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Полная версия
Немецкий юридический язык легко и просто. Учебное пособие
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НЕМЕЦКИЙ ЮРИДИЧЕСКИЙ ЯЗЫК ЛЕГКО И ПРОСТО
JURISTISCHES DEUTSCH LEICHT UND EINFACH
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Информация о книге
УДК 34(031.021.4)
ББК 81.2Нем-9
Ц18
Царенкова Н.А., Шабайкина Л.Р.
Данное учебное пособие предназначено для студентов юридических факультетов высших учебных заведений и широкого круга лиц, изучающих немецкий язык. Пособие построено в соответствии с современными требованиями методики преподавания иностранных языков. Цель учебного пособия – развитие коммуникативных навыков в профессиональной сфере.
УДК 34(031.021.4)
ББК 81.2Нем-9
© Царенкова Н. А., Шабайкина Л. Р., 2014
© ООО «Проспект», 2014
Предисловие
Предлагаемое учебное пособие предназначено для учащихся юридических факультетов и представителей юридических профессий, изучающих немецкий язык для профессиональных целей. Данное учебное пособие ориентировано в первую очередь на дальнейшее развитие юридического немецкого языка и не является введением в специальность «юриспруденция». Учебное пособие предусматривает обучение лиц с уровнем языковой подготовки не ниже В1 в соответствии с Европейской системой оценки языковой компетенции.
Цели данного учебного пособия:
– улучшение и развитие языковых знаний немецкого языка повседневного общения,
– устранение имеющихся пробелов во владении немецким языком,
– углубление и совершенствование знаний профессионального (юридического) немецкого языка и развитие всех навыков и видов речевой деятельности в данной области.
Учебное пособие состоит из 10 уроков. Каждый урок содержит текст и поурочный словарь. К каждому тексту предусмотрены фонетические, лексические и грамматические упражнения, а также задания на словообразование и правописание.
Тексты, содержащие различные занимательные случаи из судебной практики, располагают к дискуссии по предложенной проблематике. Ряд разработанных в соответствии с коммуникативной методикой упражнений способствует развитию навыков говорения на языке права.
Лексические упражнения ориентированы на обогащение словарного запаса языка повседневного общения и профессионального (юридического) немецкого языка.
Упражнения по грамматике включают активную лексику уроков и нацелены на тренировку грамматического и лексического материала одновременно.
В конце учебного пособия приведены некоторые статьи из текстов законов, которые особенно важны для понимания проблематики, рассматриваемой в текстах.
Имеется также юмористическая страничка (анекдоты из профессиональной сферы юристов).
Учебное пособие построено таким образом, что позволяет использовать его в качестве рабочей тетради. Имеются также разработанные авторами методические указания к урокам.
Мы желаем Вам приятных занятий с учебным пособием «Немецкий юридический язык легко и просто»!
Авторы
Vorwort
Das hier vorliegende Material ist für sprachliche Weiterbildung an Juristen (Studierende der juristischen Fakultäten, Studienbewerber, Praktiker u.a.), und nicht als Einführung in das Studium der Rechtswissenschaften gedacht. In erster Linie geht es um fachbezogene Spracharbeit.
Vorausgesetzt werden gute Kenntnisse des Deutschen (mindestens auf dem Niveau B1 des GeR).
Das Lehrbuch bietet folgende Möglichkeiten an,
– sprachliche Kenntnisse der Alltagssprache zu verbessern und zu erweitern;
– sprachliche Lücken aufzudecken;
– Kenntnisse der deutschen juristischen Sprache zu vertiefen und die Fähigkeiten auf diesem Gebiet weiter zu entwickeln.
Das Lehrbuch besteht aus 10 Lektionen. Der Struktur nach enthält jede Lektion einen Text, zahlreiche phonetische, lexikalische und grammatische Übungen sowie Aufgaben zur Wortbildung und Orthographie.
Die meisten Texte sind an das Lexikon der kuriosen Rechtsfälle von Höcker Ralf, Brennecke Carsten und an das Lexikon der Rechtsirrtümer von Dr. jur. Ralf Höcker angelehnt. Texte mit solcher Thematik geben ein breites Diskussionsfeld und ermöglichen, verschiedene Rechtsfälle mit Vergnügen zu betrachten.
Die lexikalischen Übungen sind sowohl auf die Entwicklung der sprachlichen Kompetenz der Allgemeinsprache als auch auf die Entwicklung der Fachsprache orientiert.
Die Übungen zur Grammatik sind textbezogen und konzentrieren sich auf die in der Rechtssprache oft vorgekommenen Phänomene.
Am Ende des Lehrbuches gibt es Auszüge aus Gesetzestexten, die für das Verständnis der in den Texten behandelten Probleme besonders wichtig sind, sowie eine Humorseite, in der verschiedene Witze mit juristischer Thematik gesammelt sind.
Das Lehrwerk stellt ein Lese- und Arbeitsbuch dar. Es gibt die von den Autoren ausgearbeiteten methodischen Hinweise.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Vergnügen bei der Arbeit!
Autoren
Methodische Hinweise
Die graphischen Bezeichnungen sind von den Autoren dieses Lehrbuchs für die Hochschullehrer/Lektoren und Studierenden als methodische Hinweise bei der Arbeit mit den Übungen ausgearbeitet. Die angegebenen Empfehlungen können nach Wunsch und nach Ermessen des Lektors benutzt werden.
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♪ phonetische Übungen;
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Lektion 1
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♪ 1. Setzen Sie die richtigen Betonungen und lesen Sie die Wörter aus dem Text vor! Erklären Sie Ihre Wahl!
Jahrhundert, untersagen, übergehen, Erschießungskommando, unverheiratet, außerdem, Skateboard, Napoleon, verkaufen, alltäglich, gestatten, vorbehalten, Bestrafung, Korsett, überflüssig, Zoo, Voraussetzung.
♪ 2. Lesen Sie folgende geographische Namen vor!
Großbritannien, England, Miami, Florida, London, Frankreich, Südamerika, San Salvador, York.
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Absurde Gesetze für unbescholtene Bürger1
Auf der ganzen Welt gibt es Absurditäten in den Gesetzen: So wurde in Großbritannien ein Erlass verabschiedet, der es verbietet, im Parlament zu sterben.
Ebenfalls in der Abstimmung waren außerdem noch das Verbot, Briefmarken, auf denen das Bild der Königin abgebildet ist, verkehrt herum auf einen Brief zu kleben oder die ausdrückliche Genehmigung für weibliche Angestellte eines Zoohandels, die tropische Fische verkauft, oben ohne arbeiten zu dürfen.
Die Briten sind aber nicht die einzigen mit solchen Absurditäten.
Absurde, skurrile Gesetze gibt es wie Sand am Meer. Täglich werden in den Parlamenten und Amtsstuben dieser Welt neue Texte und Verordnungen ersonnen, die eigentlich das alltägliche Leben leichter machen sollen. Doch nicht selten behindern juristische Werke mehr, als dass sie weiterhelfen. So ist es etwas in Miami im US-Bundesstaat Florida untersagt, in Polizeistationen sein Skateboard zu benutzen. Schade, denn manche Wachen in der sonnenverwöhnten Stadt haben lange Flure, auf denen ein Skateboard sicherlich eine Hilfe wäre.
Auch in London sind die Bürger nicht vor seltsamen Gesetzen gefeit. Jedem „freien Mann“ ist es gestattet, über die zentrale London Bridge eine Schafherde zu führen, ohne dass er eine Abgabe zahlen muss. Außerdem ist es jedem „freien Mann“ in der britischen Hauptstadt erlaubt, Gänse auf der stark befahrenen Cheapside-Straße vor sich herzutreiben. Die beiden Verordnungen stammen offenbar aus längst vergangenen Jahrhunderten.
Unsere Nachbarn im Westen bleiben ebenfalls nicht von überflüssigen juristischen Werken verschont. Der Name des Kaisers Napoleon etwa ist den Franzosen noch immer heilig, denn kein Schwein darf nach dem kleinen Korsen benannt werden.
In Südamerika ist ebenso nicht alles auf dem neuesten Stand. In San Salvador droht betrunkenen Autofahrern die Todesstrafe. In dem Gesetz wird auch die Art der Bestrafung vorgeschrieben: Der Täter soll von einem Erschießungskommando hingerichtet werden.
Zurück ins sonnige Florida: Im gesamten Gebiet des US-Bundesstaates müssen sich unverheiratete Frauen an Sonntagen vor einer bestimmten sportlichen Betätigung hüten. Für sie gilt nämlich, dass ihnen, sollten sie an Sonntagen mit einem Fallschirm zu Boden segeln, eine Gefängnisstrafe droht.
So richtig mittelalterlich wird es in der englischen Stadt York. Jedem Bürger ist es nämlich im historischen Stadtkern erlaubt, Schotten zu töten. Die einzige Voraussetzung ist, dass das Opfer Pfeil und Bogen mit sich führen muss.
Auch das Schlusswort ist den Briten vorbehalten: Sollte an der britischen Küste ein Wal gefunden werden, so gehört der Kopf dem König. Der Körper gehört der Königin, die sich dann aus den Knochen ein Korsett fertigen lassen kann. Wie gut, dass Großbritannien keinen König hat. Der Wal würde also ganz in den Besitz Elisabeth II. übergehen.
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• Der gefundene Wal gehört dem königlichen Haus.
• Man darf in Frankreich kein Schwein Napoleon nennen.
• Es gibt in der Welt sehr viele merkwürdige Gesetze.
• Manche Wachen in Florida haben lange Flure.
• In Florida droht unverheirateten Frauen eine Gefängnisstrafe.
• Jeder darf in London kostenlos über London Bridge eine Schafherde führen.
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1. Warum hält man viele Gesetze für absurd und skurril?
2. Warum ist das Gesetz über die Todesstrafe für betrunkene Autofahrer in San Salvador komisch?
3. Worin besteht die Unsinnigkeit des britischen Gesetzes über Wale?
4. In welchem Land finden Sie die Verordnungen am unsinnigsten und warum?
5. Warum entstehen solche Absurditäten in den Gesetzestexten und wie kann man sie vermeiden?
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Es war ein schöner sonniger Tag, Brigitte ging zu ihrer Freundin, denn sie wollten den Tag zusammen im Schwimmbad verbringen und danach ein paar gute Filme sehen. Plötzlich spürte sie einen stechenden Schmerz im Hinterkopf und stürzte zu Boden. Sie sah noch kurz einen Schatten, der sich über sie beugte, dann wurde alles schwarz und sie versank im Nichts. 500 Meter weiter fragte sich Lisa, wo ihre Freundin Brigitte denn bleiben würde, da sie eigentlich vor fünf Minuten da sein sollte. Langsam machte sich Lisa richtige Sorgen, denn auch an ihr Handy ging Brigitte nicht. Als eine Stunde später immer noch nichts von ihr zu hören war, rief Lisa die Polizei an. Dort sagte man ihr, dass eine Vermisstenanzeige erst nach 24 Stunden aufgegeben werden könne. Sie legte schweigend auf. Es war dunkel, als Brigitte die Augen öffnete …
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Das Gesetz, der Bundesstaat, die Wache, das Erschießungskommando, die Küste, der Angestellte, der König, die Bestrafung, der Wal, die Voraussetzung, das Gefängnis, die Auswahl, das Gebiet.
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„Staat“, „Stadt“, oder „Stätte“? Singular oder Plural?2
1. Die Bundesrepublik Deutschland hat 84 _________________ mit über 100 000 Einwohnern.
2. Die Europäische Union (EU) besteht aus 28 _________________.
3. Parks sind _________________ der Ruhe und Erholung.
4. Viele Erdöl exportierende _________________ haben sich in der OPEC zusammengeschlossen.
5. An dieser _________________ soll ein Denkmal errichtet werden.
6. Mauern und Türme sollten früher die _________________ vor Feinden schützen.
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An, in, aus, auf
………. neuesten Stand………. der britischen Küste………. Miami………. Meer………. gesamten Gebiet………. den Besitz………. vergangenen Jahrhunderten………. aller Welt………. dem Gesetz………. Sonntagen………. Straße.
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Muster: Er muss noch arbeiten. = Er hat noch zu arbeiten.
Sein Verhalten kann nicht erklärt werden. = Sein Verhalten ist nicht zu erklären.
1. Die Verordnungen sollen das alltägliche Leben leichter machen. 2. Jedem „freien Mann“ ist es gestattet, über die zentrale London Bridge eine Schafherde zu führen, ohne dass er eine Abgabe zahlen muss. 3. Der Täter soll hingerichtet werden. 4. Unverheiratete Frauen müssen sich an Sonntagen vor einer bestimmten sportlichen Betätigung hüten. 5. Die einzige Voraussetzung ist, dass das Opfer Pfeil und Bogen mit sich führen muss. 6. Man muss die Wahrheit seiner Aussage bestreiten.
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Muster: die Frauen, die unverheiratet sind = die unverheirateten Frauen die weibliche Angestellte eines Zoohandels, die tropische Fische verkauft = ________________________________________________________________________________________
die Jahrhunderte, die schon längst vergangen sind = __________________________________________________________________________________________________________________
die Verordnungen, die aus den früheren Zeiten stammen = __________________________________________________________________________________________________________
der Mann, der über die zentrale London Bridge eine Schafherde führt = ____________________________________________________________________________________________
ein Wal, der an der britischen Küste gefunden war = _________________________________________________________________________________________________________________
die Bestrafung, die im Gesetz vorgeschrieben wird = _________________________________________________________________________________________________________________
der Autofahrer, der betrunken ist = ____________________________________________________________________________________________________________________________________
Notizen
Lektion 2
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♪ 1. Lesen Sie folgende Wörter aus dem Text vor! Beachten Sie die fettgedruckten Buchstabenverbindungen!
Ein Deutscher, Rechtsprechung, zumindest, Besucher, Argumentation, Million, Preis, Suppe, trotzdem.
♪ 2. Aus welchen Komponenten bestehen folgende Komposita? Lesen Sie sie richtig!
Beispiel: offenkundig = offen + der Kunde
Fastfoodrestaurant, Restaurantbesucher, Millionenhöhe, Amtsgericht, Rechtsprechung, womöglich, derartig.
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Suppe darf heiß sein3
In den USA werden Fastfoodrestaurants bekanntlich gelegentlich auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagt, wenn sie heißen Kaffee servieren, ohne darauf hinzuweisen, dass er heiß ist. Die amerikanische Rechtsprechung hat offenkundig geringes Vertrauen in den Verstand der US-Verbraucher, denn immer wieder sind derartige Klagen erfolgreich. Ein deutscher Restaurantbesucher dachte vielleicht, in Deutschland laufe es genauso, und verklagte einen Wirt auf Zahlung von Schmerzensgeld.
Was war geschehen? Der Kläger hatte im Restaurant eine Suppe bestellt. Wie es bei einer Suppe vorkommt, war diese sehr heiß. Der Mann führte offenbar trotzdem den Löffel sogleich zum Mund – und beklagte sich anschließend darüber, Verbrennungen zweiten Grades an der Unterlippe erlitten zu haben. Der Gastwirt lehnte jede Verantwortlichkeit ab. Schließlich sei es seine Aufgabe, heiße Speisen zu servieren. Wäre die Suppe kalt serviert worden, hätte der Gast womöglich eine Preisminderung verlangt. Der Gast war anderer Meinung: Der Wirt hätte die Suppe abkühlen lassen oder zumindest darauf hinweisen müssen, dass sie heiß sei.
Ob der Mann mit dieser Argumentation in den USA Erfolg gehabt hätte, sei dahingestellt. Dem angerufenen Richter am Amtsgericht Hagen war bekannt, dass man den ersten Löffel einer dampfenden Suppe erst einmal durch Pusten abkühlt. Er entschied daher, dass eine Suppe durchaus heiß sein dürfe, der Wirt müsse den Gast auch nicht ausdrücklich darauf hinweisen. Damit müsse man ganz einfach rechnen. Ein Anspruch des Gastes auf Schadenersatz sei damit ausgeschlossen.
Fazit: Wer hätte das gedacht: Suppen können heiß sein!
Bei Interesse lesen Sie hierzu: Paragraph 823 Abs. 1 BGB, „Schadensersatzpflicht“
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1. Welche Strafe kann über die amerikanischen Fastfoodrestaurants verhängt werden, wenn sie heiße Speisen servieren, ohne darauf hinzuweisen?
2. Sind solche Klagen in den meisten Fällen erfolgreich?
3. Was war einmal in einem Restaurant Deutschlands geschehen?
4. Warum lehnte der Gastwirt jede Verantwortlichkeit ab?