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Hades Online: Der Ritter Des Feuers
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ALEX ITSIOS

Hades Online: Der Ritter des Feuers

HADES ONLINE:Der Ritter des FeuersAus der Reihe „Der Ritter des Feuers“, 1. Buch(Ein Fantasy-LitRPG)
Verfasser: Alex A. IisiosÜbersetzt von H.-M. Scheiber

Copyright © 2020, Alex A. Itsios

Alle Rechte vorbehalten. Dieses Buch oder Teile davon dürfen ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Autors weder reproduziert noch in irgendeiner Weise verwendet werden, mit Ausnahme der Verwendung von kurzen Zitaten in einer Buchbesprechung.

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KAPITEL 1

Meine Eltern sind tot. Mein Heimatdorf liegt in Trümmern. Meine Liebste wird von einem Ungeheuer gefangen gehalten und ich habe Versprechungen gemacht … Versprechungen, von denen ich nicht weiß, wie ich sie halten kann.

Nennt mich Melanthios, ich bin – oder war einmal – der Schmiedelehrling im Dorf Scyles. Aber nach den schrecklichen Ereignissen, die ich erlebt habe, bin ich zum Ritter des Feuers geworden und versuche nun mein Bestes daraus zu machen.

Jede Geschichte hat einen Anfang und ein Ende. Lasst mich Euch also erzählen, mein Freund, welches Schicksal zum Untergang meines Dorfes führte und mich so schwermütig werden ließ.

Das Leben im Königreich Lykien ist nicht einfach, wie Ihr sicher wisst, selbst als Großritter. Aber der damalige König, Pero, unternahm sein Bestmögliches, um uns zu beschützen. Gesandte des Fatums von Elysium schützten die Dörfer und das Umland vor den vielen Gefahren der Welt: Dämonen, Lycaner und anderen Kreaturen, einschließlich derer, die im nahe gelegenen Zedernwald zu finden sind. Aber vor zwei Monaten wurde das Fatum durch das Edikt unseres neuen Königs Alastor aus unserem Reich verbannt und unser Kleriker wurde aus unserem Dorf ausgewiesen. Verraten und verkauft hat man uns im Stich gelassen, mit nichts um uns zu schützen.

Mit fast sechzehn Jahren hatte ich viele Gründe, mich auf meinen kommenden Geburtstag zu freuen. Dann würde ich als Mann gesehen werden und meine eigene Schmiede bekommen. Ich könnte dann auch Leda heiraten, die Tochter des Bäckers, das Mädchen, in das ich mich verliebt habe.

Voller Träume kehrte ich nach meinem Arbeitstag in mein Heim zurück, um zu Abend zu essen und zu Bett zu gehen. Das ist zwei Nächte her. Es war dunkel, als ich von Schreien geweckt wurde. Ich sah meinen Vater, einen ehemaligen Soldaten in der Armee des Königs, wie er sein altes Schwert bereitmachte.

Ich wusste, dass etwas Unheilvolles im Gange war und fragte meine Mutter: „Wohin geht Vater mit seinem Schwert?“

„Der Fleischbaum ist aus dem Wald gekommen“, warnte sie mich, ihre Stimme zitterte vor Angst.

Dann gab sie mir meinen Hammer und sagte: „Wir müssen für unser Dorf und unsere Leben kämpfen!“

Adrenalin strömte in meinen Körper und befeuerte meine Muskeln und mein Blut für den bevorstehenden Kampf. Mein Herz klopfte, kurz davor zu zerplatzen und meine Pupillen erweiterten sich, sodass ich sogar in der Dunkelheit sehen konnte. Mein Körper wollte davonlaufen; ich bin schließlich kein Soldat oder Krieger, aber ich wusste, dass mein Gedanke an die Flucht falsch war. Ich wusste, dass ich bleiben und für meine Familie kämpfen musste. Als ich mit meinem Vater nach draußen eilte, war das Monster bereits auf die übrigen Dorfbewohner losgegangen. Als es sich erhob, sah ich eine Unzahl knorriger, verworrener Gliedmaßen, wie sie Männer packten und sie im Ganzen verschlangen. Die Kreatur war monströs, ihr Körper ähnelte einem Baum, der aber nicht aus Holz und Rinde bestand, sondern aus mehreren menschlichen Leibern, die ineinander verwunden waren. Aber die Gliedmaßen, Hände und Füße des Ungeheuers waren seine eigenen.

„Beim Gott von Elysium!“, fluchte ich, „Wie kann das geschehen?“

Mein Vater und ich schlossen uns den anderen Männern an, um gegen die turmhohe Bestie zu kämpfen, um uns herum flackerten ihre Fackeln. Wir griffen geschlossen an, aber unsere Waffen verursachten wenig Schaden, zwei von uns wurden umgehend von den krallenbesetzten Ästen ergriffen. Für den Fleischbaum waren wir einfach nur eine Mahlzeit, die zum Fressen da war. Schwerlich eine ernstzunehmende Bedrohung.

Mit dem Wissen, dass unsere Waffen dem Monster nichts anhaben konnten, warf ich meinen Hammer zu Boden und griff nach der noch flackernden Fackel des Mannes, der soeben verschlungen wurde und wollte es verbrennen. Ich stürzte mich auf die Kreatur, in meinen Ohren dröhnte die schreiende Stimme meines Vaters.

Ich werde und ich kann nicht mehr zurückweichen, ich werde uns alle retten! Genau das waren meine Gedanken, welch ein Narr ich war. Mit einem krachenden Schlag von einem ihrer Gliedmaßen beendete die Kreatur meinen Angriff und schickte mich hoch in die Luft. Als ich zurück auf den harten Boden stürzte, wurde ich beinahe bewusstlos. So viel zu meinem Überraschungsangriff und meinem eingebildeten Stolz, der so leicht gebrochen wurde.

Wir waren der Bestie nicht gewachsen. Die Verzweiflung überwältigte meinen Geist und mein Körper war taub. Ich konnte mich nicht bewegen und wusste, dass es nicht nur mein Bewusstsein war, das allmählich verblasste. Die Angst hatte die Überhand gewonnen und lies alle Hoffnung schwinden. Die Kreatur streckte einen ihrer monströsen Fangarme aus, um mich zu packen. Mein Schicksal war besiegelt. In diesem Augenblick erschien mein Vater vor mir und durchschlug mit der scharfen Klinge seines Schwertes die Gliedmaße, die nach mir griff. Ich bewunderte seine Stärke und seinen Mut so sehr, aber das war nun egal. Ich konnte nur noch zusehen, wie die Äste des Monsters ihn umklammerten und meinen Vater in den dunklen Schlund des Fleischbaums zogen. Nur ein Biss der Bestie war alles, was es brauchte, um ihn für immer von mir zu nehmen. Ich kann seine scheppernden Knochen auch jetzt noch brechen hören und seine Schreie verfolgen mich bis zum heutigen Tag.

Wenige Augenblicke später wurde alles schwarz.

KAPITEL 2

Als ich wieder zu mir kam, konnte ich mich immer noch nicht bewegen. Ein Fangarm des Fleischbaums hatte mich erfasst und hielt mich hoch in der Luft. Seine leuchtend gelben Augen starrten mich an und ich wusste in meiner Seele, dass ich sterben würde. Ich betete zu Gott, dass ich das ewige Leben in Elysium erfahren würde und dass ich die Ewigkeit mit meiner Familie und meiner geliebten Leda verbringen könnte.

„Oh? Du bist wach“, stöhnte mich der Fleischbaum mit seiner schrecklichen Stimme an. Ich konnte sehen, dass er mehrere meiner Nachbarn in seinen Gliedern gefangen hielt. Ich konnte jetzt sehen, dass Leda, meine zukünftige Frau, und meine Mutter noch am Leben waren, aber nun Teil des Monsters sind.

Mein Blick war starr vor Entsetzen.

Der Fleischbaum hat meine Mutter langsam aus seinem Stamm gezogen. Aus Angst um sie versuchte ich mich zu befreien. Ich musste sie retten; sie war die einzige Familie, die ich noch hatte. Sie schrie und schnappte nach Luft und flehte um Hilfe. Aber es kam niemand, um sie zu retten. Ich schloss meine Augen und flehte, dass der Alptraum endlich vorbei sei, aber meine Ohren, meine verdammten Ohren konnten das schreckliche Geräusch der brechenden Knochen und des reißenden Fleisches nicht unterdrücken. Es war das Fleisch meiner Mutter! Ich schrie und fluchte weinend, dass ich den Fleischbaum zu Asche verbrennen würde.

Aber ich wusste, dass ich schwach war und es gab keine Möglichkeit für mich, solch leere Versprechen zu halten. Noch schlimmer aber war, dass der Fleischbaum nur mit mir und meinem Schmerz spielte.

„Die hier sieht köstlich aus.“ Er lächelte mich mit diesem monströsen Mund in seinem Stamm an.

Ich konnte erkennen, dass nun Leda an der Reihe war.

„Nicht!“, flehte ich. „Tötet nicht noch mehr! Wir haben nichts getan, Euch zu schaden! Wir sind dem Wald immer ferngeblieben.“

Obwohl wir von der Existenz des Ungeheuers wussten, hatte keiner von uns es jemals zuvor leibhaftig gesehen. Es verließ den Zedernwald nie und griff nur törichte Abenteurer an, die in sein Gebiet eindrangen. So hatten es uns die Geschichten versprochen.

„Jung, muskulös, rotes Haar. Ich lag richtig. Hier gibt es einen, der kein gewöhnlicher Mensch ist. Einen, der mehr ist als die anderen“, sagte der Fleischbaum mit seiner stöhnenden Stimme.

Ich setzte mein Flehen fort und hoffte aus irgendeinem tumben Grund, dass der Fleischbaum mich und meine Liebste verschonen würde.

„Warum seid Ihr in unser Dorf gekommen? Warum habt Ihr das alles getan? Wir sind keine Bedrohung!“, schrie ich.

Das Monster antwortete, während sich seine Zweige um mich herum schmerzhaft verengten.

„Natürlich bist du keine Bedrohung, nicht so wie du jetzt bist. Aber es bist nicht du, schwacher Sterblicher, der mich besorgt. Eine alte Macht ist aus der Dunkelheit wieder hervorgekommen; ein alter Rivale aus der Vergangenheit ist erwacht. Ich weiß nur zu gut, dass mein alter Widersacher schon bald zu mir kommen wird und ich muss so stark und mächtig sein, wie ich einst war, um zu überleben. Ich brauche Fleisch, viel Fleisch! Starkes Fleisch!“, brüllte es.

„Was kann ich machen, um Euch umzustimmen?“, schrie ich heraus. „Verschont mich, verschont Leda und ich werde tun, was immer Ihr verlangt.“

„So, wie du jetzt bist?“ Der Fleischbaum sinnierte. „Junger Krieger, du warst es, den ich gespürt habe und um dich zu fressen kam ich hierher, in der Hoffnung, mir deine Stärke einzuverleiben. Stattdessen finde ich eine Frucht, die noch gar nicht reif genug ist. Verzehrt man sie zu früh, war es für die Katz. Was soll ich also mit dir machen?“

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