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E-Book "Die Handwerker-Fibel"
Dr. Lothar Semper
Dipl.-Kfm. Bernhard Gress
DIE
HANDWERKER-
FIBEL
Für die praxisnahe Vorbereitung auf die Meisterprüfung Teil III/Geprüfte/-r Fachmann/-frau für kfm. Betriebsführung (HwO)
Band 2 Gründungs- und Übernahmeaktivitäten vorbereiten, durchführen und bewerten
mit Übungs- und Wiederholungsaufgaben
59., überarbeitete Auflage
Holzmann Medien | Buchverlag
Die Handwerker-Fibel enthält in der Regel Berufsbezeichnungen, Gruppenbezeichnungen usw. nur in der männlichen Form. Wir bitten diese sinngemäß als Doppelbezeichnungen, wie zum Beispiel Frau/Mann, Handwerksmeisterin/Handwerksmeister, Betriebsinhaberin/Betriebsinhaber usw. zu interpretieren und anzuwenden.
59., überarbeitete Auflage 2021
Band 2: Artikel-Nr. 1762.59 | ISBN: 978-3-7783-1552-1
© 2021 by Holzmann Medien GmbH & Co. KG, 86825 Bad Wörishofen Alle Rechte, insbesondere die der Vervielfältigung, fotomechanischen Wiedergabe und Übersetzung nur mit Genehmigung durch Holzmann Medien.
Das Werk darf weder ganz noch teilweise ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm, elektronische Medien oder ähnliches Verfahren) gespeichert, reproduziert oder sonst wie veröffentlicht werden.
Diese Publikation wurde mit äußerster Sorgfalt bearbeitet, Verfasser und Verlag können für den Inhalt jedoch keine Gewähr übernehmen.
Lektorat: Achim Sacher, Holzmann Medien | Buchverlag
Umschlaggestaltung: Markus Kratofil, Holzmann Medien | Buchverlag
Bildquellen Umschlag: © contrastwerkstatt – stock.adobe.com
Satz: abavo GmbH | Buchloe
E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH | Rudolstadt
Vorwort
Die 59. Auflage der Handwerker-Fibel basiert auf der aktuellen Fassung der Verordnung über die Meisterprüfung in den Teilen III und IV im Handwerk und in den handwerksähnlichen Gewerben (Allgemeine Meisterprüfungsverordnung – AMVO), die zum 01.01.2012 in Kraft getreten ist. Nachdem seit 01.01.2010 die AMVO für Teil IV der Meisterprüfung und seit 01.08.2009 die Ausbildereignungsverordnung (AEVO) für die Vermittlung der berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse die Handlungsorientierung vorsehen, wurde diese damit auch für Teil III der Meisterprüfung umgesetzt. Der Stoff für jedes der drei Handlungsfelder wird in einem eigenen Band dargestellt, sodass die Handwerker-Fibel insgesamt vier Bände umfasst – Band 1-3 für Teil III und Band 4 für Teil IV der Meisterprüfung.
Grundlage für die Überarbeitung des Teils III der Meisterprüfung war die im Jahr 2008 im Auftrag des damaligen Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie durch das Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk (FBH) an der Universität zu Köln entwickelte Struktur für eine handlungsorientierte Prüfung im Teil III.
Als Richtschnur für die Gestaltung der betriebswirtschaftlichen Vorbereitungslehrgänge für junge Meisterinnen und Meister wurde unter der Federführung des Ludwig-Fröhler-Instituts in München ein handlungsorientierter Rahmenlehrplan erarbeitet, der die neuen Prüfungsanforderungen aufgreift. Er zeichnet sich durch Praxisnähe und Kompetenzorientierung aus, um die berufliche Handlungsfähigkeit sowie die unternehmerische Eigenverantwortung und Selbstständigkeit der Lernenden zu fördern.
Teil III der Meisterprüfung enthält drei Handlungsfelder, die sich an den Phasen eines Unternehmenslebenszyklus orientieren:
1. Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen beurteilen
2. Gründungs- und Übernahmeaktivitäten vorbereiten, durchführen und bewerten
3. Unternehmensführungsstrategien entwickeln.
Handlungsorientierung bedeutet, dass berufliche Handlungssituationen oder Handlungsfälle, die an der Betriebs- und Berufspraxis und an Geschäfts- und Arbeitsprozessen orientiert sind, beispielhaft zum Gegenstand der Ausbildung gemacht werden. Der Lernende soll selbstständig Handlungen planen, durchführen und kontrollieren sowie sich im Anschluss über die jeweiligen Zusammenhänge klar werden. Damit erreicht er berufliche Handlungskompetenz, das heißt, er kann in beruflichen Situationen im betrieblichen Gesamtzusammenhang sach- und fachgerecht durchdacht und in wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Verantwortung handeln.
Die von den Meisterinnen und Meistern zu erwerbenden Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sind für die einzelnen Handlungsfelder als Kompetenzen formuliert. Auf der Grundlage des Rahmenlehrplans ist der Inhalt dieses Bandes nach Handlungsfeldern und Lernsituationen gegliedert. Bei jeder Lernsituation sind die zu erwerbenden Kompetenzen vorangestellt.
Die Handwerker-Fibel versteht sich als elementare und unabdingbar notwendige Grundlage für ein erfolgreiches Lernen, für die Aneignung von Handlungs- und Problemlösungskompetenz und für das Bestehen der Meisterprüfung, sowohl in zulassungspflichtigen wie auch in zulassungsfreien Handwerken. Sie ist dafür sowohl das wichtigste Lernmittel und Begleitmaterial als auch Grundlage für das Selbststudium. Der Schwerpunkt der Inhalte ist nicht auf Begriffswissen, sondern in erster Linie auf anwendungsbezogenes Handlungswissen und berufliche Handlungsfähigkeit für die Praxis gelegt. Auch im Rahmen der handlungsorientierten Ausbildung und Vorbereitung auf die Meisterprüfung ist ein Lehrbuch wie dieser Band der Handwerker-Fibel für ein erfolgreiches Lernen, den Erwerb der erforderlichen Kenntnisse, für die Aneignung von Handlungskompetenz und das Bestehen der Prüfung unverzichtbar. Darüber hinaus hat sich die Handwerker-Fibel als Handbuch und Nachschlagewerk für die wirtschaftliche Betriebs- und Unternehmensführung des Handwerksmeisters nach der Meisterprüfung, sei es als selbstständiger Unternehmer oder als angestellte Führungskraft, bewährt. Dabei hilft den Nutzern ein umfangreiches Stichwortverzeichnis.
Nach den Textteilen zu den Lernsituationen folgen Wiederholungsaufgaben sowie handlungsorientierte, fallbezogene Übungsaufgaben. Dabei kommen folgende Aufgabentypen vor:
>Aufgaben mit programmierten Auswahlantworten bzw. Auswahllösungen
>Textaufgaben mit offenen Antworten bzw. Lösungen
>fallbezogene Aufgaben mit Leitfragen und offenen Lösungen
>fallbezogene Aufgaben mit frei formulierter Lösung
>fallbezogene Aufgaben mit Berechnungen
>Einsetzaufgaben und Zuordnungsaufgaben.
Sie dienen dem handlungsorientierten Vorgehen im Unterricht oder beim Selbststudium, ermöglichen eine den Lernprozess begleitende Kontrolle und eine rationelle Vorbereitung auf die Prüfung. Die fallbezogenen Aufgaben mit programmierten Auswahllösungen sind durch Ankreuzen von einer oder teilwiese auch zwei (dies ist dann bei der jeweiligen Aufgabe angegeben) der fünf vorgegebenen Lösungen zu bearbeiten. Die richtigen Lösungen sind am Schluss des Buches zur Kontrolle abgedruckt. Bei allen Aufgaben erfolgt am Ende der Aufgabenstellung ein Hinweis zum Textteil als Lösungshilfe und um bei festgestellten Lücken entsprechend nachlesen bzw. nacharbeiten zu können.
Alle vier Bände der Handwerker-Fibel sind auch für die Vorbereitung auf Fortbildungsprüfungen im Handwerk geeignet, in denen betriebswirtschaftliche, kaufmännische und rechtliche sowie berufs- und arbeitspädagogische Kenntnisse nach Maßgabe der Verordnung über gemeinsame Anforderungen in der Meisterprüfung im Handwerk und in den handwerksähnlichen Gewerben (AMVO) gefordert werden.
Für diese Auflage wurde der Inhalt wiederum an gesetzliche Änderungen und Neuregelungen sowie einschlägige Neuentwicklungen angepasst. Coronabedingte Sondermaßnahmen fanden nur Berücksichtigung, soweit sich ihre Geltung weit in das Jahr 2021 hinein oder darüber hinaus erstreckt.
Für Anregungen bei Abfassung des Textes für diesen Band danken wir Herrn Holger Scheiding und Herrn Ernst M. Schreyer.
Wir wünschen Ihnen bei der Vorbereitung und Ablegung Ihrer Prüfungen viel Erfolg.
Januar 2021
Die Autoren und
Holzmann Medien | Buchverlag
Mit den aktuellen Lehr- und Lernmitteln von Holzmann Medien erwerben Sie zusätzliche Sicherheit für die erfolgreiche Ablegung Ihrer Meisterprüfung:
>Der MeisterTrainer. Trainieren Sie handlungsorientierte, fallbezogene Übungsaufgaben – immer und überall: am PC, Tablet und Smartphone. Prüfungsvorbereitung einfach, schnell und sicher, online und offline. Auch als CD-ROM oder Download erhältlich. Jetzt neu! Mit zahlreichen Lernvideos zur Vorbereitung auf den Teil 3 der Meisterprüfung. Zu ausgewählten Handlungssituationen bietet der MeisterTrainer ab sofort eine Vielzahl digitaler Lerneinheiten.
>Jetzt neu! Meistervorbereitung digital: Auf die Inhalte der Handwerker-Fibel abgestimmte Lernvideos für Kursträger und Bildungsstätten (Teil 3 der Meisterprüfung). Ideal als Ergänzung für den Unterricht. Lizenzen auf Anfrage beim Verlag.
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Sämtliche Lehr- und Lernmittel können, sofern sie nicht vom Lehrgangsträger zur Verfügung gestellt werden, im Buchhandel oder direkt beim Verlag bezogen werden.
Bestelladresse:
Holzmann Medien GmbH & Co. KG
Buchverlag
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86825 Bad Wörishofen
Tel.: 0 82 47 / 35 41 24
Fax: 0 82 47 / 35 41 90
E-Mail: buch@holzmann-medien.de
www.holzmann-medienshop.de
Inhalt
Cover
Titel
Impressum
Vorwort
Handlungsfeld 2: Gründungs- und Übernahmeaktivitäten vorbereiten, durchführen und bewerten
1. Bedeutung persönlicher Voraussetzungen für den Erfolg beruflicher Selbstständigkeit begründen
1.1 Anforderungen an einen Unternehmer
1.1.1 Persönliche Anforderungen
1.1.2 Familiäre Anforderungen
1.1.3 Fachliche Anforderungen
Wiederholungsfragen
2. Wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung des Handwerks sowie Nutzen von Mitgliedschaften in den Handwerksorganisationen darstellen und bewerten
2.1 Stellung des Handwerks in der Volkswirtschaft
2.1.1 Grundzüge volkswirtschaftlicher Zusammenhänge
2.1.2 Wirtschaftliche Bedeutung
2.1.3 Gesellschaftliche Bedeutung
2.1.4 Kulturelle Bedeutung
2.2 Handwerksorganisationen
2.2.1 Strukturen und Aufgaben
2.2.2 Dienstleistungen
Wiederholungsfragen
3. Möglichkeiten der Inanspruchnahme von Beratungsdienstleistungen sowie von Förder- und Unterstützungsleistungen bei Gründung und Übernahme eines Unternehmens aufzeigen und bewerten
3.1 Gründungsberatung
3.1.1 Rechtliche Aspekte
3.1.2 Konzeptionelle Aspekte
3.1.3 Finanzielle Aspekte
3.2 Finanzierungs- und Unterstützungsleistungen
3.2.1 Angebote für Existenzgründer
3.2.2 Spezielle Angebote für Handwerk und KMU
Wiederholungsfragen
4. Entscheidungen zu Standort, Betriebsgröße, Personalbedarf sowie zur Einrichtung und Ausstattung eines Unternehmens treffen und begründen
4.1 Markt- und Standortanalyse
4.1.1 Absatzgebiete und -möglichkeiten
4.1.2 Kundenstruktur
4.1.3 Standortbeurteilung (Faktoren und Vergleich)
4.2 Planung der Gründung
4.2.1 Betriebseinrichtung
4.2.2 Betriebsgröße (Umsatz, Personal)
Wiederholungsfragen
5. Marketingkonzept zur Markteinführung entwickeln und bewerten
5.1 Konzeption des Marketings
5.1.1 Ausgangssituation für Existenzgründer
5.1.2 Definition
5.1.3 Marketingziele
5.1.4 Marketingstrategie
5.2 Informationsquellen zur Abschätzung des Marktpotenzials
5.3 Markteintritts-Marketing-Mix
5.3.1 Marketing-Mix
5.3.2 Produkt bzw. Dienstleistung
5.3.3 Preis
5.3.4 Vertrieb
5.3.5 Werbung und Kommunikation
Wiederholungsfragen
6. Investitionsplan und Finanzierungskonzept aufstellen und begründen; Rentabilitätsvorschau erstellen und Liquiditätsplanung durchführen
6.1 Finanzierung
6.1.1 Grundfragen der Finanzierung
6.1.2 Vorbereitung der Finanzierungsgespräche
6.1.3 Kapitalbedarfsermittlung
6.1.4 Investitionsplan und Finanzierungskonzept
6.1.5 Finanzierungsregeln
6.2 Kosten-, Umsatz- und Gewinnplanung, Rentabilitätsvorschau
6.2.1 Notwendiges Mindesteinkommen für den Existenzgründer/ betrieblicher Kassenzufluss
6.2.2 Kostenplan
6.2.3 Umsatzplanung, Berechnung des Mindestumsatzes
6.2.4 Gewinnplan, Rentabilitätsvorschau
6.3 Liquiditätsplanung
6.3.1 Finanzplanung
6.3.2 Liquiditätsplan
6.3.3 Liquiditätsmanagement
Wiederholungsfragen
7. Rechtsform aus einem Unternehmenskonzept ableiten und begründen
7.1 Rechtsformen
7.1.1 Kapitalgesellschaften
7.1.2 Personengesellschaften
7.1.3 Einzelunternehmen
7.2 Kriterien der Rechtsformwahl
7.3 Gesellschaftsvertrag
Wiederholungsfragen
8. Rechtsvorschriften, insbesondere des bürgerlichen Rechts sowie des Gesellschafts- und Steuerrechts, im Zusammenhang mit Gründung oder Übernahme von Handwerksbetrieben anwenden
8.1 Einteilung der Rechtsordnung
8.1.1 Privates und öffentliches Recht
8.1.2 Systematik des Bürgerlichen Gesetzbuches
8.2 Allgemeiner Teil des Bürgerlichen Gesetzbuches
8.2.1 Rechts-, Geschäfts- und Deliktsfähigkeit
8.2.2 Rechtsgeschäftliches Handeln
8.3 Vertragsrecht
8.3.1 Allgemeines Vertragsrecht
8.3.2 Kaufvertrag
8.3.3 Werk-, Bau-, Verbraucherbau- und Werklieferungsvertrag
8.3.4 Miet- und Pachtvertrag
8.3.5 Bürgschaft
8.4 Sachenrecht (Besitz, Eigentum, Sicherungsrechte)
8.4.1 Allgemeines
8.4.2 Besitz und Eigentum
8.4.3 Bewegliche und unbewegliche Sachen
8.5 Gründungsrelevante Rechtsvorschriften
8.5.1 Bau-, Umweltschutz- und abfallrechtliche Vorschriften
8.5.2 Handwerks-, Handels- und Steuerrecht
8.5.3 Arbeitsstättenverordnung
8.5.4 Arbeitssicherheit, Unfall- und Gesundheitsschutz
8.6 Steuerrecht
8.6.1 Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer)
8.6.2 Gewerbesteuer
8.6.3 Veranlagte Einkommensteuer
8.6.4 Einkünfte aus Gewerbebetrieb
8.6.5 Körperschaftsteuer
8.6.6 Besteuerungsverfahren
Wiederholungsfragen
9. Notwendigkeit privater Risiko- und Altersvorsorge begründen, Möglichkeiten aufzeigen
9.1 Soziale Sicherungssysteme
9.1.1 Krankenversicherung
9.1.2 Pflegeversicherung
9.1.3 Arbeitslosenversicherung
9.1.4 Unfallversicherung
9.2 Private Personen- und Sachversicherungen
9.2.1 Private Personenversicherungen
9.2.2 Sachversicherungen
9.3 Altersversorgung des selbstständigen Handwerkers
9.3.1 Gesetzliche Rentenversicherung
9.3.2 Zusätzliche kapitalgedeckte Altersvorsorge
9.3.3 Sonstige Formen der Altersversorgung
9.3.4 Pfändungsschutz der privaten Altersvorsorge Selbstständiger
Wiederholungsfragen
10.Bedeutung persönlicher Aspekte sowie betriebswirtschaftlicher und rechtlicher Bestandteile eines Unternehmenskonzeptes im Zusammenhang darstellen und begründen
10.1 Unternehmenskonzept
10.1.1 Leitbild
10.1.2 Produkt- und Leistungsprogramm
10.1.3 Zielgruppen
10.1.4 Beispiel eines Businessplans
10.2 Betriebsübernahme bzw. -beteiligung
10.2.1 Betriebsübergabe aus der Sicht des Übergebers
10.2.2 Vor- und Nachteile der Selbstständigmachung durch Betriebsübernahme
10.2.3 Formen der Betriebsübernahme
10.2.4 Betrieblicher Bestandsschutz
10.2.5 Kriterien der Kaufpreisermittlung
10.2.6 Gestaltung des Übernahme- bzw. Gesellschaftsvertrages (Kauf, Pacht, Rente etc.)
10.2.7 Gesetzliche und vertragliche Pflichten
10.2.8 Finanzierung der Betriebsübernahme
10.2.9 Formalitäten bei der Betriebsübernahme
10.2.10 Betriebsbeteiligung
10.2.11 Berufliche Selbstständigkeit auf Basis der Partnerschaft
Wiederholungsfragen
Lösungen zu den Übungs- und Wiederholungsaufgaben
Stichwortverzeichnis
Handlungsfeld 2: Gründungs- und Übernahmeaktivitäten vorbereiten, durchführen und bewerten
1. Bedeutung persönlicher Voraussetzungen für den Erfolg beruflicher Selbstständigkeit begründen
Kompetenzen
>Für eine erfolgreiche Unternehmertätigkeit relevante Anforderungen identifizieren.
>Eigene Fähigkeit zum selbstständigen Führen eines Handwerksbetriebes erkennen und beurteilen.
1.1 Anforderungen an einen Unternehmer
Allgemeine Überlegungen
Wer sich mit der Frage befasst, einen Betrieb zu gründen oder einen zu übernehmen, sollte sich zunächst intensiv damit auseinandersetzen, ob er wesentliche Eigenschaften mitbringt, die im Allgemeinen von einem Unternehmer erwartet werden. Er sollte sich ferner bewusst sein, dass berufliche Selbstständigkeit nicht nur Chancen, sondern auch Risiken und Belastungen mit sich bringt. Diese Vor- und Nachteile muss jeder dann für sich selber genau abwägen, ehe er den Schritt zur Existenzgründung wagt. Dabei wird es allerdings in den seltensten Fällen ein eindeutiges Ja oder Nein geben, sondern oftmals auch einen Kompromiss, bei dem jedoch die positive Einstellung überwiegen sollte. Nur dann ist die Wahrscheinlichkeit einer nachhaltigen und dauerhaften selbstständigen Existenz gegeben.
1.1.1 Persönliche Anforderungen
Erfolgreiche Betriebsgründungen und Betriebsübernahmen setzen in der Regel auch bestimmte persönliche Eigenschaften beziehungsweise Anforderungen voraus. Dazu zählen beispielsweise:
>Risikobereitschaft
>Entscheidungsfreunde
>Verantwortungsbewusstsein
>Kommunikationsfähigkeit und Kontaktfreude
>körperliche und emotionale Stabilität und Belastbarkeit
>Gewissenhaftigkeit
>Konflikt- und Krisenfähigkeit
>Flexibilität
>strategisches Denken
>Zielstrebigkeit
>Sozialkompetenz
>Verhandlungsgeschick
>rhetorische Sicherheit
>Führungseigenschaften
>Durchsetzungsfähigkeit
>Motivation
>offen sein für Neues
>Selbstvertrauen.
Checklisten und Tests
In Handbüchern zur Existenzgründung sowie bei zahlreichen Institutionen wie Handwerkskammern und Fachverbänden gibt es auch Checklisten und Tests (mittlerweile überwiegend im Internet), anhand derer man selbst feststellen kann, ob man zum Unternehmer geeignet ist beziehungsweise wo man noch Defizite hat, die ausgeglichen werden können.
Jeder Existenzgründer sollte sich, bevor er im Handwerk den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, daher insbesondere folgende selbstkritische Fragen stellen, um seine persönlichen Voraussetzungen auszuloten:
Selbstkritische Fragen
>Was sind meine Motive für die berufliche Selbstständigkeit?
>Bin ich der Typ, der risikofreudig ist, oder bin ich einer, der eher den Weg der größeren Sicherheit sucht?
>Habe ich die persönliche Stärke, in eigener Verantwortung auch in kritischen Lagen kühlen Kopf zu bewahren, nicht zu resignieren und optimistisch zu sein?
>Verfüge ich über eine überdurchschnittliche psychische und körperliche Belastbarkeit?
>Kann ich Wichtiges und Unwichtiges unterscheiden und mich auf das Wesentliche konzentrieren?
>Bin ich bereit, gerade in der Anfangsphase, ein Arbeitspensum zu leisten, das über dem Normalmaß eines Berufstätigen liegt?
>Kann ich auf lieb gewonnene Hobbys und auf Freizeit zumindest vorübergehend verzichten?
>Ist der Schritt in die Selbstständigkeit auch mit dem (Ehe-)Partner abgesprochen?
>Bin ich kontaktfreudig, kreativ, zuverlässig und durchsetzungsfähig?
>Habe ich die notwendigen Führungseigenschaften?
>Reichen Berufsausbildung, abgelegte und bestandene Prüfungen, Berufserfahrung sowie Fertigkeiten, Kenntnisse und berufliche Handlungsfähigkeit aus, um der angestrebten beruflichen Selbstständigkeit gerecht zu werden?
>Habe ich alle Voraussetzungen für eine Gewerbeausübungsberechtigung?
1.1.2 Familiäre Anforderungen
Für den Erfolg eines Unternehmers ist es unerlässlich, dass die Familie oder der Partner die Gründung oder Übernahme eines Betriebes bejaht und unterstützt. Unternehmer zu sein ist keine Eigenschaft, die man bei Verlassen seines Betriebsgebäudes ablegen kann. Probleme, die sich im Betrieb stellen, haben auch Einfluss auf das Familienleben. Gerade in der Startphase sind oftmals persönliche und zeitliche Einschränkungen die Regel. Gegebenenfalls sind auch Überlegungen hinsichtlich der Kinderbetreuung anzustellen. Gerade bei Handwerksbetrieben ist es oft üblich, dass der (Ehe-)Partner im Betrieb mitarbeitet.
1.1.3 Fachliche Anforderungen
Wer über die notwendigen fachlichen Voraussetzungen verfügt, erleichtert sich nicht nur den eigenen Start, sondern findet auch leichter die Akzeptanz bei Geschäftspartnern, Kunden und Banken.
a) Fachwissen und -kenntnisse
Vom künftigen Unternehmer wird gefordert, dass er über die fachtheoretischen und fachpraktischen Kenntnisse verfügt, die er zur Ausübung des Berufs, in dem er sich selbstständig macht, benötigt.
b) Branchenerfahrung