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Begehre!
Begehre!

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Begehre!

Язык: Немецкий
Год издания: 2019
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Der Wille besteht darin, aktiv zu werden und unser Handeln auszulösen. Die meisten Personen glauben nämlich, dass sie ihre Begehren nicht verwirklichen können und verharren in einer passiven Phase des Begehrens, in der sie nur davon träumen und sich Vorstellungen machen. Sie haben aber weder die erforderliche Zuversicht, noch den Glauben, dass ihr Begehren verwirklicht werden kann. Folglich haben sie nicht den erforderlichen Willen, um auf das Verwirklichen des Begehrens ausgerichtet zu handeln.

Mit diesem Wissen und entsprechender Umsetzung, können wir erreichen, was wir wollen. Bei Personen, die keinen Erfolg haben, sind demnach Elemente mit im Spiel, die dessen Bemühungen zunichte machen. Diese Elemente werden im Folgenden genauer untersucht.

Es werden Mechanismen erläutert, die ausgelöst werden und einen oder alle drei erforderlichen Schritte zerstören und dadurch verhindern, die Ziele zu erreichen.

CARPE DIEM

Nimm die Rose, wenn es an der Zeit ist,

denn du weißt, dass die Zeit verfliegt ...

Eine heute blühende Blume

wird morgen verwelken.

Walt Whitman

Nutze den Augenblick, beziehungsweise genieße den Tag.

Betrachten wir nun die Hindernisse und Grenzen zum Erfolg, der Verwirklichung und Umsetzung unserer Begehren näher.

Carpe diem ist eine lateinische Redewendung des Dichters Horaz (1,11, 8) und lässt sich in "Genieße den Tag!" beziehungsweise "Nutze den Tag!“ übersetzen, aber auch in "Lebe den Augenblick!“

Wir sollten außerdem folgenden Satz ergänzen:

„Überlasse so wenig wie möglich dem morgigen Tag".

Wir sollten somit, das schätzen, was wir haben und jeden Tag genießen, was das Leben uns bietet, da die Zukunft unvorhersehbar ist.

Diese Philosophie basiert darauf, dass wir nicht unsere Zukunft kennen, noch bestimmen können. Wir sind frei, über unser Leben und unsere Zeit zu bestimmen.

Der obige Satz von Horaz lautet: „Dum loquimur, fugerit invida aetas".

Wir können nur über unser Jetzt bestimmen. Durch das Leben im Jetzt sollten wir die Chancen, Gelegenheiten und Freuden nutzen, die sich bieten, ohne uns von hypothetischen Hoffnungen oder besorgten Ängsten hinsichtlich der Zukunft beeinflussen zu lassen.

Dies ist ausgesprochen wichtig, wird von den meisten Menschen aber nahezu ignoriert.

Wenn wir uns fragen, wer wir sind, oder uns beschreiben, dann sind wir von unserer Vergangenheit beeinflusst. Bei unserer Beschreibung beziehen wir uns auf bestimmte "Vorbehalte" oder Definitionen, die wir oder andere Personen uns auferlegt haben, beziehungsweise eine Mischung aus beidem.

Diese enthalten sowohl positive Eigenschaften, wie beispielsweise intelligent, freundlich, lernfähig, sportlich und andere. Sie enthalten aber auch negative oder einschränkende Eigenschaften, wie nicht hübsch, unfähig und andere.

Zu diesem Thema sei auf das Kapitel zu einschränkenden Vorbehalten verwiesen. Vielmehr ist hier die Wichtigkeit des gegenwärtigen und einzigartigen Augenblicks zu betonen, dem vor allem die östlichen Religionen große Bedeutung beimessen.

Die Zeit als ein Fluss der Ereignisse ist für uns ein großes Geheimnis. Sie ist mit einer Dimension vergleichbar, von der wir uns nicht trennen können.

Astrophysikalisch betrachtet ist sie mit der Bewegung der Sterne verbunden und ist entsprechend der Relativitätstheorie Einsteins das, was im 17. Jahrhundert von Galileo Galilei als Raumzeit bezeichnet wurde.

Die Bewegung der Sterne stellt die Zeit dar. Als Teil dieses Systems unterliegen wir ihr und können ihr nicht entkommen.

Unser Leben ist zwar von einer Abfolge an Momenten geprägt, die zusammen unsere Zeitlinie bilden, in der wir gelebt haben und leben werden, doch leben wir letztendlich in einer ewigen Gegenwart. Jeder Augenblick unseres Lebens wird nachdem er gelebt wurde zur Vergangenheit und ist nicht mehr lebenswert, außer in unseren Erinnerungen.

Gleiches gilt für die Zukunft. Sie stellt eine logische Möglichkeit dar, die auftreten könnte, oder auch nur in unseren Vorstellungen bestehen könnte.

Wir sind demzufolge der Zeit unterworfen und können ihr nicht entweichen. In Wirklichkeit leben wir nur in der Gegenwart, welche für uns die einzig bestehende Größe darstellt.

Wenn ein bestimmter Augenblick vergangen ist, wird er Vergangenheit und existiert aus physischer Sicht nicht mehr. Es bestehen nur noch die "Folgen" dessen, was wir in dem besagten Augenblick getan oder gedacht haben.

Die Zukunft besteht hingegen nur in unserer Gedankenwelt, indem wir unsere Hoffnungen oder Sorgen in sie übertragen.

Unsere Persönlichkeit ist somit die Gesamtheit unserer Vergangenheit. Wir wurden von ihr zwar geprägt, doch existiert sie nicht mehr und kann aufhören in uns fortzubestehen, wenn wir aufhören, auf sie zu verweisen und uns auf sie zu beziehen.

Die Zukunft wird durch unsere gegenwärtigen Handlungen und Entscheidungen bestimmt. Sie ist zwar mit Unsicherheit, Zufällen beziehungsweise Schicksal verbunden, ist aber das Ergebnis dessen, was wir im gegenwärtigen Augenblick machen. Wenn wir uns zukünftig entscheiden, ein Buch zu schreiben, uns aber nie an den Computer oder an den Notizblock setzen, wird sich entsprechende Zukunft nicht verwirklichen.

Wir können hingegen annehmen, dass unsere Zukunft aufgrund dem absehbar ist, was wir gewöhnlich tun, beispielsweise jeden Morgen zur Arbeit gehen. Dies bedeutet nicht, dass es morgen wirklich so sein wird, denn wir könnten krank werden, einen Unfall haben und unserem Lebenspartner begegnen. Anstatt zur Arbeit zu gehen, könnten wir reich werden, weil unser Lottoschein gewonnen hat.

Der gegenwärtige Augenblick ist demzufolge besonders wichtig, doch steht dem der Verstand entgegen. Unser Verstand neigt dazu, sich mit der Vergangenheit oder der Zukunft zu beschäftigen. Unser Ego identifiziert sich mit der Gesamtheit unserer vergangenen Handlungen. Das Leben ist eine Abfolge gegenwärtiger Momente, aber unser Verstand neigt dazu, diese zu meiden. Unser Ego, das heißt unsere Persönlichkeit, welche von unserer Vergangenheit geprägt ist, benötigt Zeit um sich behaupten zu können und um sich zu behaupten.

Das ist aber auch unser Verhängnis. In der Vergangenheit gab es Ereignisse, die uns verletzt haben und sich in unserer Gegenwart fortsetzen. Dies werden wir später näher betrachten.

In diesem Kapitel geht es vielmehr um den gegenwärtigen Moment. Es ist äußerst wichtig, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, um unsere Begehren zu verwirklichen. Wir sollten unserem Instinkt folgend handeln und den gegenwärtigen Moment leben, anstatt ihn zu meiden.

Wie viele Personen haben instinktiv gehandelt, das heißt ohne zu denken, was sich hinterher als das Beste herausstellte, das zu jenem Augenblick getan werden konnte?

Wie viele Personen bedauern hingegen ihr Verhalten, das richtig zu sein schien, vom Verstand aber abgelehnt wurde und sich schließlich etwas haben entgehen lassen?

Die deutsche Anthropologin Ruth-Inge Heinze (1919 – 2007) erzählt von einem Vorfall aus dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland als sie bei einem Flugzeugangriff keinen Luftschutzbunker finden konnte. Sie befand sich auf der Türschwelle eines Gebäudes, um sich vor Bomben und Kugeln zu schützen: "Ich verspürte den Drang, auf die Straße zu rennen, um zum nächsten Gebäude zu gelangen, das 100 Meter entfernt lag. Es war ein Wunder, dass ich nicht von Schrapnellsplittern (Artilleriegeschosse) getroffen wurde, da sie überall um mich herum landeten. In dem Moment als ich das nächste Gebäude erreichte, wurde das erste Haus, in dem ich Zuflucht gesucht hatte, von einer Bombe getroffen und völlig zerstört."

Was wäre passiert, wenn Frau Dr. Heinze anstatt ihrem Impuls zu folgen, innegehalten und über die Gefahr nachgedacht hätte, der sie auf der Straße ausgesetzt war?

Dieses Phänomen nennen wir "Vorahnung", beziehungsweise gemäß Frau Dr. Julia Mossbridge handelt es sich um eine anormale antizipatorische Aktivität.

Ein Auszug von Di Stendhal lautet: „Ich sah plötzlich sehr, sehr hoch oben zu meiner Rechten einen Adler, den Vogel Napoleons, der in die Schweiz und dann nach Paris flog. Ich sagte mir blitzschnell: Ich werde die Schweiz ebenso schnell durchqueren wie dieser Adler [...]. Ich sah den Adler immer noch am Himmel und meine Augen sind eigenartigerweise getrocknet. Es war der Beweis, dass diese Idee von oben angestoßen wurde, denn ohne ein weiteres Mal nachzudenken, habe ich meine Entscheidung getroffen und wusste, wie ich die Reise antreten würde.“

Was passiert, wenn wir einen Wunsch haben? Haben wir die erforderlichen Fähigkeiten und Kräfte, um ihn zu verwirklichen? Trägt die Außenwelt zur Verwirklichung bei?

Wissenschaftlich betrachtet, ist auf den Vater der Psychoanalyse Carl Gustav Jung und sein Konzept der "Synchronizität", das heißt das "Prinzip der akausale Verbindungen" zu verweisen.

Laut der Wissenschaft hängt alles, was geschieht miteinander zusammen. Jedes Wirken hat beim Prinzip der Kausalität eine Ursache.

Dr. Jung macht hingegen Situationen ausfindig, bei denen dieses Prinzip nicht funktioniert und nennt sie akausale Verbindungen.

Die Synchronizität bezeichnet Ereignisse, bei denen sich unsere innere Welt mit der äußeren Welt ohne sichtbare Verbindungen zusammenfügt. Alle Dinge und Menschen scheinen durch einen unsichtbaren Draht oder ein Netz miteinander verbunden zu sein.

Dieses Netz ist gemäß Dr. Jung das kollektive Unterbewusste. Hier verschmilzt die Psyche jedes Einzelnen mit der Psyche aller, wobei es weder Raum noch Zeit gibt. Dies macht es möglich, dass zumindest aus wissenschaftlicher Sicht unerklärliche Ereignisse eintreten, während die Grundlage des Prinzips von Ursache und Wirkung fehlt.

In seinem Buch berichtet er von einem äußerst rationalen Patienten, der nicht auf seine Behandlung ansprach. Dieser erzählte eines Tages, dass er von einem goldenen Käfer geträumt hatte. Dr. Jung hörte es am Fenster klopfen, wo nichts anderes als jener Käfer aus dem Traum des Patienten war. Der Patient war von diesem völlig unerklärlichen Ereignis derart erstaunt, dass seine Behandlung schließlich begonnen werden konnte.

Synchronizität rüttelt an unserer Gewissheit und an unseren Überzeugungen. Sie bricht unser begrenztes Weltbild und lässt uns anders verhalten, als wir eigentlich sind. Sie geht mit tiefen Bereichen unseres Unbewussten eine Verbindung ein und eröffnet uns den Geheimnissen des Lebens.

Es gibt keine Zufälle. Alles geschieht aufgrund von Verbindungen und Prinzipien, die nicht vollständig bekannt sind, noch können wir sie kontrollieren oder vorhersagen.

Die Synchrontiztät bringt uns zum Staunen und Verwundern. Alles ist möglich, alles kann geschehen und zum Wunder werden.

Sie vermag unser Genie aus der Lampe zu holen, wo es eingesperrt war. Durch sie sprechen wir unsere Wünsche aus, damit sie verwirklicht werden.

Nutzen wir den Augenblick, an dem Umstände eintreten, die uns unseren Begehren näher bringen könnten: Diese Umstände sind für uns da.

Zweifel und Ungewissheiten bringen vom Weg ab und keiner kann wissen, wann und ob es einen anderen gibt.

Ängste und Ungewissheit sollten nicht beachtet werden, wenn hinsichtlich unserer Begehren die Synchronizität eintritt. Sie kommt zustande, da unser Unterbewusstes für uns gearbeitet hat, damit wir verwirklichen, was wir begehren. Es hat eine Möglichkeit gefunden, das heißt einen Weg, dem zu folgen ist.

Wer ihm nicht folgt, darf sich hinterher nicht beklagen, seine Wünsche nicht zu verwirklichen. In diesem Fall hat wurde die Tür selbst geschlossen, die sich auf magische Weise geöffnet hat.

GLAUBEN UND ZUVERSICHTLICHES ERWARTEN

Der Glaube beginnt da, wo das Denken aufhört.

Soren Kierkegaard

In diesem Kapitel befassen wir uns mit einer Eigenschaft, die für den Erfolg unserer Begehren unverzichtbar ist. Auf ihr baut unser gesamtes Bauwerk des Begehrens auf. Es ist der Glaube und die Zuversicht, dass wir erreichen können, was wir wollen.

Was ist der Glaube? Gewöhnlich verbinden wir mit diesem Wort etwas Religiöses. Dies ist aber nur ein Teil von dem, was es bedeutet, Glauben oder Zuversicht zu haben.

Die Religion ist das klarste Beispiel, nämlich den Glauben an eine bestimmte Welt oder ein Jenseits, für die es keinen eindeutigen Beweis der Existenz gibt. Es gibt ausschließlich Hypothesen.

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