabi froͤide meren.Got si mir behuͤte,Die, der ich wol gůtes gan!Mich hat lieber wanIn die froͤide braht,Das ich wande sinVon den armen gar.Nu wirt ich gewarAn der vrouwen min,Ir ist ungedaht,Si wil lones lanMich in senden sorgen.Mir      Ist we ze můte,Iemer an dem morgenSo sorge ich nah gůte.Ich můs minne borgen;Vrouwe min, wie stet das dir?

XXVI

Nu ist dú heide wol bekleidetMit wunnenklichen kleiden,Rosen sint ir besten kleid;Davon ir vil sorgen leidet,Wan si was in mangen leiden;Gar verswunden ist ir leidVon des liehten meigen bluͤte,Der hat mangerhande blůt:Noch froͤit bas der wibe guͤte,Wan die sint fúr sendú leit so gůt.Swas ich je gesank von wiben,Das beschah von einem wibe,Dú ist mir lieb fúr ellú wib;Von ir mag ich fro beliben.Wil si, das ich fro belibe,Das si spreche: fro belib!So wolde ich in froͤiden singen,Als ich her in froͤiden sank.Si mag mir wol swere ringen,Nach der ie min sendes herze rank.Suͤsse Minne, maht du bindenDie, von der ich bin gebunden,Dú min sendes herze bant.Lat si mich genade vinden,Die ich doch han selten funden,Sit ich si in dem herzen vant.Alse rehte minnenklichen;Si ist so rehte minnenklich!Ich wil si darzů gelichen:Si ist den lieben wiben gar gelich.

XXVII

Ich wolde niht erwinden u. w. Vier Strophen.

(S. Samml. von Minnesing. Th. I. S. 23.)

XXVIII

Wol den wolgemůten wiben!Wol dien mannen, die durh wip sint hohgemůt!Sit ir guͤte kan vertribenSende not, des mir dú here niht entůt.Nu ist sis doch dú liebe alleine,Die ich vor allen wiben meine.Frouwe, selig frouwe, reine,Troͤstent mich! nu sint ir doch so gůt!Solde ich davon froeide lassen,Sit dú welt an froͤiden wil zergan?Nein, ich wil mich sorgen massen,Dur dú lieben, der ich her gedienet han.Si hat so manges wibes guͤte,Si ist gelich des meigen bluͤte,Swie dú here min gemuͤteLat so lange in senden sorgen stan.Willekom si uns dú wunne,22Die der meige bringet, und dú schone zit,Bas danne ich erdenken kunne.Schouwent, wie der walt und ouch dú heide lit23Mit so mangen blůmen schoͤne;Da horte ich der vogel doͤne:Darumb ich den meigen kroͤne,Sit sin kunft der welte froͤide git.

XXIX

Was froͤit mich der vogelin guͤteUnd des wunnenklichen meigen schin?Sol min froͤiderich gemuͤteUnd min spilndes herze erwendet sin,Das tet mir ein wib mit guͤte.Das got noch ir eren huͤte,Swie si mir nu treit vil senden pin!Swa mitte ich verdienen kundeDer vil schonen hulde, das tete ich,Sit das mines herzen wundeUnverheilet stent, si heile mich.Davon mich ein wort enbunde,Ob si spreche us rotem munde:Trut geselle, es ist zit lones wider dich.Mir mag sorge us herzen dringen,Roter munt, din minnenklicher grůs.Lat din lachen mir gelingenAn ir minne, so ist mir swere bůs.Ir vil minnekliches twingenAn die brust, das mag mich bringenAn die stat, da minne mich froͤwen můs.Wer kan truren bas verswenden,Danne ein reine minnekliches wib?Trost von wiben der kan wendenSende sorge; kúscher wibes lipDer mag mir wol helfe senden.So nige ich den lieben henden:Wib, min froͤide von der sorge trip!Kan mich ieman fro gemachen?Ja, der lieben munt durlúhtig rot.So můs al min truren swachen,Scheidet mich ir trost von sender not.Man siht mich vil froͤlich lachen,24Das min herze můs erkrachen,Machet mich dú liebe in froͤiden rot.
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