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HIT THE STAGE
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HIT THE STAGE

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Kommt das oft vor?

Carsten: Wir hatten letztens eine ganz spezielle Situation. Wir bekamen eine Anfrage, ob wir mit The Exploited in Osnabrück spielen wollen. Wir haben zugesagt und daraufhin hat uns eine Freundin angeschrieben, ob wir bei der Show nicht ein schlechtes Bauchgefühl haben. Es geht da um komische Geschichten und Fotos von Wattie, die mit Nazis zusammen entstanden sind.

Verena: Wir sehen uns als politische Band und haben kein Interesse, in irgendeine rechte oder Grauzone-Ecke gestellt zu werden, daher haben wir uns ernsthaft mit der Situation auseinandergesetzt.

Holger: Was den Nazi-Vorwurf angeht, sind wir dann nach ausführlicher Internet-Recherche so weit gegangen, Leute anzusprechen, die die Band wirklich persönlich kennen. Die haben die Vorwürfe dann glaubhaft widerlegt. Insgesamt haben wir aber schon eine Menge Energie in die Recherche und die interne Absprache gesteckt. Sicher sind die nicht die intellektuelle Speerspitze des Punk, aber auch keine Faschos. Die Abstimmung war dann drei zu zwei dafür, das Konzert zu spielen.

Verena: Beim Gig war es dann aber total entspannt; die Band war sehr nett und die Show war sehr gut.

Carsten: Es war schon knüppelvoll bei unserem Auftritt, denn das Wetter war schlecht. Später haben wir auch noch gut Platten verkauft.

Nico: Wobei uns der Veranstalter an dem Abend ernsthaft mitteilte, dass wir den Backstage nicht nutzen dürfen und das Catering erst, nachdem Exploited gegessen haben. So was ist schon ziemlich asozial. Das ist uns in einem AZ noch nie passiert.

Wer macht denn das Booking für euch?

Holger: Das mache ich fast alles. Ist sehr viel Kalt-Akquise. Ich schreibe konstant Clubs und Promoter und Konzertgruppen an. In 10 % der Fälle kriege ich auch eine Antwort, in 2 % eine positive. Aber wir haben natürlich auch persönliche Kontakte und werden eingeladen.

Nico: Viele Kontakte entstehen auch nach unseren Konzerten. Wir haben auch schon Gig-Tausch mit Bands gemacht. Wir haben eine Show für die in Münster organisiert und die im Gegenzug dann zum Beispiel in Leipzig.

Holger: Im Oktober 2019 waren wir mit Dead Idle aus England auf Tour. Im März hatte ich angefangen und dafür insgesamt 222 Veranstalter individuell angeschrieben. Dabei sind fünf Shows und zwei Privatshows herausgekommen.

Nico: Aber normalerweise spielen wir einzelne Konzerte oder mal ein Wochenende. Dreimal waren wir bis jetzt länger als zwei Tage für eine Minitour unterwegs.

Ihr habt bis jetzt ein Demo und ein Album aufgenommen.

Holger: Genau, und wir arbeiten gerade daran, neue Aufnahmen zu machen. Dafür ist Carsten zuständig.

Carsten: Die ersten Demos der Songs entstehen bei uns im Proberaum als eine Art Pre-Production. Dann entscheiden wir, ob wir selber aufnehmen wollen oder in ein professionelles Studio gehen.

Ihr habt das Demo und die Platte selbst veröffentlicht. Habt ihr vorher den Kontakt zu Labels gesucht?

Holger: Nein, ich wusste vorher, wie man ein Album auf Vinyl gepresst kriegt, und dann haben wir es auch selber gemacht. Lediglich wie man die Platten dann wieder loswird, ohne richtigen Vertrieb, das ist die Schwierigkeit. Ich habe die ganzen Mailorders angeschrieben, aber das klappt auch nicht richtig gut. Das Album ist jetzt drei Jahre alt und wir haben etwa 250 Alben verkauft.

In welchen Locations spielt ihr am liebsten?

Nico: Das ist unterschiedlich. Alles hat Vor- und Nachteile. Das hängt natürlich auch vom Publikum und Veranstalter ab. Wir haben schon in AZs gespielt, in denen Ausziehverbot herrschte. Das war auch kein Problem für uns.

Holger: In den linken Clubs wurden wir aber oft besser behandelt und meist sogar besser bezahlt. Wir haben alle Jobs, deswegen kommt es uns auf das Geld nicht an, aber trotzdem will man ungern draufzahlen. Aber selbst die Shows in AZs mit Hutspende bringen meist mehr ein als in kommerziellen Clubs. Dazu wird man respektvoll behandelt.

Carsten: Es kommt halt darauf an, dass die Leute Bock auf das Konzert und die Bands haben. Dann kannst du auch in irgendeiner gammeligen Eck-Kneipe spielen.

Was war denn das Übelste, das ihr mal erlebt habt?

Carsten: Es gab auch schon Shows, da sollten wir mit mehreren Bands, insgesamt 20 Personen, auf knapp drei Matratzen schlafen. Da sind wir hinterher lieber nach Hause gefahren.

Ihr nennt euren Musikstil „Female Fronted Hardcore Punk“. Ist Verena quasi euer Alleinstellungsmerkmal?

Holger: Ohne sie wären wir einfach eine Band voller alter Säcke, mit ihr sind wir eine Band mit alten Säcken und einer nicht so alten Sängerin. Sie ist unser Aushängeschild. Das macht den Unterschied. Wir haben aber auch schon den Vorwurf gehört, dass diese Aussage sexistisch sein soll, oder dass „female fronted“ kein Genre ist. Daraufhin haben wir am 1. April 2019 verkündet, dass wir jetzt nicht mehr „female fronted“ sind, sondern „male backed“. Das wurde dann akzeptiert.

Was für einen Anspruch habt ihr an euch als Band?

Carsten: Was die Musik angeht, proben wir einmal die Woche, wenn wir es hinkriegen.

Jan: Wir haben schon ein technisches Anspruchsdenken. Ich würde zum Beispiel gerne neue Songs so schnell wie möglich auf die Bühne bringen. Es ist aber ein ungeschriebenes Gesetz der Band, dass wir neue Lieder erst live spielen, wenn wir wissen, dass wir sie auch wirklich können.

Holger: Wir haben widerstrebende Pole. Das haben wir gemerkt, als wir im letzten Jahr unsere neue Platte aufnehmen wollten. Einigen reicht da die Aufnahmequalität eines alten ITT-Kassettenrekorders, einige möchten das einfach akkurat eingespielt haben, und der dritte Block will immer The Dark Side of the Moon neu erschaffen. Letztendlich führte das dazu, dass wir die Aufnahmen abgebrochen haben und es jetzt bald noch mal versuchen müssen.

Carsten: Was Auftritte angeht, achte ich darauf, dass ich vorher nicht zu viel trinke. Einige in der Band können vorher ein paar Bier trinken und dann noch ordentlich spielen. Ich kann das nicht und deshalb halte ich mich zurück. Ich will nicht der Grund sein, warum wir live schlecht klingen.

Wie finanziert ihr eure Aufnahmen?

Holger: Für die erste Platte haben die drei wirtschaftlich am besten Aufgestellten in der Band die Bandkasse aufgefüllt. Das Geld ist bis jetzt drin und wir bezahlen davon T-Shirts, Sprit und alles Weitere. Dazu kommt natürlich auch immer mal wieder Geld durch Auftritte und Verkäufe rein.

Wie viele Platten habt ihr denn vom ersten Album gepresst?

Nico: Das war eine Erstauflage von 500 LPs.

Sind die jetzt ausverkauft?

Nico: Nein, wir haben ungefähr die Hälfte verkauft.

Carsten: Wir müssten jede zweite Woche spielen, dann hätten wir es jetzt wohl ausverkauft. Dafür arbeiten wir aber auch zu wenig an unserer Internet-Präsenz. Wir müssten zum Beispiel mal ein richtig gutes Video machen. Das würde helfen. Wenn man sieht, wie professionell die DIY-Szene geworden ist, hinken wir schon etwas hinterher. Unser großer Faktor ist die Zeit. Wir arbeiten alle und die Band ist und bleibt ein Hobby.

Ihr orientiert euch auch eher am alten Hardcore und nicht an neuen Bands.

Carsten: Das Ganze liegt irgendwo zwischen Oldschool Hardcore, Punk und Post Punk, also nirgendwo. Aber das ist unsere Musik, und im Vordergrund steht, zumindest für mich, coole Leute kennenzulernen, eine gute Zeit zu haben, gemeinsam was zu machen und ein wenig das voranzubringen, hinter dem wir stehen. Wir spielen überwiegend in alternativen Läden, da passiert es oft, dass der Veranstalter von seinem Gewinn noch eine gute Sache unterstützt. Wir wollen die richtige Einstellung weitergeben.

Holger: Da stört es uns auch nicht, wenn wir bei einer solchen Veranstaltung 50 Euro draufzahlen. Wir zeigen unsere Politik auch nicht durch einfaches Phrasendreschen, es ist eher unser Tun und Lassen, was das ausdrückt.

Carsten: Und eine Sache, die wir zum Beispiel grundsätzlich ablehnen, ich würde fast „hassen“ sagen, ist mitklatschen. Da kriege ich zumindest sofort schlechte Laune.

Nico: Und wir bringen niemals den Spruch: „Seid ihr gut drauf?“

Carsten: Ich finde es wichtig, dass eine Band auf der Bühne Präsenz und eine gewisse Dynamik hat. Wer das drauf hat, braucht keine Animation.


When did you start C4Service?

Holger: We founded the band in 2013 and played the first shows. We have been playing and arguing in the current line-up with Verena, Carsten, Nico, Jan and me since 2015.

Is C4Service a dictatorship or a democracy?

Holger: Basically, we are a grassroots democratic kindergarten. That means we try to agree first. If that doesn’t work, we’ll vote. Before that we like to argue a lot.

Does that happen often?

Carsten: We had a very special situation recently. We got a request to play with The Exploited in Osnabrück. We agreed and then a friend wrote to us to ask if we didn’t have a bad feeling about the show. It was about strange stories and photos of Wattie that were taken with Nazis.

Verena: We see ourselves as a political band and have no interest in being placed in any right wing or grey zone category, so we weighed up the situation seriously.

Holger: As far as the Nazi accusation is concerned, after extensive internet research, we went as far as to speak to people who really know the band personally. They credibly refuted the allegations. Overall, however, we already put a lot of energy into the research and the internal consultation. They are certainly not the intellectual spearhead of punk, but they are also no fascists. The vote was then three to two for playing the concert.

Verena: The gig was totally relaxed; the band was very nice and the show was very good.

Carsten: It was totally packed out because the weather was bad. Later we also sold a lot of records.

Nico: Actually that evening the promoter told us that we weren’t allowed to use the backstage and the catering only after Exploited had eaten. That was kind of anti-social. That never happened to us in a social project.

Who does the booking for you?

Holger: I do almost everything. It’s a lot of cold calling. I constantly write to clubs and promoters and concert groups. In 10 % of the cases I get an answer, in 2 % it’s a positive one. But of course, we also have personal contacts and sometimes get invited.

Nico: A lot of contacts also come out of our concerts. We also did gig swaps with bands. We organized a show for friends in Münster and in return they did one for us for example in Leipzig.

Holger: In October 2019 we went on tour with Dead Idle from England. I started in March and wrote to a total of 222 organizers individually. Five shows and two private shows came out of that exercise.

Nico: But usually we play single concerts or a weekend. Three times so far we have been on a mini tour for more than two days.

Up until now you have recorded a demo and an album.

Holger: Exactly, and we are currently working on making new recordings. Carsten is responsible for this.

Carsten: The first demos of the songs are created in our rehearsal room as a kind of pre-production. Then we decide whether we want to record on our own or go to a professional studio.

You published the demo and the record yourself. Have you tried contacting labels before?

Holger: No, I knew beforehand how to get an album pressed onto vinyl and so we did it ourselves. The only difficulty is how to get rid of the records without proper sales. I wrote to all the mailorders, but that doesn’t work very well either. The album is now three years old and we have sold about 250 copies.

In which locations do you prefer to play?

Nico: It varies. All of them have advantages and disadvantages, and it also depends on the audience and promoter. We have already played in social projects where people were forbidden to undress on stage. That wasn’t a problem for us either.

Holger: In the left-wing clubs, however, we were often treated better and mostly even paid better. We all have jobs, so we don’t care about the money, but you still don’t want to pay to play. But even the shows in social projects with hat donations usually bring in more than in commercial clubs. And they treat us with respect.

Carsten: It’s important that people really want to go to the concert and see the bands. If that’s the case, you can basically play in any rotten corner pub.

What was the worst thing you ever experienced?

Carsten: There were shows where we were supposed to sleep on three mattresses with several bands, a total of 20 people. We decided to rather drive home after the gig.

You call your style of music “Female Fronted Hardcore Punk”. Is Verena your unique selling point?

Holger: Without her we would simply be a band full of old farts, with her we are a band full of old farts and a not-so-old singer. She is our flagship. That’s the difference. We have been criticized that “female-fronted” is a sexist statement and that this term is not a genre. So we announced on 1st April 2019, that we are no longer “female fronted”, but “male backed”. That was accepted.

What are your demands on yourself as a band?

Carsten: As far as music is concerned, we rehearse once a week if we can find the time.

Jan: We have a technical mindset. For example, I would like to put new songs on stage as soon as possible. But it is an unwritten rule of the band that we only play new songs live when we are really sure that we can play them.

Holger: We are sometimes poles apart. We noticed that when we wanted to record our new record last year. For some, the recording quality of an old ITT cassette recorder is enough, some just want to have it recorded accurately and the third group always wants to recreate The Dark Side of the Moon. Ultimately, this resulted in breaking off recording and having to try it again soon.

Carsten: Concerning shows, I make sure that I don’t drink too much beforehand. Some in the band can have a few beers and then play properly. I can’t do that and that’s why I hold back. I don’t want to be the reason why we sound bad on stage.

How do you finance your recordings?

Holger: For the first record, the three economically best positioned in the band filled up the band budget. The money is still in there and we pay T-shirts, fuel and everything else from it. In addition, of course, there is always money coming in from shows and sales.

How many records did you press from the first album?

Nico: That was a first edition of 500 LPs.

Are they sold out now?

Nico: No, we sold about half of them

Carsten: We would have to play every other week, then we would probably have sold out by now. But we don’t work enough on our internet presence for that. For example, we would have to make a really good video. That would help. When you see how professional the DIY scene has become, we are lagging behind. Our big factor is time. We all work and the band is and remains a hobby.

You orientate yourself more to the old hardcore and not to new bands.

Carsten: The whole thing is somewhere between old school hardcore, punk and post punk, so nowhere. But that’s our music and the focus, at least for me, is to meet cool people, have a good time, do something together and advance a little bit what we stand for. We mostly play in alternative venues, so the organizer often supports a good cause with his profit. We want to pass on the right attitude.

Holger: It doesn’t bother us if we have to pay 50 euros at such an event. We do not show our politics by simply ranting, we rather express ourselves by our dos and don’ts.

Carsten: One thing, for example, that we basically reject or I would almost say “hate”, is clapping. That puts me immediately in a bad mood.

Nico: And we never ask the audience: “Are you guys having a good time?”

Carsten: I think it’s important that a band has a presence and a certain dynamic on stage. If you manage that, you don’t need animation.




















THE GENERATORS


Wie viele Shows pro Jahr spielt ihr normalerweise?

Ich schätze, wir spielen normalerweise ungefähr 50 Shows pro Jahr. Einige Jahre waren wir sehr ausgelastet, und wir spielen ständig irgendwo anders oder sind auf Tour. Wir haben neben dem Touren auch viel Zeit damit verbracht, Platten aufzunehmen und im Studio zu sein. Es gab viele Bandmitglieder, die gegangen sind, weil wir immer am Machen waren, und ich denke, sie waren einfach ausgebrannt. In einer Tourband zu spielen, kann für viele Leute schwierig sein. Ich verbringe den größten Teil meines Lebens auf Tour, und so habe ich mich an diese Art von Leben gewöhnt.

Wann hast du angefangen mit The Generators international zu touren?

The Generators tourten 1998 das erste Mal international, etwa sechs Monate nach Gründung der Band. Wir hatten bereits unser erstes Album Welcome to the End aufgenommen, als wir von einem deutschen Veranstalter gebeten wurden, für zwei Wochen nach Europa zu kommen. Wir fanden die Idee gut und der Rest ist Geschichte. Die Band tourt seit 21 Jahren jedes Jahr in Europa.

Könnt ihr mit Touren Geld verdienen?

Wir verdienen eigentlich nicht viel Geld mit Tourneen, wie manche Leute vielleicht denken. Es kostet viel Geld, fünf Leute nach Europa oder nach Asien zu fliegen, um Shows zu spielen, also fangen wir mit Schulden an. Ich kann nicht sagen, dass die Dinge für uns viel besser sind als am Anfang. In den ersten Jahren unserer Tour haben wir bei Leuten auf den Fußböden geschlafen oder in besetzten Häusern übernachtet. Wir haben uns nach oben gearbeitet und haben heutzutage viel bessere Unterkünfte. Das ist hilfreich, wenn du 51 Jahre alt bist und Nacht für Nacht aus dem Koffer lebst.

Wie wichtig sind Touren durch Europa?

Jedes Jahr durch Europa zu touren ist für The Generators extrem wichtig, da wir schon sehr früh dort auf Tour waren und uns eine Fangemeinde erspielt haben. In den ersten fünf oder sechs Jahren sind wir nur nach Europa gegangen. Jetzt haben sich die Dinge geändert und wir spielen auch jedes Jahr in den USA. Auf Tour zu sein ist wichtig, und es ist notwendig, unterwegs zu sein, wenn man in einer echten Band sein möchte. Ich lernte das sehr früh, als ich Ende der 1980er Jahre in Los Angeles versuchte, eine große Punkrock-Show zu spielen. Der Veranstalter sagte mir, wenn du es in Los Angeles schaffen willst, musst du aus Los Angeles raus und touren. Das war vielleicht einer der besten Ratschläge, die ich als Musiker bekommen habe. Ich war 21 Jahre alt und bin in den Van gesprungen und habe nie zurückgeschaut!

Hast du Ersatzmusiker für den Fall, dass eines deiner Bandmitglieder es nicht zu einer Show schafft?

Ja, heutzutage spiele ich meine Trümpfe richtig aus und stelle sicher, dass ich immer Ersatzmusiker habe für den Fall, dass ein Bandmitglied nicht verfügbar ist, um eine Show auswärts zu spielen oder auf Tour zu gehen. Um ehrlich zu sein, gibt es immer Leute, die in den Startlöchern stehen, um ein Generator zu werden. Normalerweise habe ich nie Probleme, jemanden zu finden, der direkt einspringen und die Songs spielen kann.

An welchen Orten spielst du am liebsten und an welchen am liebsten gar nicht mehr?

Meine Lieblingsstadt könnte Berlin oder London sein, und vielleicht wäre die Stadt, in der ich nicht noch einmal spielen möchte, Bialystok in Polen. Wir haben dort vor zwanzig Jahren gespielt und wurden von Nazi-Skinheads angegriffen. Keine schöne Zeit!

Du hast mir erzählt, dass du früher Geld verdient hast, als du mit Schleprock auf Tour warst. Hat es mehr Spaß gemacht, größere Touren zu machen?

Ja, in den 1990er Jahren verkauften Bands viele Platten, und die Plattenlabels haben mit Geld nur so um sich geworfen. Schleprock wurde in all diesen Wahnsinn hineingezogen und von Warner Bros. Records unter Vertrag genommen und bekam einen großen Vertrag, der einige unserer Songs in Filmen und Fernsehsendungen unterbrachte. Es war eine ganz andere Zeit als jetzt. Ich war noch ziemlich jung, als das alles passierte, und die Band war etwas außer Kontrolle. Wir alle haben unser Geld verschleudert, zum Teil auch wegen Drogenabhängigkeit. Rückblickend war es keine gute Zeit für mich. Wir hatten einigen Erfolg, aber alles war sehr kurzlebig. Am Ende hatten wir nur Kummer und der Gitarrist verlor sein Leben. Ich bin stolz auf die Leistung, die wir als Musiker erbracht haben, aber ich möchte nichts davon wiederholen.

Ist die Drogenabhängigkeit ein Nebenprodukt davon, auf Tour zu sein und all die freien Stunden zu füllen und jeden Abend dein Bestes geben zu müssen?

Am Ende meiner Zeit mit Schleprock habe ich tatsächlich viel getrunken. Ich wurde fast zum Alkoholiker. Es schien, als hätten wir all diese Leute, die für uns arbeiteten, und ich musste einfach nichts mehr tun, außer auf die Bühne zu gehen und zu singen. Vielleicht war es mir schlicht zu einfach und es wurde ungesund. Die Drogen kamen etwas später. Für Generators-Fans, wenn man das Excess-Betrayal …-Album mag, das waren die Jahre, in denen ich völlig fertig wegen der Drogen war. Das war eine dunkle Zeit in meinem Leben. Vielleicht kamen einige der besten Texte und Musik für die Band aus dieser Zeit, aber das waren die schlimmsten Jahre meines Lebens. Manchmal kommt großartige Musik von großen Schmerzen.

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