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Was Ist Die Homosexualität?
Doch wer sich ihm trotzig verschliesst, der läuft in sein Verderben” (Ps 1) .
In diesem Sinne, die Erbsünde von Adam und Eva ha gebrochen: das Verhältnis zwischen dem Mensch und Gott, die innere Integrität des menschlichen Wesens in seinem Herzen, das Verhältnis zwischen Mann und Frau, das Verhältnis zwischen Mensch und Natur. Die Erbsünde hat im Mensch das Abbild und Gleichnis Gottes beschädigt. Ab diesem Zeitpunkt gleicht der Mensch nicht nur Gott, aber auch der Schlange, sprich dem Bösen und leider äussert er es auch im ehelichen Verhältnis. Wir müssen wissen, dass gemäss der Lehre der Kirche: “2384 Die Ehescheidung ist ein schwerer Verstoss gegen das natürliche Sittengesetz. Sie gibt vor, den zwischen den Gatten freiwillig eingegangenen Vertrag, bis zum Tod zusammenzuleben, brechen zu können. Die Ehescheidung missachtet den Bund des Heiles, dessen Zeichen die sakramentale Ehe ist. Das Eingehen einer, wenn auch vom Zivilrecht anerkannten, neuen Verbindung verstärkt den Bruch noch zusätzlich. Der Ehepartner, der sich wieder verheiratet hat, befindet sich dann in einem dauernden, öffentlichen Ehebruch: wenn der Gatte, nachdem er sich von seiner Frau getrennt hat, sich einer anderen Frau nähert, ist er ein Ehebrecher, denn er lässt diese Frau Ehebruch begehen; und die Frau, die mit ihm zusammenwohnt, ist eine Ehebrecherin, denn sie hat den Gatten einer anderen an sich gezogen [Basilius, Moral. reg. 73: PG 31, 849D-853B]”72.
Die Scheidung ist das Zeichen der inneren Unordnung des Menschen, die sich im sozialen Leben ausdehnt und in ihr den Missbehagen und den Schmerz verursacht. Die Statistiken sagen, dass die Scheidung, nach der Trauer, eine der schmerzhaftesten Sachen ist, die ein Mensch erproben kann. Ich glaube aber, dass die Trauer weniger Befangenheit verursacht, in der Gesellschaft und im familiären Leben, als die Scheidung. Die Folgen der Scheidung sind verheerend. Versucht euch die Explosion der Atombombe vorzustellen73. Das sind die Folgen der Scheidung in der Gesellschaft und in der Familie. Die Scheidung ist die Selbstzerstörung.
Wie ich bereits vorhin geschrieben habe, die Ursache der Scheidung zwischen dem Mann und der Frau, stammt von der “Scheidung” zwischen dem Mensch und Gott. Genau dort, im Eden, Garten der Glückseligkeit, der Einigung und des Friedens, können wir die Antworten auf die verknüpften Fragen der Scheidung finden. Wer ist der Urheber der Scheidung? “ [1] Die Schlange (nachash) war schlauer (arum) als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?[2] Die Frau entgegnete der Schlange: Von den Früchten der Bäume im Garten dürfen wir essen; [3] nur von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: Davon dürft ihr nicht essen und daran dürft ihr nicht rühren, sonst werdet ihr sterben. [4] Darauf sagte die Schlange zur Frau: Nein, ihr werdet nicht sterben. [5] Gott weiss vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse” (Gen 3,1-5) . Im dritten Kapitel des Buches der Genesis, taucht plötzlich im Eden – Garten der Glückseligkeit, die Schlange. Der Verfasser des Buches benutzt den Begriff nachash74, das den Teufel symbolisiert. Nachash stammt von einer Wurzel, die “die Wahrsagung praktizieren” bedeutet, sprich Götzenanbetung, welche in Israel zum Tod verurteilt wurde75. Schon von ihrer Name können wir ihre Handlungsweise, ihr Vorhaben, ihr Zweck verstehen, wo sie hinkommen will. Sie will den Mensch zur Götzenanbetung bringen! Wichtig für uns ist zu verstehen, wie Genesis uns nachash vorstellt:
● sie entmythisiert sie,
● ist keine Göttlichkeit,
● ist ein Lebewesen wie der Rest der Tiere der Schöpfung, das heisst, ihre Wurzeln sind in Gott.
In der Genesis ist das Böse real, aber dessen Herkunft unerklärlich, es ist vorgestellt, aber nicht erklärt. Sicherlich ist sie keine konkurrierende Göttlichkeit von Gott, unabhängig, aber ihre Existenz hängt vom Schöpfer ab. Sie unterscheidet sich aber von den anderen Lebewesen wegen ihrer Schlauheit (arum) und wegen der Verführungskraft. Ihre Methode? Sie verleugnet die Offenbarung Gottes, indem sie Lüge nutzt und sagt, dass Gott verboten hat, von allen Bäume des Gartens zu essen: “ Sie (die Schlage) sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?” Die Schlange unterstellt, verdreht und umwirft in Untersagung ein Gebot, das von Gott als positiv ausgesprochen wurde: “[16] Dann gebot Gott, der Herr, dem Menschen: Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen, [17] doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn am Tag, da du davon isst, wirst du sterben ” (Gen 2,16-17). Es gibt ein bemerkenswerter Unterschied zwischen das was Gott sagt und was die Schlange sagt. Das Wort Gottes drückt die Gabe von allem aus, ausser eine Sache, die Schlange hingegen klammert sich genau auf die einzige verbotene Sache, um dem Menschen ein falsches Bild von Gott zu geben. Die Schlange macht sich der einzigen Untersagung Gottes zunutze, um den Mensch zu überzeugen, dass Gott seine Freiheit beschränkt. Um die Schlauheit der Schlange besser verstehen zu können, wird uns die Antwort auf die Frage helfen: Wie viele Bäume waren im Garten Edens? Tausend, zweitausend? Sicherlich viele, sehr viele. Versucht euch ein grosser Wald vorzustellen. Eine riesige Menge von Bäumen. Von einer grossen Anzahl von all diesen, war nur einer verboten! Der Baum “der Erkenntnis des Guten und Bösen”! Warum schreibe ich das? Um die Schlauheit der Schlange zu beweisen, wie sie es geschafft hat, die Dinge zu entstellen. Immerhin passt das was ich geschrieben habe mit dem Aphorismus eines alten chinesischen Philosophen und Schriftsteller Laozi76 : “ Ein Baum, der fällt, macht mehr Krach als ein Wald, der wächst ” . Hier nun, was die Schlange geschafft hat zu machen, sie hat die Aufmerksamkeit des Menschen vom ganzen Wald der wächst, auf ein verbotener Baum gelenkt, der fällt. Sie hat ihn in der Mitte der Aufmerksamkeit des Menschen gesetzt. In diesem Moment zählen nicht die anderen tausende von Bäume, die rundherum sind, auch nicht “der Baum des Lebens”77, das genau in der Mitte des Gartens war, sondern es zählt nur ein Baum, der verbotene. “ [9] Und Gott der Herr liess aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen” (Gen 2,9) .
In dieser biblischen Erzählung zeigt uns der Autor die Schlange als eine externe Realität des Menschen auf, um uns eine sehr wichtige Sache zu erklären, dass der Mensch frei ist und er sich mit der Realität der Schlange und der Sünde vergleicht. Der Mensch, da es eine Person ist, hat die Möglichkeit zwischen Gut und Böse zu wählen. Vor der Erbsünde, war die Schlange eine externe Realität des Menschen, nach der Sünde, hingegen, verschiebt sich im Herzen des Menschen die Grenze zwischen Gut und Böse. Der Mensch hat ihr leider erlaubt, in ihm zu kommen, bis zu dem Punkt, dass die Schlange ihn in Besessenheit hat78. In der Erzählung der Genesis sehen wir, dass die Schlange dem Mensch ausfragt um:
● in ihm ein Zustand der Verwirrung zu erschaffen,
● das Wort Gottes und seine Glaubwürdigkeit in Frage zu stellen,
● Gott zu urteilen.
Sie stellt sich in der Mitte zwischen dem Mensch und Gott auf, sie bietet sich als Guru an, indem sie immer mehr seine Aufmerksamkeit und die Neugierde in ihm auf den einzigen verbotenen Baum zu lenken. Was verbirgt der verbotene Baum? Was verbirgt uns Gott? Sie ist den Geist des Menschen auf eine neue Prospektive am Öffnen, auf die verbotene:
● Die Augen zu öffnen!
● Wie Gott zu werden!
● Die Wahrheit von Gut und Böse zu kennen!
● Entscheiden was Gut und was Böse ist!
“ [5] Gott weiss: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan ” (Gen 3,5) und die Sachen anders zu sehen, als vor der Erbsünde. Diese Version nach der Erbsünde ist mit dem Ausdruck verbunden, der den Gemütszustand des Menschen war: “waren nackt”79! Vor der Sünde, spüren Adam und Eva die eigene Nacktheit mit reinem Herzen, mit den Augen Gottes. Sie hatten kein Scham, obwohl sie nackt waren: “[25] Beide, der Mensch und seine Frau, waren nackt, aber sie schämten sich nicht voreinander” (Gen 2,25) . Nach der Sünde, hingegen, spüren sie ihre Nacktheit mit verdorbenem, schmutzigem Herzen, sie fühlen hiermit Scham: “[7] Da gingen beiden die Augen auf und sie erkannten, dass sie nackt waren. Sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz” (Gen 3,7) . Hier auch schon die erste Trennung zwischen Mann und Frau! Sie fühlten sich nicht vereint. Sie verstecken sich untereinander, zumindest ein Teil von ihnen. Sie haben etwas zu verbergen. Sie sind nicht aufrichtig und tiefgründig offen wie vorhin. Im Verhältnis zwischen ihnen ändert sich etwas. Sie fühlen sich nicht schon wie ein Fleisch. Adam erkennt Eva nicht als: “ …[23] Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch. Frau soll sie genannt werden; denn vom Mann ist sie genommen” (Gen 2,23) . Da! Öffnung zum Bösen! Öffnung zur Scheidung und zur Trennung!
Nach der Erbsünde ändert sich das Verhältnis nicht nur zwischen Mann und Frau, aber vor allem zwischen Mensch und Gott. Es tretet die Störung ein, die Verwirrung im Verhältnis mit dem Schöpfer: “ [8] Als sie an den Schritten hörten, dass sich Gott, der Herr, beim Tagwind im Garten erging, versteckten sich der Mensch und seine Frau vor Gott, dem Herrn, inmitten der Bäume des Gartens. [9] Aber Gott, der Herr, rief nach dem Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du? [10] Er antwortete: Ich habe deine Schritte gehört im Garten; da geriet ich in Furcht, weil ich nackt bin, und versteckte mich” (Gen 3,8-10) . Nach der Sünde, nimmt Adam Gott durch die Angst wahr, die ihre Wurzeln in der Sünde hat, deswegen versteckt er sich vor sein Vater und Schöpfer. Er versteckt sich vor der Liebe: “ [20] Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. [21] Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind” (Jh 3,20-21) . So! Arum, das Werk der Schlange! Teilen! Hier nun der Anfang der Scheidung zwischen Mensch und Gott! Hier nun der Anfang der Scheidung zwischen Mann und Frau. Warum macht die Schlange sowas?
● Weil sie weiss, dass wenn sich der Mensch von Gott entfernt, er eine leichte Beute zu besiegen und manipulieren wird.
● Weil sie den Mensch für sich will. Sie will eine Geliebte des Menschen werden.
● Sie will, dass der Mensch Gott mit ihr betrügt. Sie will, dass der Mensch sie heiratet und das ist reiner Wahnsinn, dass den Menschen gegen die Selbstzerstörung bringt. Der Teufel will der Mensch zur Götzenanbetung bringen.
Wir müssen aber eines wissen und zwar, dass wir uns von Gott nicht lösen können, weil er die Quelle unseres Lebens ist. Gott hat uns nicht nur erschaffen, aber er stützt uns auch im Leben. Seine Schöpfung ist noch nicht beendet, aber geht weiter. Ob es uns gefällt oder nicht, wir können nicht ohne ihn leben. Sich von ihm zu lösen würde heissen, aufhören zu existieren. Aber dies hängt sicherlich nicht von Satan weder von uns ab. Keine Macht kann uns von Gott lösen. Unmöglich! Dies erklärt uns der heilige Paulus: “[31] Was sollen wir nun dazu sagen? Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns? [32] Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? [33] Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen? Gott ist es, der gerecht macht. [34] Wer kann sie verurteilen? Christus Jesus, der gestorben ist, mehr noch: Der auferweckt worden ist, er sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein. [35] Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert? [36] Wie geschrieben steht: Um deinetwillen sind wir den ganzen Tag dem Tod ausgesetzt; wir werden behandelt wie Schafe, die man zum Schlachten bestimmt hat. [37] Doch in alldem tragen wir einen glänzenden Sieg davon durch den, der uns geliebt hat. [38] Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten, [39] weder Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn” (Röm 8,31-39) .
3.2.4. Naturgemäss dem Wohle der Eheleute befohlen.
So, das nächste Thema, das ich in der Entdeckung der Bedeutung der Ehe gemäss der Lehre der Katholischen Kirche berühren möchte: “ [24] Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und hängt seiner Frau an und sie werden ein Fleisch” (Gen 2,24) . Wir wissen, dass die Verbindung zwischen den Eltern und Kindern sehr stark ist, aber es gibt eine noch stärkere Verbindung, so stark, dass der Mann und die Frau bereit sind, die eigenen Eltern zu verlassen, um sich in der ehelichen Vereinigung zu verbinden, um die eigene Familie zu gründen. An dieser Stelle ist es richtig, uns eine Frage zu stellen: wo finden sie die Kraft, ein so wichtiger Schritt zu machen? Die Antwort finden wir im vorigen Vers: “ [23] Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch. Frau soll sie genannt werden; denn vom Mann ist sie genommen” (Gen 2,23) . Ich möchte betonen, dass die Frau ein Geschenk Gottes für den Mann war. Ein Geheimnis der Liebe. Ein innerlicher Ruf. Eine Irrationale Erleuchtung. Eine unerklärliche Sicherheit. Etwas passiert zwischen dem Mann und der Frau, das sie voneinander angezogen werden. Es funktioniert zwischen ihnen wie mit zwei Magneten mit zwei verschiedenen Polen, die sich anziehen, um in der Akt der Liebe zu vereinen, von der die Gabe des neuen Lebens hervorquellt. Sie erkennen, dass die eine nicht ohne der anderen Leben kann. Sie wollen zusammen sein, weil die eine für den andere das kostbarste Gut von allem darstellt. Ihre Einigung ist eine gegenseitige Bereicherung, die in einem gemeinsamen Lebensabenteuer explodiert. Die Rechnung der Einigung zwischen dem Mann und der Frau sind: 1 + 1 = 1. Das Geheimnis der Einigung zwischen Mann und Frau hat ihre Quelle in Gott, der die Menschen nach seinem Abbild und Gleichnis erschaffen hat. Die Einigung zwischen ihnen, spiegelt auf gewisser Weise die Einigung, die in Gott existiert, zwischen Vater, Sohn und Heiliger Geist. Die Rechnung der göttlichen Einigung ähnelt der zwischen dem Mann und der Frau: 1 + 1 + 1 = 1.
Welche Art von Einigung existiert in Gott? Die der Liebe!
● Zwischen Vater und Sohn!
● Zwischen Sohn und Vater!
● Zwischen Vater und Heiliger Geist!
● Zwischen Heiliger Geist und Vater!
● Zwischen Sohn und Heiliger Geist!
● Zwischen Heiliger Geist und Sohn!
Gott ist Liebe! (Vgl. 1Joh 4,8). Alles was existiert, ist nichts Weiteres als Explosion und Bekundung seiner Liebe. Das ganze Universum und alle Geschöpfe die existieren, erzählen und von der Liebe Gottes. Unter diesen Geschöpfe gibt es männliche und weibliche, als Krone der Schöpfung von Gott. Die Krone der Liebe. Das heisst, dass in sie und durch sie, in besonderer Art in ihrer Einigung, drückt sich die Liebe Gottes in besonderer Weise. Der Mensch ist erschaffen:
● Von der Liebe!
● Um zu liebe!
● Um geliebt zu werden!
Der Mensch ist erschaffen:
● Vom Guten!
● Um Gutes zu tun!
● Um Gutes zu erhalten!
Der Mensch ist erschaffen:
● Von der Glückseligkeit!
● Um Glückseligkeit zu geben!
● Um glücklich zu sein!
Eine weitere sehr wichtige Sache, die uns helfen wird zu verstehen, warum die Ehe zwischen Mann und Frau für das Wohl des Ehepaares befohlen ist, finden wir in der Bibel und konkret im Buch Genesis in der Erzählung der Schöpfung (Vgl. Gen 1,1-31), wo der Autor für gute 6 Male unterstreicht, dass alle Dinge, die von Gott erschaffen wurden, “gut”80 waren. Am vorletzten Tag (sechster), hingegen, nach der Erschaffung des Menschen (Mann und Frau): “ [31] Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Und siehe, es war sehr gut” (Gen 1,31) . Gott kann nur gute Dinge erschaffen, weil er die absolute Güte ist. Die Güte ist seine Natur. Durch die Güte, lässt Er sich kennen und offenbart sich. Die erschaffenen Sachen erzählen uns von Ihm und führen uns zu Ihm. Die erschaffenen Sachen sind die Abdrücke Gottes. Auf dieser Weise, hat er auch den Mensch erschaffen und alles was sein Leben enthält. Aber das Wort Gottes betont eine wichtige Sache, der Mensch ist nicht nur sein Abdruck wie die anderen Geschöpfe, der Mensch ist etwas mehr, ich würde sagen viel mehr. Dieses viel mehr betrifft seine Persönlichkeit sowie seine Position zwischen den anderen Geschöpfe der Erde. Der Mensch übertrifft qualitativ die anderen Geschöpfe81: “[31] Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Und siehe, es war sehr gut. Es wurde Abend und es wurde Morgen: der sechste Tag” (Gen 1,31) . “ [27] Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn” (Gen 1,27) . So, wir sehen, dass der Mensch ein Geschöpf Gottes ist, aber gleichzeitig ist er anders als die anderen Geschöpfe : “ [20] Der Mensch gab Namen allem Vieh, den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes. Aber eine Hilfe, die dem Menschen ebenbürtig war, fand er nicht ” (Gen 2,20) . Der Autor des Buches der Genesis betont, dass der Schöpfer im Zusammenschluss zwischen Mann und Frau seine Güte eingeprägt hat, die für ihr Wohl und ihre Glückseligkeit geschenkt wurde. Der Katechismus der Katholischen Kirche erklärt es uns in dieser tiefgründigen Art:
“ 1 604 Gott, der den Menschen aus Liebe erschaffen hat, hat ihn auch zur Liebe berufen, welche die angeborene, grundlegende Berufung jedes Menschen ist. Der Mensch ist ja nach dem Bild Gottes erschaffen82, der selbst Liebe ist [1 Joh 4,8.16]. Da ihn Gott als Mann und Frau geschaffen hat, wird ihre gegenseitige Liebe ein Bild der unverbrüchlichen, absoluten Liebe, mit der Gott den Menschen liebt. Diese ist in den Augen des Schöpfers gut, ja sehr gut83. Die eheliche Liebe wird von Gott gesegnet und dazu bestimmt, fruchtbar zu sein und sich im gemeinsamen Werk der Verantwortung für die Schöpfung zu verwirklichen: Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: „Seid fruchtbar, und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch (Gen 1,28)”84.
3.2.5. An die Fortpflanzung und Erziehung des Nachwuchs.
Das Buch Genesis fängt mit einem “Lobgesang des Lebens” an (Vgl. Gen 1,1-31) . Gott erschafft das Leben, oder besser gesagt, er teilt das eigene Leben mit seinen Geschöpfe. Wir wissen nicht, vor wie langer Zeit er es tat oder wie er es tat, weil die Absicht der Bibel ist nicht Antworten zu geben, wie und wann das Universum erschaffen wurden, aber wer es erschaffen hat und warum. Die Bibel ist nicht ein wissenschaftliches Buch, aber das Heilige Buch, der uns von der Liebe Gottes über die ganze Schöpfung erzählt und in besonderer Weise über die Menschen. Die Bibel erzählt uns von der Offenbarung Gottes, der sich als Vater und Schöpfer offenbart, als Gott des Lebens, vom Leben begeistert. Gott, mit grosser Phantasie und Kreativität, ist bereit für das Leben alles zu machen. Die Bibel erzählt uns von Gottes Wille, die in den Geschöpfen eingeprägt ist. Das betrifft vor allem, meiner Meinung nach, den Menschen. Hier seine Berufung: “[26] Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich! Sie sollen walten über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und üüber alle Kriechtiere, die auf der Erde kriechen. [27] Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie. [28] Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde.” (Gen 1,26-28) .
“ [24] Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und hängt seiner Frau an und sie werden ein Fleisch” (Gen 2,24) . Die Berufung des Menschen ist in vier Versen des Buches der Genesis versteckt, die uns der Sinn des menschlichen Lebens verraten:
● Der Mensch ist Abbild und Gleichnis Gottes;
● Der Mensch waltet über die Erde und allen Geschöpfe;
● Der Mensch verbindet sich mit seiner Ehefrau;
● Der Mensch ist fruchtbar und mehrt sich.
Das Thema, das ich jetzt vertiefen will, ist die Fortpflanzung des Menschen. Eine sehr merkwürdige Sache, oder besser gesagt, eine sehr natürliche, weil wenn ich an der Fortpflanzung denke, kommt mir unvermeidlich der sexuelle Akt in den Sinn. Es ist interessant, dass Gott das menschliche Wesen, Mann und Frau, genau auf diese Weise erschaffen hat, dass die tiefste Einigung zwischen sie, sich im sexuellen Akt ausdrückt, dass die Aufteilung und Schenkung von sich selbst mit einer anderen Person ist, Ehemann mit Ehefrau und Ehefrau mit Ehemann. Vor der Fortpflanzung geschieht der sexuelle Akt und das ganze Vergnügen, das damit verbunden ist. Ich denke und hoffe zugleich, dass niemand von uns das Vergnügen des sexuellen Akts widerspricht. Vielleicht ein übertriebener Gedanke, aber wenn ich am sexuellen Akt denke, kommt mir das Wort Mystizismus in den Sinn. Meiner Meinung nach, ein schöner Gedanke. Es ist mir bewusst, dass es ein bisschen innovativ ist, aber es drückt die Wahrheit vom Gedanke Gottes aus. Ich wiederhole es noch einmal, bis ihr es satthabt: der wahre sexuelle Akt zwischen Mann und Frau ist ein wahrer mystischer Akt, der nicht von der Suche nach Vergnügen oder von Besessenheit vorangeht, sondern aus einem tiefen Wunsch der Einigung mit einer anderen Person, die wir lieben und von der wir uns geliebt fühlen. Der Mensch, und das habe ich bereits viele Male betont, ist von Gott nach sein Abbild und Gleichnis erschaffen, somit wenn wir logisch überlegen und die biblische Wahrheit folgen, hat auch der sexuelle Akt der gleiche Gedanke. Mit Gott zusammen sein, der Liebe ist, ein absolutes Vergnügen, weil von ihm fühlen wir uns vollkommen geliebt.
Auf einer perfekten Weise, drückt der Mystizismus des sexuellen Aktes, der wahren Erotik und der intimen Einigung zwischen Ehemann und Ehefrau das Hohelied Salomons aus. Der Verfasser des Buches, beschreibt in poetischer und romantischer Art die spirituelle Erotik, die mystische Erotik, die gesunde und wahre Erotik von Gott gewollt, Erotik, die über der Scham der Nacktheit über geht. Natürlich kann ich nicht das ganze Buch zitieren, aber ich lasse euch die Schönheit des Hohelieds der Liebe nur vorkosten. Ich empfehle euch aber das ganze Buch zu lesen, ihn zu lesen und zu betrachten, nicht nur einmal, aber mehrere Male, um zu verstehen, was die richtige Liebe zwischen Ehemann und Ehefrau bedeutet, welche die Liebe von Gott zu uns wiederspiegelt:
“ [1] Siehe, schön bist du, meine Freundin, siehe, du bist schön. Hinter dem Schleier deine Augen wie Tauben.
Dein Haar gleicht einer Herde von Ziegen, die herabzieht von Gileads Bergen.
[2] Deine Zähne sind wie eine Herde frisch geschorener Schafe, die aus der Schwemme steigen, die alle Zwillinge haben, der Jungen beraubt ist keines von ihnen.
[3] Wie ein purpurrotes Band sind deine Lippen und dein Mund ist reizend.
Dem Riss eines Granatapfels gleicht deine Wange hinter deinem Schleier.
[4] Wie der Turm Davids ist dein Hals, in Schichten von Steinen erbaut;
tausend Schilde hängen daran, lauter Waffen von Helden.
[5] Deine Brüste sind wie zwei Kitzlein, die Zwillinge einer Gazelle, die unter Lilien weiden.
[6] Wenn der Tag verweht und die Schatten fliehen, will ich zum Myrrhenberg gehen, zum Weihrauchhügel.
[7] Alles an dir ist schön, meine Freundin, kein Makel haftet dir an.
[8] Mit mir vom Libanon, Braut, mit mir kommst du vom Libanon, vom Gipfel des Amana steigst du herab, vom Gipfel des Senir und des Hermon, von den Lagern der Löwen, von den Bergen der Panther.
[9] Verzaubert hast du mich, meine Schwester Braut; verzaubert mit einem Blick deiner Augen, mit einer Perle deiner Halskette.