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Das Herz Der Zeit
âKyoko, bist du fertig?â Toya lehnte an der Wand und sah ihnen zu. Er konnte Kyokos Angst aus fünf Metern Entfernung riechen. Er schenkte Kyou einen bösen Blick als er zusah, wie Kyoko sich unter dessen Arm duckte und schnell zu ihm lief.
Kyou richtete sich wieder auf und sah wieder völlig gleichgültig aus, als er Toya zwischen ihn und Kyoko treten sah, sodass er sie vor seinem Blick schützte.
Nun, wo habe ich das früher schon einmal gesehen, dachte er verärgert, dann stellte er kalt fast: âWenn sie geht, dann bleibst du immer an ihrer Seite.â Die Muskeln in seinem Kiefer spannten sich an, als er seine Zähne zusammen biss, es gefiel ihm gar nicht, dass Toya sie so sparsam bekleidet sah.
Toya wusste, dass Kyou es ernst meine, und der Blick in seinen Augen schickte ihm beinahe kalte Schauer über den Rücken. âDas weià ich schonâ, schnappte er, dann drehte er sich um und nahm Kyokos Hand. âKommâ, bat er sanft.
Kyoko hatte nichts dagegen einzuwenden und es störte sie noch nicht einmal, dass Toya sie praktisch vor sich her fliegen lieÃ. 'Je schneller, desto besser', dachte sie. Im Moment wollte sie nichts lieber als sich zu beeilen, nun wo sie völlig auÃer sich war, segelte sie beinahe die Treppen hinunter.
Toya lieà ihre Hand los, sobald er wusste, sie waren auÃerhalb von Kyous Sichtweite. Er sah zu, wie sie einen Zahn zulegte und runzelte die Stirn. Er hatte gehört, was Kyou zu ihr gesagt hatte. Nachdem er ein Beschützer war, funktionierte sein Gehör ausgezeichnet. Er war gekommen, um Kyoko zu suchen, als Suki die Treppen praktisch hinunter geflogen war und ihn dabei beinahe umgerannt hatte.
Es hatte ihn sehr verärgert, als er die Worte gehört hatte, die Kyou in Kyokos Ohr geflüstert hatte und er fand es schwer, so zu tun als hätte er sie nicht gehört. Er hatte nie daran gedacht, Kyou zu verletzen, aber... der Gedanke, dass Kyou solche Dinge zu Kyoko sagte, trieb ihn zur WeiÃglut. Sie hatte nichts getan, womit sie eine solche Behandlung verdiente.
Toya versuchte, das Gefühl, das er hatte, zu verdrängen, als sie sich mit den anderen trafen.
*****
Als sie das Lokal betraten, merkte Suki, dass Kyoko immer noch ungewöhnlich still war und fand schlieÃlich den Mut zu fragen: âWas wollte Kyou überhaupt von dir?â
âNichts Bestimmtesâ, antwortete Kyoko, die nicht wirklich darüber reden wollte, und dann, als ihr einfiel, was er noch gesagt hatte: âEr hat gesagt, dass von nun an, niemand auÃer mir und Toya diese Etage betreten darf.â Sie zuckte traurig die Schultern und bemerkte dann, dass Toya sie noch immer beobachtete.
Sie fragte sich, ob er gehört hatte, was Kyou gesagt hatte, dann errötete sie und sah schnell wieder weg, sie wollte die Antwort auf diese Frage gar nicht wirklich wissen. Dies war wohl ihre letzte Nacht in Freiheit, also verwarf sie alle anderen Gedanken und sah sich um, sie wollte hier diese Nacht Spaà haben.
Sukis Augen wurden groÃ, als sie Arme fühlte, die sich von hinten um sie schlossen, und sie gegen einen starken Körper zogen. Als sie ihren Hals so verdrehte, dass sie sehen konnte, trafen ihre Augen auf violette.
Shinbe beugte seinen Kopf hinunter, liebkoste mit seinem Gesicht ihren Nacken und grinste. âKomm, tanz mit mirâ, forderte er mit verführerischer Stimme.
âAber wir sind doch gerade erst hergekommenâ, versuchte Suki sich halbherzig los zu reiÃen.
âIch weiÃâ, Shinbe zwinkerte Kyoko zu. âIch will dich begrapschen, bevor es sonst jemand tun kann. Er lieà seine Hand verführerisch über ihren Bauch gleiten, bevor er sie in seinen Armen drehte, sodass sie in sein Gesicht sah. Mit einem verschmitzten Blick zu Kyoko erklärte er: âSie kommt vielleicht zurück.â
Suki nickte und versuchte, das Rot, das sich sofort über ihre Wangen ausbreitete, zu verstecken. Shinbe führte sie weg zur Tanzfläche und lieà Kyoko mit Toya alleine stehen.
Kyoko wusste, ihre Nerven hielten nicht viel mehr aus, und sie machte sich auf den Weg zur Bar in der Hoffnung, dass ein wenig Alkohol sie ein wenig lockerer machen würde. Sie sah nicht einmal zurück um zu sehen, ob Toya ihr folgte. Sie wusste, er hatte den Befehl bekommen, auf sie aufzupassen. Es war nicht so als wären sie auf einem Date. Er tat ihr beinahe leid.
Sie wandte sich an den Mann hinter der Bar und sagte mit einem Schulterzucken: âWas auch immer eure Spezialität ist.â Sie lächelte und er nickte. Sie legte einen Zwanziger auf die Bar. Sie hatte keine Ahnung, was sie bestellen sollte, angesichts der Tatsache, dass dies das erste Mal war, dass sie überhaupt in eine Bar ging. Sie gab vor, dass sie es schon tausendmal gemacht hatte, weil sie es schon so oft im Fernsehen und in Filmen gesehen hatte... sie hoffte nur, dass niemand ihre Nervosität bemerken würde.
Toya kam und stellte sich neben Kyoko nachdem er bemerkte, dass der Barmann sie beobachtete, während er ihr Getränk zubereitete. Er fing den Blick des Mannes auf und knurrte warnend, um ihn abzuwehren. Toya konnte mehr Augen als nur die des Barmanns auf Kyoko fühlen, und das gefiel ihm nicht.
Kyoko drehte sich um, als ihr Drink fertig war, und versuchte, dem Barmann noch einmal zuzulächeln, als sie sich bedankte, aber er wich ihrem Blick aus. 'Das ist komisch', dachte sie, aber als sie jemand anders ihren Namen sagen hörte, schaute sie über ihre Schulter, und sah Kamui kommen. Sie lächelte ihn an, dann nahm sie einen Schluck von ihrem Glas und würgte beinahe aufgrund des starken, brennenden Geschmacks.
Kamui beobachtete sie, als sie ihren Drink wieder auf die Bar stellte, wobei sie ihn beinahe verschüttete. Er grinste als sie nach Luft schnappte. âDu musst aufpassen, Kyoko, die Getränke hier sind sehr stark.â Er warf dem Barmann einen bösen Blick zu und lächelte dann als sie offenbar wieder atmen konnte.
âJa, wirklichâ, keuchte Kyoko und wischte eine Träne aus ihrem Auge. âDieser Drink kann dich glatt umbringen, pfftâ, murrte sie blinzelnd.
Toya nickte Kamui zu, als gäbe er ihm die Erlaubnis, mit Kyoko zu sprechen. Sein Blick wanderte durch den Raum und erkannte, dass Beschützer und Menschen nicht die einzigen Bewohner unter den zuckenden Lichtern des Clubs waren. Seine Lippen wurden schmal, als er die Dämonen fühlte, die sich in den Schatten verbargen.
Kamui beobachtete wie Kyoko lächelte als sie Shinbe und Suki beim Tanzen zusah. Als die Lichter von rot zu grün und dann blau wechselten... das elektrisch blaue Licht schien sie einen Moment zu umgeben, wodurch Kamuis Blick schwarz wurde, und ein anderes Bild tauchte vor seinen Augen auf.
Im Geiste sah er Kyoko, wie sie vor einem riesigen Dämonen weglief. Als er die Umgebung absuchte, erkannte er, dass das Feld, auf dem sie war, zu einer sehr tiefen Felswand abfiel. Er schrie ihren Namen um sie zu warnen, aber dadurch, dass sie sich nach ihm umdrehte... sah sie die gefährliche Kante des Steilhangs nicht einmal, als sie den nächsten, tödlichen Schritt machte.
Kamui konnte das Adrenalin fühlen, dass ihn durchströmte als seine Flügel sich mit einem farbenfrohen Funkenregen aus seinem Rücken schälten. Als er über den Dämonen flog, schoss er einen wütenden Lebensenergiestrahl, der den Dämonen bei seinem Auftreffen zerplatzen lieÃ. Indem er seine Flügel einzog, lieà er seinen Körper an der Felswand hinunter tauchen, in einem Sturzflug um sie noch zu erreichen.
Gerade als sich der Boden ihr in alarmierender Geschwindigkeit näherte, umfasste er Kyoko, lieà seine Flügel sich wieder ausbreiten, und segelte sicher zu Boden. Als ihre smaragdgrünen Augen die seinen trafen, fragte Kamui: âDu wolltest nur, dass ich dich rette... nicht wahr?â
Als er aus seiner leichten Trance erwachte, wusste er, es konnte nicht einfach nur ein Tagtraum gewesen sein... irgendwie, irgendwo, war dies wirklich passiert. Seine Augen konzentrierten sich auf sie und er wollte sie noch einmal in seinen Armen spüren, genauso wie in dieser merkwürdigen Erinnerung.
Kamui streckte die Hand aus und ergriff ihre: âKomm, Kyoko. Tanz mit mir.â In dem Moment, wo seine Hand die ihre berührte, fühlte er, wie sein Herz mit einem unbekannten Gefühl anschwoll. Glitzernder Staub aller Farben sprang in seine leuchtenden Augen.
Sie nickte, ihr gefiel das Lied, das gerade gespielt wurde, und sie merkte schon, wie der Rhythmus sie dazu anregte, sich dazu zu bewegen. Sie steuerten direkt auf Suki und Shinbe auf der überfüllten Tanzfläche zu.
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