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Treffen Mit Nibiru
Treffen Mit Nibiru

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Treffen Mit Nibiru

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Viele Filme aller Art erschienen in schneller Reihenfolge: Werbespots, Nachrichten, Fußballspiele und sogar ein alter schwarz-weiß Film mit Humphrey Bogart.

«Das ist ja Casablanca» sagte Elisa überrascht. «Wo habt ihr das alles denn her?»

«Eure Übertragungen werden auch im All ausgestrahlt» antwortete Petri ruhig. «Wir mussten etwas an unserem Empfangssystem arbeiten und am Ende haben wir das empfangen.»

«Und dank dessen» fügte Azakis hinzu «konnten wir auch eure Sprache lernen.»

«Und auch einige andere, die wirklich viel komplizierter sind» kommentierte Petri traurig. «Ich bin fast verrückt geworden mit alle den Zeichnungen.»

«Auf jeden Fall» griff der Colonel ein «ist es genau das, von dem wir gesprochen haben, aber ich glaube, dass das auch nicht die beste Lösung ist.»

«Entschuldige Jack» griff Elisa ein. «Glaubt du nicht, dass wir vor allem zuerst deine Vorgesetzten vom ELSAD informieren sollten? Wenn ich es richtig verstanden habe, steht an der Spitze dieser Organisation der Präsident der Vereinigten Staaten oder nicht?»

«Und woher weißt du diese Dinge?» wendete der Colonel verblüfft ein.

«Nun, ich habe auch meine Quellen» sagte Elisa und schob verführerisch eine Haarsträhne zur Seite, die an ihrer rechten Wange herunterhing.

«Machen das die Frauen bei euch auch so?» fragte Jack die beiden Außerirdischen, die die Szene verblüfft beobachtet hatten.

«Die Frauen sind im ganzen Universum gleich, mein Lieber» antwortete Azakis lächelnd.

«Tja» fuhr der Colonel nach dem riskanten Scherz fort «ich glaube, du hast wirklich Recht. Wir brauchen eine seriöse und glaubhafte Einrichtung, um eine solch schwerwiegende und überwältigende Nachricht zu veröffentlichen. Ich mache mir etwas Sorgen wegen externer Eindringlinge, die auch General Campbell und die beiden Typen, die uns angegriffen haben, engagiert haben. Ehrlich gesagt ist der General mein direkter Vorgesetzter, aber es scheint so, als wäre er korrupt und ein Verräter.»

«Also sieht es so aus, als ob wir das Telefongespräch, von dem wir vorher geredet haben, wirklich machen müssen?» sagte Elisa.

«So absurd es scheint, aber vielleicht ist das wirklich die einzige Lösung.»

New York – Insel von Manhattan

In einem luxuriösen Büro im neununddreißigsten Stock des beeindruckenden Wolkenkratzers zwischen der 5th Avenue und der 59th Street in Manhattan in New York, stand ein eleganter, gepflegter und nicht sehr großer Mann vor einem der fünf großen Fenster, die ihn von der Außenwelt trennten. Er trug einen dunkelgrauen, sicher italienischen Anzug, eine auffällige rote Krawatte und hatte glatte, graumelierte Haare, die nach hinten gekämmt waren. Seine schwarzen und tiefgründigen Augen schauten durch das Fenster in Richtung des wundervollen Central Park, der praktisch zu seinen Füßen begann und sich über vier Kilometer Länge und achthundert Meter Breite erstreckte. Er war eine wertvolle grüne Insel, Sauerstoffquelle und Freizeitort für die fast zwei Millionen Einwohner der Insel.

«Herr Senator, sie erlauben?» sagte ein glatzköpfiger Mann mit ausdrucklosem Gesicht, während er schüchtern an die elegante Eingangstür aus dunkel lackiertem Holz klopfte. Daneben trug ein vergoldetes Schild in schwarzer Schrägschrift die Aufschrift „Senator Jonathan Preston“.

«Was ist?» antwortete der Mann, ohne sich umzudrehen.

«Eine verschlüsselte Videoübertragung wartet auf sie.»

«Ok, ich nehme sie hier an. Schließen sie die Tür, wenn sie gehen.»

Der Mann ging langsam zu seinem eleganten dunklen Schreibtisch und setzte sich auf einen weichen, schwarzen Ledersessel. Mit einer automatisch rückte er den Knoten seiner Krawatte zurecht, steckte den Ohrhörer in sein rechtes Ohr und drückte eine graue Taste unter der Arbeitsfläche. Ein großer, halbdurchsichtiger Monitor sank mit einem leichten Flüstern von der Decke herab, bis er sanft auf der Arbeitsfläche des Schreibtischs abgestellt war. Der Mann berührte den Bildschirm und vor ihm erschien das Gesicht von General Campbell.

«General, ich sehe mit Freude, dass sie sich nicht mehr im heimatlichen Gefängnis befinden.»

«Senator, wie geht es ihnen? Ich wollte ihnen vor allem für die schnelle und effiziente Befreiungsaktion danken.»

«Ich denke, dass dies den beiden Personen in ihrem Rücken zu verdanken ist.»

Der General drehte sich instinktiv um und sah den Dicken mit seinem Kumpel, die versuchten, sich von der Webcam aufnehmen zu lassen, wie es üblicherweise das Publikum machte, das normalerweise hinter einem Journalisten stand, der eine Live-Übertragung abgab. Er schüttelte leicht die Schultern und sagte dann «Sie sind sicher keine Füchse, aber für bestimmte Arbeiten sind sie wirklich zu gebrauchen.»

«Gut. Jetzt sagen sie mir alles. Ihr Bericht hätte vor mehr als zwölf Stunden hier sein müssen.»

«Sagen wir, dass ich in letzter Zeit etwas “beschäftigt” war» antwortete der General ironisch. «Ich kann ihnen jedoch bestätigen, dass ihre Vermutung über die Arbeit von Doktor Hunter richtig war und dass ich dank ihrer Entdeckung persönlich bei einem Vorfall dabei sein konnte, der untertrieben unglaublich war.»

Der General machte eine kleine Pause, um die Neugier seines Gesprächspartners noch zu schüren und fügte dann hinzu «Senator, ich weiß nicht, wie das geschehen konnte, aber der Fund des berühmten “Gefäßes mit wertvollem Inhalt” unserer Frau Doktor, muss auf irgendeine Weise ein System aktiviert haben, das auf unseren Planeten nichts weniger als...» Er verstummte mit dem Wissen, dass der Satz, den er jetzt sagen würde, etwas Schwierig zu verdauen war, atmete tief ein und sagte dann ohne weiteres Zögern «ein außerirdisches Sternenschiff zu uns geholt hat.»

Der Offizier versuchte seinen Blick geradeaus auf den Bildschirm zu richten, um ein Zeichen der Verblüffung auf dem Gesicht des Senators zu finden, der aber mit keiner Wimper zuckte. Er stützte nur seinen Ellenbogen auf seinen Schreibtisch und rieb sein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und begann dann, es leicht zu zwicken. Dies für einige Sekunden und dann sagte er einfach nur «Sie sind also zurückgekommen.»

Der General konnte es nicht verhindern, seine Augen überrascht zu weiten.

Preston wusste schon alles über die Außerirdischen... Wie war das möglich?

Der Senator erhob sich langsam von seinem bequemen Sessel, verschränkte die Hände hinter dem Rücken und begann im Kreis um den Schreibtisch zu laufen. Der General und die Mitarbeiter in seinem Rücken trauten sich nicht, noch etwas zu sagen. Sie schauten sich nur mit zweifelnden Blicken an und warteten geduldig.

Plötzlich kehrte Preston zu seinem Schreibtisch zurück, stützte beide Hände auf und schaute geradeaus in die Augen des Generals «Ihr hattet eine Drohne bei euch. Sagt mir, dass ihr einen Film des Sternenschiffes aufnehmen konntet.»

Der General drehte sich auf der verzweifelten Suche nach einer positiven Antwort zu den beiden um, die hinter ihm standen. Der Magere zeigte ein Lächeln, nahm das Wort an sich und sagte mit vor Stolz geblähter Brust «Natürlich Senator, auch mehr als einen. Ich schicke sie ihnen sofort.»

Ohne Rücksicht zu nehmen, schob er den General zur Seite und spielte, nachdem er die Tastatur vor sich betätigt hatte, in einem Fenster auf dem Bildschirm des Senators die Aufnahmen ab, die sie im Camp von Dr. Hunter gemacht hatten.

Preston stützte beide Ellenbogen auf dem Schreibtisch ab, legte das Kinn in seine Hände, die zur Faust geballt waren und näherte sich so weit wie möglich dem Monitor, um keines der Bilder zu verpassen, die vor ihm abgespielt wurden. Zuerst die Nachtaufnahmen des Steinbehälters, der im Boden vergraben war und dann die der mysteriösen schwarzen Sphäre im Inneren und den Transport derselben in das Laborzelt. Dann änderte sich das Szenario. Es war heller Tag. Augenscheinlich auf vier rötlichen Lichtstrahlen abgesetzt, die von den vier Ecken eines imaginären Quadrats auf dem Boden ausgingen, zeichnete sich deutlich eine silbrige ringförmige Struktur ab. Alles schien eine Art Pyramidenstumpf zu sein, der verblüffend dem Ziqqurat von Ur ähnelte, den man majestätisch im Hintergrund sehen konnte.

Der Senator konnte seine Augen nicht vom Bildschirm abwenden. Als er die beiden Außerirdischen sah, die ein menschliches Aussehen hatten, aber sehr viel größer und kräftiger gebaut waren als der Durchschnitt, die durch die Öffnung der silberfarbenen Struktur heraustraten und mit breiten Beinen auf die Plattform stiegen, die wohl für den Ausstieg gedacht war, konnte er nur ein Raunen von sich geben und merkte, wie ihm das Herz bis zum Hals stieg.

Der Traum, den er seit seinem Leben verfolgte, hatte sich bewahrheitet. All seine Studien, seine Forschungen und vor allem sein Kapital, das er in dieses Projekt gesteckt hatte, hatten endlich die erhofften Ergebnisse erreicht. Die Beiden auf dem Bildschirm waren wirklich Außerirdische, die an Bord ihres supermodernen Sternenschiffes durch den interplanetaren Raum geflogen waren, um wieder auf die Erde zurückzukehren. Jetzt konnte er diejenigen, die ihn immer kritisiert hatten, ins Gesicht sagen, dass seine Berechnungen absolut korrekt waren. Der mysteriöse zwölfte Planet des Sonnensystems existierte wirklich. Sein Orbit kreuzte nach 3.600 Jahre wieder den der Erde und er hatte zwei der Bewohner vor sich, die den „Vorbeiflug“ des Planeten nutzten, um uns wieder zu besuchen und erneut unsere Kultur und unsere Leben zu beeinflussen. Es war schon wer weiß wie oft in den tausenden von Jahren passiert und jetzt wiederholte sich die Geschichte. Diesmal war aber auch er da und er hätte sich diese phantastische Gelegenheit sicher nicht entgehen lassen.

«Sehr gute Arbeit» sagte der Senator zu den Dreien, die ihn erwartungsvoll durch den Bildschirm anschauten. Dann, nachdem er eine komplette Drehung mit dem Sessel gemacht hatte, auf dem er saß, fügte er hinzu «Die Tatsache, dass Sie entdeckt wurden, General, wird die Dinge etwas komplizierter gestalten. Wir werden nicht mehr die Möglichkeit haben, ein autoritäres “Ohr” bei der ELSAD zu haben, aber das interessiert uns jetzt auch nicht mehr.»

«Was meinen Sie damit, Senator?»

«Jetzt ist es nicht mehr unser Ziel zu erfahren, ob die Annahmen von Dr. Hunter richtig sind oder nicht. Ebenfalls ist auch der Besitz des “wertvollen Inhalts” nicht mehr wichtig.»

«Das auch, weil er alles außer wertvoll ist» flüsterte der Dicke.

«Wir können jetzt direkt die Phase zwei angehen» sagte der Senator und tat so, als hätte er die Anmerkung nicht gehört. «Vor uns haben wir eine unglaublich moderne Technologie und sie wurde uns auch noch auf einem Silbertablett serviert. Alles was wir tun müssen, ist sie zu nehmen, bevor jemand anderes uns zuvorkommt.»

«Bitte erlauben Sie, Senator» antwortete der General schüchtern. «Meine beiden Helfer konnten schon am eigenen Leib erfahren, dass die beiden sympathischen Außerirdischen nicht so sehr für eine Zusammenarbeit bereit zu sein scheinen.»

«Sie können ruhig sagen, dass die uns verprügelt haben» fügte der Dicke hinzu, während er sich das Knie massierte.

«Ich kann mir schon vorstellen, wie sie es versucht haben» antwortete der Senator mit einem leichten Lächeln. «Habt ihr euch schon gefragt, warum sie das Verhältnis zu Dr. Hunter und Colonel Hudson so liebevoll gepflegt haben?»

«Ehrlich gesagt, kam uns das schon etwas komisch vor» antwortete der General. «Sie haben sich ihnen gegenüber verhalten, als ob sie sich seit Ewigkeiten kennen würden.»

«Ich glaube einfach nur, dass sie viel höflicher und freundlicher waren, als Ihr.»

«Tja, es war nicht gerade so, dass wir mit Samthandschuhen an die Sache rangegangen sind.»

«Was passiert ist, ist eben passiert» sagte der Senator. «Konzentriert euch jetzt lieber auf eure nächste Mission. Ihr beide findet den Colonel und seine Freundin. Ich möchte, dass ihr sie keinen Moment aus den Augen verliert. Ihr habt die Mittel und das Kapital zur Verfügung. Ich werde aber dieses Mal keine Fehler mehr dulden.»

«Wer sagt ihm jetzt, dass die beiden gerade eine Runde um die Erde ziehen?» flüsterte der Dicke dem Mageren ins Ohr, bevor er einen Schmerzenslaut von sich gab, der ihm durch einen Tritt auf die linke Pobacke entfuhr, den ihm sein Kumpan verpasst hatte.

«Sie General werden mich am Flughafen abholen.»

«Sie kommen persönlich her?» sagte der Militär überrascht.

«Ich werde mir dieses Ereignis auf gar keinen Fall entgehen lassen. Wenn das ihre Landungsbasis ist, werden sie dorthin zurückkehren müssen, aber diesmal werden wir ein Empfangskomitee vorbereiten. Ich gebe ihnen dann unterwegs die Anweisungen. Ich wünsche Ihnen allen viel Erfolg» und beendete das Gespräch.

Der Senator beobachtete noch einige Momente nach der Übertragung den Bildschirm, der jetzt eine Reihe spektakulärer Bilder der Wüste Arizonas zeigte, die langsam aufeinander folgten. Dann, als ob er plötzlich geweckt worden wäre, stand er auf, drückte die Taste des Kommunikators auf seinem Schreibtisch und befahl trocken in das integrierte Telefon «Bereiten Sie mein Flugzeug vor und rufen Sie meinen Chauffeur.

Ich möchte spätestens in einer Stunde in der Luft sein.»

Sternenschiff Theos – Das Geschenk

«Wir müssen wieder runter» sagte Colonel Hudson zu den beiden Außerirdischen. «Ich muss einige Telefongespräche führen und ich glaube, dass das von hier aus nicht möglich ist.»

«Da wäre ich mir nicht so sicher» antwortete Azakis verschmitzt. «Wenn unser guter Petri mal richtig loslegt, kann er Dinge tun, die du dir nicht einmal vorstellen kannst» und schlug seinem Freund anerkennend auf die Schulter.

«Nur mit der Ruhe» antwortete Petri und fuchtelte mit den Händen in der Luft herum. «Bitte definiert mit das Konzept “Telefongespräch”.»

Etwas verwundert über die augenscheinlich banale Frage, drehte sich Jack zu Elisa um, die die Schultern hob und dann ganz unschuldig auf die Tasche des Colonels zeigte und sagte «Zeig ihm dein Handy, oder nicht?»

Mit einer schnellen Geste zog Jack sein Smartphone aus der Tasche. Es war schon ein älteres Touch-Screen-Modell. Es hatte ihm noch nie gefallen, der absurden Tendenz zu folgen, immer das neueste Modell haben zu müssen. Er zog es vor, in seinen Händen ein Instrument zu halten, das er gut kannte, ohne jedes Mal einen Haufen Zeit damit zu verlieren, alle neuen Funktionen lernen zu müssen.

«Ich bin kein Techniker» sagte Jack, während er es dem Außerirdischen zeigte «aber mit diesem Ding können wir mit einer anderen Person sprechen, die ein ähnliches Gerät besitzt, indem wir einfach nur ihre Nummer mit der Tastatur eingeben.»

Petri nahm das Telefon und untersuchte es aufmerksam. «Das muss ein Eins zu Eins Übertragungssystem sein, das unseren tragbaren Kommunikatoren ähnelt.»

«Mit dem einzigen Unterschied,» fügte Elisa hinzu «dass es uns jedes Mal, wenn wir es benutzen, einen Haufen Geld aus der Tasche zieht.»

An die begrenzten Sprachkenntnisse denkend, die ihm nicht erlaubten, alle Kommentare voll zu verstehen, entschied sich Petri, die letzte Bemerkung zu vernachlässigen und analysierte weiterhin das Objekt in seinen Händen. «Ich werde etwas Zeit brauchen, um zu kapieren, wie es funktioniert.»

«Lass dir ruhig Zeit» kommentierte Elisa entmutigt. «Da kommt ja auch kein Planet auf uns zu.»

Petri schaute sie verblüfft an, da er auch diese Bemerkung nicht verstanden hatte und entschied sich, nichts mehr hinzuzufügen. Er hob nur die Schultern, ging in das interne Transfertmodul, indem er dann nach wenigen Sekunden verschwand.

«Also, vorausgesetzt, dass wir dein Handy von hier aus zum Laufen bringen, wie willst du vorgehen?» fragte Elisa, während sie verzweifelt versuchte, sich von der Schwäche wegen des Sauerstoffmangels und den tausend Emotionen der letzten Stunden zu erholen.

«Anfangs habe ich daran gedacht, Senator Preston zu kontaktieren, den direkten Vorgesetzten von General Campbell. Da ich aber dieser Person nicht unbedingt vertraue, habe ich mich jedoch entschieden, einen anderen Weg einzuschlagen, um Kontakt mit dem Präsidenten aufzunehmen.»

«Glaubst du, dass er auch darin verwickelt ist?»

«Die beiden Gauner haben mit nicht die Wahrheit gesagt. Es gingen Gerüchte um, dass Preston sogar mit wenig vertrauenswürdigen Waffenherstellern zu tun hat. Ich kann ihm einfach nicht trauen.»

«Also?»

«Also werde ich mich direkt an Admiral Benjamin Wilson wenden. Er war viele Jahre lang die rechte Hand des Präsidenten und auch ein sehr guter Freund meines Vaters.»

«War?»

«Leider hat mein Vater uns vor fast zwei Jahren verlassen.»

«Das tut mir leid...» flüsterte Elisa und streichelte sanft seinen linken Arm.

«Wilson hat mit auf den Knien geschaukelt, als ich noch ein Kind war. Er ist einer der wenigen Menschen, denen ich blind vertraue.»

«Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Auch wenn du ein sehr gutes Verhältnis zu ihm hast, wird es schwierig sein, dass er so eine Nachricht am Telefon schluckt.»

«Ich könnte ihm auch einige Fotos seiner Stadt von hier oben ausschicken.»

«Mit unseren Kurzstreckensensoren» bemerkte Azakis, der bis jetzt Abseits gestanden war «können wir ihm sogar sagen, mit welcher Frequenz sein Herz schlägt.»

«Keine Scherze bitte» rief Elisa, indem sie ihre Aussage mit einer Geste unterstrich.

«Glaubst du mir nicht? Dann schau her.»

Azakis ließ mit dem O^COM auf dem Bildschirm das Luftbild des Basislagers von Elisa erscheinen. In wenigen Sekunden vergrößerte er das Bild, bis man das Laborzelt sehen konnte.

«Das was ihr hier seht...»

«Ist mein Zelt» sagte Elisa, bevor Azakis den Satz beenden konnte.

«Genau. Jetzt schaut her.»

Plötzlich war es, als ob das Zeltdach verschwunden wäre und man sah genau alle Gegenstände im Inneren des Zeltes.

«Mein Schreibtisch, meine Bücher... unglaublich.»

«Wenn sich jemand im Inneren aufhalten würde, könnte ich euch auch die Wärme seines Blutkreislaufs zeigen und somit auch seinen Puls berechnen.»

Zufrieden mit der Erklärung, die er ihnen gegeben hatte, begann der Außerirdische stolz durch das Zimmer zu gehen.

Plötzlich hatte der Colonel, der sich von seiner Verblüffung noch nicht richtig erholt hatte, eine Eingebung und sagte zweifelnd «Wie “wenn jemand da wäre”? Es muss jemand da sein. Wo zum Teufel sind die beiden Gefangenen?»

Elisa näherte sich dem Bildschirm, um besser sehen zu können. «Vielleicht haben sie sie woanders hingebracht. Können wir den Rest des Camps auch sehen?»

«Kein Problem.»

In wenigen Sekunden zeigte Azakis eine Übersicht des Camps. Die Sensoren suchten überall, aber von den beiden keine Spur.

«Sie müssen abgehauen sein» sagte der Colonel lakonisch. «Das heißt, dass sie uns sicher bald wieder am Hals hängen. Zum Glück wurde der General von meinen Männern in Sicherheit gebracht. Die drei zusammen wären in der Lage wieder etwas Teuflisches auszuhecken.»

«Macht nichts» sagte Elisa. «Wir haben jetzt größere Probleme, um die wir uns kümmern müssen.»

Er hatte den Satz noch nicht beendet, als sich die Tür des internen Kommunikationsmoduls Nummer drei öffnete. Eine attraktive Frau verließ mit weichen und sinnlichen Schritten das Modul. Sie hatte eine Art durchsichtige Schale in der Hand, auf der sich verschiedene farbige Behälter befanden.

«Ladies and Gentleman» sagte Azakis pompös, wobei er

sein allerbestes Lächeln aufsetzte. «Ich stelle ihnen den faszinierendsten Kursoffizier der ganzen Galaxie vor.»

Jack, dem der Kiefer wegen der Überraschung heruntergefallen war, konnte nur ein Einfaches “Guten Tag” stottern bevor er einen Ellenbogen genau zwischen der zehnten und elften Rippe auf der rechten Seite verspürte.

«Willkommen an Bord» sagte sie in einem unsicheren Englisch. «Ich denke ihr habt Hunger. Ich habe euch etwas zu Essen gebracht.»

«Danke, sehr freundlich» antwortete Elisa zickig, während ihr Blick ihren Mann wie ein Blitz traf.

Die Frau gab keine weiteren Kommentare ab. Sie stellte die Schale auf eine Unterlage links von ihnen, ließ ihr Gesicht mit einem glänzenden Lächeln leuchten und verschwand nach wenigen Sekunden wieder im selben Modul, aus dem sie gekommen war.

«Hübsch oder nicht?» kommentierte Azakis und schaute dabei den Colonel an.

«Hübsch? Wer? Von was redest du?» antwortete Jack in der Erinnerung des vorher erhaltenen Schlags schnell.

Azakis brach in Gelächter aus und bat die beiden dann, sich zu setzen.

«Was ist das denn für ein Zeug?» murmelte Elisa wenig elegant und roch an den verschiedenen Speisen.

«Nebirleber» listete der Außerirdische auf « Hanukrippchen und gekochte Hermeswurzeln mit einem, sagen wir “energiespendenden” Getränk.»

«Im Restaurant Masgouf war das ganz anders» kommentierte Elisa lakonisch. «Ich habe aber Hunger wie ein Wolf und ich denke, dass ich etwas davon probieren werde.»

Sie nahm ein Stück Rippe mit den Händen und begann es bis zum Knochen abzuknabbern. «Dieses Zeug wird uns hoffentlich keine Magenprobleme ohne Ende bereiten, oder Zak? Probiere du auch, Schatz. Der Geschmack ist am Anfang ungewohnt, aber wirklich nicht schlecht.»

Der Colonel, der Elisa erschrocken ansah, während die haltlos die fremdartigen Speisen verschlang, die auf der Schale lagen, raunte nur «Nein, nein danke. Ich habe keinen Hunger.»

Seine Aufmerksamkeit wurde jedoch von der Fremdartigkeit der Schale und der Behälter, die als Teller dienten, abgelenkt. Er nahm einen leuchtend roten Behälter und versuchte, die Konsistenz zu erspüren. Er war fremdartig und wirklich kalt. Kälter als er hätte sein dürfen und trotzdem waren die darin enthaltenen Speisen kochend heiß. Mit der Fingerspitze fuhr er über die gesamte Oberfläche. Er war unglaublich glatt. Sie schien weder aus Metall, noch aus Kunststoff zu sein. Andererseits, wie hätte es auch aus Kunststoff sein können? Sie benutzten diesen Stoff für andere Dinge. Das einzig komische war, dass er trotz der Perfektion der Oberflächenbearbeitung, keine Spiegelungen aufwies. Das Licht wurde von dem mysteriösen Material verschlungen. Er näherte sein Ohr an die glatte Oberfläche und begann, mit dem Knöchel des Mittelfingers, leicht auf die Oberfläche zu klopfen. Unglaublicher Weise gab der Behälter keinen Ton von sich. Es war, als ob man an einen großen Wattebausch klopfen würde.

«Aus was für einem Material sind denn diese Gegenstände?» fragte er äußerst neugierig. «Und der Speisenbehälter? Er scheint aus demselben Material zu sein.»

Überrascht wegen der komischen Frage näherte sich Azakis der Schale. Er nahm einen anderen, blassgrünen Behälter und hob ihn auf Augenhöhe an.

«In Wirklichkeit, ist das kein echtes “Material”.»

«Wie meinst du das? Was möchtest du damit sagen?»

«Was benutzt ihr, um Gegenstände, Speisen, Flüssigkeiten oder Substanzen aufzubewahren?»

«Nun, normalerweise benutzen wir Pappschachteln oder Holz, um Materialien zu transportieren. Um Speisen zu reichen, benutzen wir Metalltöpfe, Keramikteller und Gläser. Zum Transportieren oder Aufbewahren von Lebensmitteln und Flüssigkeiten benutzen wir normalerweise Kunststoffbehälter verschiedenster Formen.»

«Kunststoff? Reden wir vom selben Kunststoff, an dem wir interessiert sind?» fragte Azakis verblüfft.

«Genau das» antwortete der Colonel. «In Wirklichkeit ist Kunststoff zu einem der größten Umweltprobleme unseres Planeten geworden. Ihr selbst habt ja gesagt, dass ihr überall Unmengen gefunden habt.» Er machte eine kurze Pause und fügte hinzu «Das ist auch der Grund, warum euer Angebot, es zu nehmen, uns so sehr interessiert. Wir würden so eine Lösung für ein enormes Problem gefunden haben.»

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