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Tarot und die Medici-Patience. Die Wahrsage-Praxis.
Peter Krylov
Tarot und die Medici-Patience. Die Wahrsage-Praxis.
Das Deck ist auf dem rauen Tuch ausgebreitet.
Ein wenig gemischt, schon offenbart sich,
alles, was einst unter den Schleiern des Himmels verborgen war.
Und die Karten zeigen mir, wer ein Engel ist – und wer ein Dämon.
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Das Deck belügt mich nicht,
und es wird mich nicht verraten.
Wir sind vom gleichen Schlag, das Deck und ich.
Wir sind eine Familie!
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Alles passt in die Karten.
Alles war in ihnen… und ist es noch.
Meine heilige Wahrheit.
Meine heilige… Schmeichelei.
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Dieses Buch bildet den logischen Abschluss der Trilogie der grundlegenden Informationen zum Medici Solitaire.
Es geht um die Praxis des Tarotlegens nach den Prinzipien der Hermetik und des Stalkings.
Das Buch empfiehlt dem praktizierenden Tarotologen einen Ansatz, der dem herkömmlichen ‚Wahrsagen‘ diametral entgegengesetzt ist.
Nicht ‚wahrsagen‘, sondern die Zukunft des Klienten konstruieren.
Im Buch werden eine Reihe zentraler Geheimnisse des Tarot und der angewandten Praxis des Tarotologen enthüllt.
.1
Kapitel Vom Autor.
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– Was ist das?
– Eine Eiche.
– Wir sehen ja, dass es keine Linde ist. Man fragt Sie, wer denn eigentlich diese Kostja plus Ljusja sein sollen?
―Kann ich nicht wissen, ob sie damit geliefert wurden.
―Finden Sie heraus, wer diese Persönlichkeiten waren und ziehen Sie sie streng zur Verantwortung… für die Holzbeschädigung.
―Apollon Mitrofanowitsch, der Baum ist unzählige Jahre alt. Vielleicht leben diese Kostja und Ljusja schon gar nicht mehr.
―Zur Rechenschaft ziehen – auch posthum.
(Gebrüder Strugatzki. «Montag beginnt am Samstag»)
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Reis. Und der Gang des Schicksals ist unausweichlich – schreiben, schreiben in allen Tonarten.2
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Dieses Buch soll die Trilogie der grundlegenden Informationen zum Medici Solitaire logisch abschließen.
Da das Thema der Medici-Patience zu umfangreich und facettenreich ist, konnte der Autor es nicht in ein einziges Buch quetschen.
Deshalb erinnert der Autor all jene, die zum ersten Mal hier sind, daran:3
1)
Die Theorie des Stalkings mittels Tarotkarten sowie praktische Übungen zu deren Beherrschung hat der Autor im Buch „Tarot und Medici-Patience.
Selbstlernkurs im Stalking.“ dargelegt. Selbstlernkurs im Stalking.“
2)
Eine eigenwillige ABC der grundlegenden Musterbilder des Tarot findet sich im Buch „Tarot und Medici-Patience.
Galerie von Beispielen.“
Dieses Buch ist eine Art Handreichung, speziell konzipiert für gebildete und bereits praktizierende Tarotologen, die ihr Repertoire um ein weiteres Werkzeug erweitern möchten. Dies betrifft auch die Arbeit mit Klienten.
Es stellt die Praxis eines der mythischsten und am seltensten beleuchteten Tarot-Solitaires vor. Dieses Solitaire trägt viele Namen, und seine Spuren schimmern in der überschaubaren Geschichte und Literatur seit mindestens einigen Jahrhunderten.
Katharina von Medici, Maria Stuart, John Dee, Molière, Katharina die Große, Alexander Puschkin, die Dekabristen, die Hacker der Träume – das ist nur eine knappe Auswahl derjenigen, die mit dem PM vertraut waren und über die der „Autor“ dieses Buches Näheres herausfinden konnte.4
Diese Praxis ist ein geheimes Juwel der Hermetik und gehört zum Vermächtnis des Tarot. Der Autor ist zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Buches kein Mitglied der Bruderschaft. Sein derzeitiger Patron hat ihm gestattet, Informationen über PM zu verbreiten. 5
In Übereinstimmung mit dem Geist der Offenheit des Wassermannzeitalters schildert er daher in diesem Buch die Anwendungspraxis des Medici Solitaire.
Mit anderen Worten: Dieses Buch wurde – nach der Einteilung der Hermetik – von einem Laien für Laien geschrieben.
Das Buch ist, soweit möglich, knapp gehalten – ohne zwischengeschaltete logische Ketten, Verweise oder Beweise. Andernfalls würde sein Umfang dem einer Doktorarbeit Konkurrenz machen.
Doch selbst dann kann als einziger Beweis seiner Wahrhaftigkeit nur seine Wirksamkeit in den Händen von Tarot-Praktikern herangezogen werden.
Der Autor sieht sich jedoch gezwungen, wenigstens kurze Erläuterungen zu geben, denn zum Spezialisten wird der Laie nicht durch die Kenntnis der Wahrheiten, sondern – wenn auch nur grob – durch deren Verständnis.
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Kapitel Was ist die Medici-Patience?
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Meine Art zu scherzen ist, die Wahrheit zu sagen.
Nichts auf der Welt ist komischer.
(Bernard Shaw)
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Reis. Gesichtslose Prinzipien des Schicksals. Und doch sind wir ihnen ewig gehorsam …6
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Die Medici-Patience ist eine der Masken des universellen Gesetzes der Energieerhaltung, in einer bildhaft-modularen Form.
Hierbei werden die Bild-Module als Karten des Tarot-Decks visualisiert.
Bereits die Gestalt und die Regeln der Zusammenlegung von PM sorgen für das Gleichgewicht der darin wirkenden Kräfte. Was in der Praxis bedeutet, dass sie im realen Leben stabil und gut umsetzbar ist.
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Eine der praktischen Anwendungen des PM kann in Form einer ungewöhnlichen Prophezeiung auftreten, die geschickt als Wahrsagerei getarnt ist. Obwohl eine Prophezeiung nur eine von vielen möglichen Zukünften repräsentiert, ermöglicht das Gleichgewicht der Kräfte im PM, sie in der Wirklichkeit erfolgreich umzusetzen.
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Kapitel Warum sollte man Medici-Patience verwenden?
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―Versuche nicht, den Löffel zu verbiegen. Das ist unmöglich. Zunächst muss man das Wesentliche erfassen.
― Was ist das Wesentliche?
― Es gibt keinen Löffel.
(„Matrix“, Gespräch zwischen Neo und Indigo, bei der Pythia, in der Eingangshalle.)
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Reis. Und das gewichtige Wort des Propheten entscheidet über das Schicksal… …nach dem Willen des Schicksals… 7
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Praktizierende Tarotologen, von Laien gern als „Wahrsager“ bezeichnet, begegnen bei ihrer Arbeit mit Klienten folgenden Situationen:
1)
Der Klient möchte sich davon überzeugen, dass die „Wahrsagerin“ keine Scharlatanin ist. Dazu erzählt der Tarotologe dem Klienten etwas über dessen Vergangenheit, indem er sich der einen oder anderen Art von „Sicht“ bedient. Dabei dienen die Karten dem Tarotologen meist lediglich als Instrument zur Einstimmung auf den Informationskanal. Oft dienen sie lediglich als Fassade seiner übersinnlichen Fähigkeiten und sind ihm letztlich so nützlich wie ein Regenschirm für einen Fisch.
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2)
Nachdem der Tarotologe das Vertrauen des Klienten gewonnen hat, schreitet er zur Analyse der aktuellen Sachlage. In diesem Fall lässt er den Klienten in der Regel entweder „zufällige“ Karten ziehen oder auslegen. Diese Karten deutet der Tarotologe dann so oder so in Bezug auf den Klienten. Da das Leben des Klienten eine vielschichtige Struktur ist, betrachtet man die aktuelle Situation meist aus einer bestimmten Perspektive. Da wären also Karriere, Liebe, Geld, Feinde und so weiter.
3)
Im Anschluss daran beginnt gewöhnlich der flirrende Nebel der Zukunft. Die Zukunft, so eigenwillig sie auch das Vergangene spiegelt, besitzt an ihren Schaltstellen stets eigensinnige „Abzweigungen“. Aus eben diesen „sprießt“ später der Variantenbaum der Zukunft des jeweiligen Klienten hervor. Die professionelle Aufgabe des Tarotologen besteht nun darin, diese Schlüsselerlebnisse aufzuspüren und zu analysieren, wie der Klient sie zu seinem Vorteil nutzen kann.
4)
Die meisten Klienten interessiert, höflich formuliert, nur am Rande, warum die Zukunft nun ausgerechnet diese Konfiguration angenommen hat – und zu welchen Folgen das führen könnte. Auch die Tarotologen selbst verfügen selten über die vollständige Einsicht in das gesamte Karma des Klienten und erkennen oft weder die Kausalitäten früherer Inkarnationen noch den gegenwärtigen Abdruck der Zukunft des Klienten im Spiegel der Welt. Und einem ganz normalen Klienten die Verbindung zwischen seinen vergangenen Leben, seiner aktuellen Lage und der weiteren Entwicklung der Ereignisse zu erklären, kann ausgesprochen knifflig sein.
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5)
Entsprechend sieht die Standardsituation bei der Arbeit mit dem durchschnittlichen Klienten eines Tarotologen meist so aus: Der Tarotologe „erspäht“ auf die eine oder andere Weise einzelne Splitter der Zukunft des Klienten sowie einen kleinen Bereich von „Verzweigungen“ der Zukunft rund um diese Schlüsselmomente. Doch er sieht lediglich Fragmente
des aktuellen
Abdrucks der Zukunft. Und dieser weist oftmals durchaus gravierende Einschränkungen an den Rändern der möglichen Ereignisvarianten auf.
6)
Ein guter und ehrlicher Tarotologe sagt dem Klienten offen, was mit ihm geschehen kann – und was, bei keiner Auslage der Welt, eben nicht. Doch ein vernünftiger Klient begreift die Grenzen seines Schicksals mit klarem Verstand. Eine solche Kombination aus Tarotologe und Klient ist allerdings eine echte Rarität. Bereits die Aufgabenstellung – eine Diagnose ohne Aussicht auf das berüchtigte Happy End – lässt sich schwerlich gewinnbringend verkaufen. Niemand zahlt für die bloße Feststellung, dass der Klient sein Leben als ‚graue Maus‘ fristet und bei keiner Auslage jemals ‚in Schokolade gebadet‘ dasteht.
7)
Den durchschnittlichen Klienten interessiert im Grunde genommen gar nicht, welches Schicksal ihm beschieden ist.
Er möchte vielmehr ein ganz bestimmtes Schicksal haben. Und alles, was ihn interessiert, ist, wie er mit minimalem Aufwand ein solches Schicksal erzielen kann.
Dabei sind die meisten Klienten meist nur dazu bereit, ihren Einsatz in Form eines gewichtigen ›Nein‹ zu leisten – auf das eine oder andere Angebot. Und damit endet ihr Beitrag zur Gestaltung ihrer eigenen Zukunft in der Regel auch schon. Diejenigen, die tatsächlich nach anderen Prinzipien leben (können), wenden sich gewöhnlich nicht an den Tarotologen.
8)
So möchte der durchschnittliche Klient vom Tarotologen für sein Geld genau die Zukunft serviert bekommen, die er sich wünscht – unabhängig davon, wie sehr die objektiven Voraussetzungen dagegen sprechen. Eine ganze Reihe von Tarotologen und Scharlatanen, die darauf aus sind, möglichst viel zu verdienen, gehen auf die Wünsche ihrer Klienten ein und erzählen ihnen genau das, was sie hören wollen. Wenn der Klient dabei nicht gerade für ausgeprägte Selbstkritik bekannt ist, nimmt das Bild der „vorhergesagten“ Zukunft oft die Form eines seltenen Stusskomplexes an, gekrönt von einem ebenso unvermeidlichen wie dem Sonnenaufgang mächtigen Hollywood-Happy-End. In der Praxis jedoch kann sich eine solche Taktik für den 'Salon'-Tarotologen nicht als erfolgreiche Strategie erweisen, denn er wird sich rasch einen Ruf als Scharlatan erwerben und der Fluss der Klienten versiegt. Sie wird lediglich von jenen „Gastkünstlern“ verwendet, die ständig vor ihrem Ruf als „Seifenblase“ und den erzürnten, betrogenen Klienten davonlaufen.
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Reis. Und so sehr man es sich auch manchmal wünscht, plötzlich alles leicht und sofort zu bekommen – einzig die Erfahrung bleibt ein treuer Gefährte. Alles andere sind nur Hirngespinste…10
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Jene praktizierenden Tarotologen, die bei der Zusammenarbeit mit ihrer Klientel stabil erfolgreich und ergebnisorientiert sind, nutzen in der Regel ein unmittelbares Sehen auf Höhe der Vishuddha. Für solche Tarotologen sind die Tarot-Karten lediglich eine Art Vorhang und Tarnung ihrer übersinnlichen Fähigkeiten. Echte Tarotologen dieses Kalibers sind äußerst rar, und ihre Honorare sprengen jeglichen Rahmen. Sie brauchen weder Werbung noch eine Vermehrung ihrer Klientel. Die meisten potenziellen Klienten werden ihre Namen nie erfahren, denn sie setzen alle Kräfte daran, die unnötige Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit von sich fernzuhalten. Tarotologen dieses Niveaus nehmen Klienten meist nur auf Empfehlung ihrer besten Klienten an.
Der Ruf der Tarotologen mit einer niedrigfrequenteren Sammlungskraft steht hingegen auf bоооооооооооооeine der großen Fragen. Sie können einzelne Informationssplitter aus dem Leben des Klienten, aus dessen Vergangenheit und Gegenwart, „aufschnappen“ und damit auf den Laien Eindruck schinden. Doch qualitativ hochwertig und tief in die Zukunft zu „blicken“ – das könnte selbst für sie eine Nummer zu groß sein.11
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Wie also das Unvereinbare vereinen?
Wie bleibt man ein ehrlicher Tarot-Praktiker, trainiert seine meist alles andere als idealen und allumfassenden seherischen Kräfte und ist dabei trotzdem nützlich für die Gesellschaft? Wie verdient man sich sein sprichwörtliches „Brot mit Butter“ und bleibt als Praktiker langfristig gefragt—und das mit durchweg positivem Ruf?
Nach Ansicht des Autors gibt es im Rahmen der „gewöhnlichen“ „Wahrsagerei“ auf diese Frage keine und kann es auch keine vernünftige Antwort geben.
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Eine bejahende Antwort existiert jedoch – sie liegt allerdings jenseits des Bereichs des Wahrsagens.
Die Tarot-Karten sind ein anwendungsbezogenes Instrument, das auf den Prinzipien dessen beruht, was man heute als Hermetik bezeichnet. Eines der zentralen universellen Prinzipien der Hermetik lautet bekanntlich: 12
…
„Was unten ist, ist analog zu dem, was oben ist.“
…
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Eben diesem Prinzip verdankt das Wahrsagen mit Tarot-Karten seine Möglichkeit und kann das widerspiegeln, was bereits in den oberen Sphären festgeschrieben ist.
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Doch viele vergessen den zweiten Teil dieses Prinzips:
…
„Und das, was oben ist, ist dem, was unten ist, entsprechend, um die Wunder der Einen Welt zu vollbringen.“
…
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Gerade dieser zweite Teil des Prinzips ermöglicht es, die Zukunft „unten“ zu konstruieren und sie umzusetzen, indem sie faktisch in die oberen Sphären gespiegelt wird.
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Anders gesagt, erlauben die Prinzipien des Hermetismus, mit den Tarotkarten nicht bloß die Zukunft zu erspähen, sondern sie aktiv zu konstruieren.
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Warum also wird gerade dieser Teil des Prinzips von den Tarotologen bis heute nicht genutzt?
Reis. Und kaum war die Prognose erstellt, zerfiel sie auch schon… zerfiel…13
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Nach Ansicht des Autors geschieht hier Folgendes:
Oft versuchen angehende Tarotologen, einzelne Bruchstücke der Zukunft zu erhaschen und daraus eine Prognose für ihre Klienten zu basteln. Und tatsächlich können sie einzelne Elemente der Zukunft „sehen“. Da sie jedoch das Gesamtbild nicht in seiner ganzen Fülle erfassen, vermitteln sie es in ihrer Prognose auch nicht an den Klienten.
Eine unvollständige Prognose ist jedoch so wenig standfest wie etwa ein Tisch mit nur zwei statt vier Beinen. Dementsprechend passiert in der Regel dasselbe wie mit einem derartigen Tisch – die dem Klienten vorhergesagte Zukunft zerfällt, sobald man versucht, sie zu verwirklichen.
Das teilweise Erblicken der Zukunft durch den Tarotologen schließt zahlreiche verschiedene Kräfte aus dem Gesamtszenario aus, welche dann beginnen, Disharmonie und Chaos in die Bemühungen einzubringen, das nur teilweise erkannte Szenario zu realisieren.
So verwandelt sich zum Beispiel eine Königin ohne Gnade in eine Tyrannin und wird statt zum Liebling des Volkes zu seinem Albtraum.
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Der Hauptgrund für das Scheitern der Prognosen angehender Tarotologen ist die Unvollständigkeit der Sicht auf die Zukunft.
Das »Abstützen« auf zu wenige »Stützpunkte«.
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Die Medici-Patience hingegen setzt ALLE möglichen Varianten der Kräfte ein.
Alle im Solitaire eingesetzten Kräfte werden durch die Regeln der Patience selbst ausbalanciert. 14
Diese Ausgewogenheit der Kräfte ermöglicht im Solitaire die Konstruktion von Ereignisvarianten, die gute Chancen auf Realisierung haben.
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Zudem erlaubt das Konstruieren – und nicht bloßes Wahrsagen –, genau die Zukunft zu gestalten, die der Klient SELBST will.
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Natürlich kann ein solcher Ansatz nicht jeden Klienten des Tarotologen gleichzeitig zum Direktor von Gazprom erheben. Doch er vermag ihnen zu helfen, ihr karmisches Potenzial voll auszuschöpfen – und das ganz ohne die zerstörerischen Nebenwirkungen disharmonischer Kräfte.15
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Der Hauptgrund für den Einsatz des Medici Solitaire ist folglich die Möglichkeit, JEGLICHES finale Resultat eines Szenarios zu verwirklichen, das dem KLIENTEN SELBST zusagt.
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Das Resultat dieses Ansatzes besteht darin, dass der Tarotologe sich vom Weissager zum Schicksalslotsen wandelt und der Klient des Tarotologen – zum Stalker wird.
Bei der praktischen Anwendung des Medici Solitaire ist es für den Tarotologen überhaupt nicht nötig, die Prinzipien seiner Funktionsweise und deren grundlegenden Unterschied zum durchschnittlichen Tarotologen bis ins kleinste Detail zu erklären.
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Reis. Und so sehr er sich auch sträubte, er verwandelte sich… verwandelte sich…16
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Bonus: Zum besseren Verständnis, worum es hier eigentlich geht, empfiehlt sich ein Blick auf den Film „Glückshoroskop“ (2015).17
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Im Folgenden wird der Autor, ganz der faule Hund und ewige Student, Ausschnitte aus bereits von ihm geschriebenen Büchern verwenden.
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Kapitel Das Deck für PM.
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Ein Klient kommt zum Anwalt und schildert langatmig und ermüdend sein Anliegen.
Der genervte Anwalt unterbricht ihn:
– Verehrter, erzählen Sie kurz und bündig, worum es geht und wie es in WIRKLICHKEIT war.
Das Verwirren von Gericht und Geschworenen übernehme ich schon selbst.
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Reis. Die Fesseln hat ohnehin niemand bemerkt. Unwissenheit – das sind unsere Ketten…18
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Das Deck für den Medici Solitaire unterscheidet sich sowohl wesentlich als auch prinzipiell von dem üblichen Deck des Tarotologen.
Nach tiefster Überzeugung des Autors dieses Buches wurden aus den populären Varianten des Tarot-Decks einige Karten entfernt.
Diese Entfernung erfolgte ganz offensichtlich mit voller Absicht und machte das Tarot-Deck zu einem vollkommen harmlosen Spielzeug.
Der Autor versteht durchaus, warum das geschehen musste, doch mit der Zeit wurde das invalide Tarot-Deck dermaßen zum Kanon erhoben, dass man nun tatsächlich etwas dagegen unternehmen sollte.19
Nach Ansicht des Autors haben die Hermetiker hier ein wenig übervorsichtig agiert.20
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Deshalb besteht das Deck für den Medici Solitaire aus folgenden Karten:
1)
Die Kartenwerte reichen der Reihenfolge nach von „Null“ bis zur Zehn.
Das heißt, es gibt 11 niedere Werte.
2)
Page (Jack), Königin (Queen), Reiter (Räuber), King, Ass.
Das heißt, 5 höhere Werte.
3)
Nun ja, stese—
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und das Ganze wiederholt sich in vier Farben.
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Die Scheiben, Karo – Erde, Muladhara, Arbeiter. 22 23 24
Kelche, Herz – Wasser, Swadhisthana, Händler.
Die Schwerter, Piken – Feuer, Manipura, Kshatriyas.
Die Stäbe, Kreuze – Luft, Anahata, Priester.
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Somit umfasst das Deck für das Stalking beim Medici Solitaire 64 Karten.
Vier Farben von der „Null“ bis zum Ass.
Die Großen Arkana des Tarot werden beim Stalking im Medici Solitaire (als „Wahrsagerei“ getarnt) nicht verwendet.
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Ein solches Deck lässt sich aus den kleinen Arkana zweier identischer Tarot-Decks herstellen, indem die passendsten Karten zu den fehlenden umgearbeitet werden.
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Um das Auslegen des Medici Solitaire zu erleichtern, empfiehlt es sich, den Tisch vorher zu linieren.
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Kapitel Die Regeln und Struktur des Medici-Solitaire.
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Dem Narren genügt Selbstvertrauen.
Der Ahnungslosen bedarf der Regeln.
Dem Klugen reicht ein Wink.
Dem Weisen genügt es, zu sehen.
Das Genie braucht Inspiration.
Dem Schöpfer genügt lediglich die Leinwand der Unendlichkeit.
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Reis. Und die Tschuktschen tanzten stundenlang in geordneten Reihen mit uns.
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So, nun sind wir also im Herzen unserer Erzählung angelangt.
Alles andere war nur das Vorspiel, um das hier Dargestellte verständlicher zu machen.
Hermetiker lieben es, ihr Wissen vor Laien mit allerlei – ebenfalls hermetischen – Schlüsseln zu verschlüsseln. Der Autor hätte selbstverständlich ein ähnliches Rätsel veranstalten können.26
Doch der moderne Leser bringt ohnehin genügend eigene Talente mit und ist durchaus imstande, selbst die durchsichtigste Idee kunstvoll durcheinanderzubringen. Daher wird der Autor weder verwirren noch verbergen.
Im Gegenteil, der Autor bemüht sich, die Fragestellung so klar und transparent wie nur möglich darzulegen. Mit einer ganzen Reihe von Schlüsseln, darunter auch hermetische – sowohl offensichtliche als auch verborgene.27
Verschiedene Theoretisierungen und Fußnoten werden, wenn möglich, ausgespart, um die Erzählung zu vereinfachen. Erläuterungen zu den Feinheiten der Theorie erfolgen in anderen Kapiteln.
Mit anderen Worten: Das Thema wird eher in Richtung Grimoire präsentiert als in einer Doktorarbeit über symbolisch-objektorientierte Programmierung des Bewusstseinsresonanzes mit dem Raum-Zeit-Kontinuum.
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Also …
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Die grundlegenden Prinzipien der Konstruktion und Auslage des Medici Solitaire
1. Der Solitaire wird mit einem vollständigen – und nur mit einem vollständigen – Satz der Kleinen Arkana des Tarot ausgelegt.
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Das heißt ein Blatt, in dem unter anderem auch Karten wie „Räuber“ (Reiter), „Nullen“ und „Einsen“ vorkommen. Es geht nicht um die „Asse“, sondern explizit um die „Einsen“ der jeweiligen Farbe.
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Kurz gesagt – das Ass ist in der Tabellierung des menschlichen Bewusstseins keine „Eins“, sondern im Grunde eine „Sphären-Eins“. Das heißt: Das „Ass“ ist zwar durchaus eine „Eins“, jedoch von einem unermesslich höheren Rang als die „Eins“ im menschlichen Verständnis. Die Karte „das Ass“ symbolisiert den göttlichen Logos, das Absolut, jene pythagoreische „Eins“, von der alle anderen Zahlen und Dinge ihren Ursprung nehmen.
Für den Algorithmus zur Umsetzung des Medici Solitaire ist jedoch eine „Eins“ im einfachen, menschlichen Sinne erforderlich.
Die Vermutungen des Autors darüber, warum „die Eins“ und „Null“ aus dem modernen Kartendeck verschwunden sind, erläutert er in den Kapiteln 13 und 13 bis dieses Buches.
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Das nach den Ergänzungen entstandene Kartendeck sollte vier Farben enthalten. 64 Karten im Deck, jeweils 16 Karten pro Farbe.
