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Skandalöse Erlösung
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Skandalöse Erlösung

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»Erzähl mir nicht, dass du jetzt das Sonnenbaden anfängst, Shillington.«

Keerys Stimme riss Henry aus seinem entspannten Zustand. Seine Brust zog sich zusammen, als er seine Schwester, Lady Jane, am Arm des Schwerenöters bemerkte. Er stand hastig auf, um seine Schwester zu retten, obwohl sie seine Hilfe nicht zu wollen schien. »Jane, was machst du hier draußen? Alleine?«

»Ich bin nicht allein. Eher das Gegenteil. Wie du sehen kannst, bin ich mit Lord Keery zusammen und meine Magd ist in angemessenem Abstand hinter uns.«

Er schoss Keery einen mürrischen Gerichtsausdruck zu, als der Schurke es wagte zu kichern, wandte seine Aufmerksamkeit dann wieder Jane zu. »Gleichwohl, erlaube mir dich zum Haus zurückzubringen.«

Jane ließ ihre Finger von Lord Keerys Arm fallen. Sie bot einen Knicks dar. »Ich danke Ihnen für den angenehmen Spaziergang, Lord Keery.«

»War mir ein Vergnügen.« Keery blinzelte Jane zu. Er kam auf Henry zu und lehnte sich näher hin, um nahe seines Ohrs zu flüstern: »Entspann dich. Ich habe kein Interesse an deiner Schwester.« Er richtete sich auf und wandte sein verwegenes Grinsen auf Jane. »Guten Tag, my Lady.«

Henry blickte Keery prüfend an, bot dann Jane seinen Arm an. Sie blitzte ihn an, aber ließ ihre Finger trotzdem auf seinem Ärmel ruhen. Er wandte seinen Rücken dem Haus zu, als Keery in die entgegengesetzte Richtung weiterging.

Ihre Magd musste erst noch in Sichtweite kommen. Er würde sich bei der nächstmöglichen Gelegenheit um die Dienerin kümmern. Man muss sich das vorstellen, seine kleine Schwester war mit einem ruchlosen Schwerenöter bei einem Spaziergang und ihre Magd, die zunächst einmal keine angemessene Anstandsdame darstellte, war nirgendwo zu sehen. Das war gewissenlos. Mit einem solchen Verhalten würde sie sich als Thema des neuesten Ondit wiederfinden, und eher früher als später.

Er drehte seinen Kopf, nagelte sie mit ihrem Blick fest. »Jane, du darfst nicht mit Lord Keery verkehren, außer du wirst angemessen begleitet. Sogar dann würde ich es vorziehen, wenn du dich nicht auf ihn einlässt. Der Mann hat einen Ruf und das weißt du sehr wohl.«

Jane schlug ihn mit ihrem Fächer. »Du bist anmaßend, Bruder. Ich habe dir gesagt, dass meine Magd bei uns war. Überdies ist Lord Keery dein Freund. Er würde mir kein Leid antun.«

»Deine Magd ist nirgendwo zu sehen.« Henry trug zur Schau wie er sich umblickte. »Sprich, wo ist sie hingegangen?«

»Es tut mir leid ich weiß es nicht recht. Nichtsdestotrotz ist nichts abseits des Gewöhnlichen vorgefallen. Lord Keery war ein perfekter Gentleman. Er hat mich nur begleitet, weil Lady Gillian krank wurde, während wir spazieren waren. Ich versichere dir, es war nicht mehr als eine Nettigkeit.«

»Mein Freund zu sein macht ihn nicht zu einem guten Verehrer.« Henry bezweifelte sehr, dass Keerys Handlungen ehrenhaft gewesen waren. Er konnte nur hoffen, dass der Wüstling gedankenvoll gehandelt hat, um die Zuneigung irgendeiner anderen Dame zu gewinnen. Seine liebe Schwester hatte überhaupt keine Ahnung von Männern.

Ungeachtet ihrer vorigen drei Gesellschaftssommer, musste sie noch jemandes Aufmerksamkeit erlangen. Sie wäre wehrlos gegen die Reize eines erfahrenen Schwerenöters. War das, was mit Lady Akford passiert ist? War sie vor all diesen Jahren hilflos gegen Luvingtons Avancen gewesen?

Jane zerrte an seinem Arm. »Möglicherweise solltest du dich mehr über deine eigene Begleitung sorgen und weniger über meine. Was machst du mit dieser  … dieser …. Oh, du weißt sehr wohl, was sie ist.«

Er brachte sie zum Stehen und drehte sich, um sie anzublicken. »Lady Akford ist eine gute Frau, die in ihrer Jugend einen Fehler gemacht hat. Wärst du alleine mit Lord Keery gefunden worden, wärst du in der gleichen Position. Unwiderruflich ruiniert.«

Janes Wangen brannten. »Sie ist eine Dirne. Jeder sagt das.«

Ihre Einschätzung verstimmte ihn mehr, als er zugeben mochte. Der Muskel in seinem Kiefer zuckte, als er darum kämpfte seine ansteigende Wut zu mindern. »Lady Wexil und Duchess Abernathy denken nicht so, genauso wenig wie ich. Der Rest der feinen Gesellschaft liegt falsch.«

»Wie du wünschst, Bruder.« Janes Augen blitzten vor Entrüstung auf. »Das ändert nichts an der Tatsache, dass sie in den Augen der feinen Gesellschaft ruiniert ist. Du bist der Erbe einer Grafschaft, ein Vicomte um Himmels willen. Du brauchst eine angemessene Ehefrau und solltest deine Zeit damit verbringen nach einer zu suchen.«

»Ich bin mehr befasst mit deinen Aussichten.« Henry drehte sich um und brachte sie zurück in Bewegung.

Obwohl er es nicht zuzugeben wünschte, hatte Jane Recht. Er musste heiraten, aber sie lag falsch bei Lady Akford. Verärgerung brandete in ihm auf. Was, wenn seine Schwester Recht hatte? Die Tatsache, dass er Lady Akford nicht mit ganzem Herzen verteidigen konnte, diente nur dazu ihn weiter zu wurmen.



Claudia lehnte sich auf dem Sofa in Vivians Ankleidezimmer zurück, während ihre Cousine über die neueste Mode schnatterte. Vivian hatte zwei neue Ballkleider von Mrs. Brudette in Auftrag gegeben und streckte nun eines zu Claudia hin. Die scharlachrote und schwarze Seide fiel in Plissees und Kaskaden, die im Kerzenlicht erstrahlten. Eine pflaumenlila Robe aus Seide und Spitze im ähnlichen Stil hing hinter Vivian.

»Sie sind so ansprechend, dass ich, als ich sie gesehen habe, dich einfach holen musste. Wie werde ich jemals zwischen den beiden auswählen? Der Ball wird über uns kommen, bevor wir es wissen und ich muss eines davon tragen.« Vivian umarmte das Rot und Schwarze an ihrer Brust. »Welches bevorzugst du?«

Claudia konnte das mentale Bild von Lord Shillington, wie er sie über die Tanzfläche wirbelte, nicht aufhalten. Wann hatte ein Mann zuletzt ihr Interesse so vollständig ergriffen? Ihr Herz zog sich bei der Antwort zusammen. Julian, vor sechs Jahren. Sie hatte ihn von ganzem Herzen geliebt. Eine flatterhafte Träumerei. Das war völlig anders. Sie liebte Lord Shillington nicht, sie schwärmte lediglich für ihn. Sie würde sich selbst nie wieder erlauben zu lieben. Die Empfindung führte nur zu Herzschmerz und sie hatte davon bereits genug gehabt.

»Claudia.«

Sie riss sich beim Klang ihres Namens aus ihrer Grübelei. »Das Rote steht dir gut.« In Wahrheit würde jede der Roben umwerfend an ihrer Cousine aussehen. Claudia sagte nur das Erste, was ihr in den Sinn kam und Vivian hielt zufällig gerade das Rote.

»Ich stimme dir durchaus zu. Dann ist es beschlossen.« Vivian drapierte die Robe über einen Ohrensessel, setzte sich schließlich neben Claudia. »Du bist abgelenkt, meine Liebe.«

Sie erzwang ein Lächeln. »Überhaupt nicht.«

»Du konntest noch nie lügen. Jetzt erzähl mir was dich so beschäftigt?«

Sie konnte Vivians Einschätzung nicht bestreiten; Claudia war immer eine schreckliche Lügnerin gewesen. Sie begegnete dem starren Blick ihrer Schwester. »Ich möchte lieber nicht darüber sprechen.«

»Seit wann versteckst du Dinge vor mir?« Vivian verlagerte sich, um näher bei ihr zu sitzen. »Es gab eine Zeit, da hast du mir alles erzählt. Es scheint es ist mir misslungen zu bemerken, dass du jetzt Geheimnisse für dich behältst.«

Vivian war wie ein Jagdhund auf einer Fuchsjagd, wenn sie etwas zu wissen wünschte. Sie würde auf ihrem Kurs nicht verweilen, bis sie ihre Beute gefangen hatte. Es gab keinen anderen Ausweg. Claudia würde ehrlich sein müssen. »Lord Shillington.« Ein Seufzen schwebte zwischen ihren Lippen heraus. »Ich habe an Lord Shillington gedacht.«

»Ich wusste es! Ich habe euch beide gestern Abend zusammen das Musikzimmer verlassen sehen. Dann diesen Morgen im Frühstückszimmer …« Vivians Augen funkelten. »Ich habe dann etwas vermutet, aber nachdem ich euch heute Nachmittag wieder zusammen gefunden habe … Oh, Claudia, ich freue mich so für dich.« Sie griff nach ihr und nahm eine von Claudias Händen in ihre, ein breites Lächeln zog ihre Lippen in die Länge. »Ich wusste du würdest deine Meinung ändern.«

»Meine Meinung über was ändern?« Claudia klappte ihren Fächer auf. Sie mochte die Wendung nicht, die diese Unterhaltung nahm.

»Heirat, du dumme Gans.« Vivian drückte ihre Hand.

»H-heiraten. Herrgott nein.« Claudia fühlte, wie das Blut aus ihrem Gesicht verschwand. Von all den Dingen, die Vivian hätte sagen können, hätte sie dies nicht vermutet.

Vivian ließ ihre Hand los, legte ihren Kopf leicht schief, als Verwirrung ihre Augen flutete. »Wenn du nicht Heirat im Sinn hast, dann was?«

Claudia wedelte schneller mit ihrem Fächer, ihr Herz schlug wild. »Ich habe dir gesagt, ich werde nie wieder heiraten.«

»Warum beschäftigt Lord Shillington dann deine Gedanken?« Vivian starrte sie mit zusammengezogenen Augenbrauen an.

»Ich habe Lust ihn als Liebhaber zu nehmen.« Claudia starrte ihre Cousine an, forderte sie heraus die Idee anzuzweifeln.

Vivian sprang vom Sofa auf. »Ein Liebhaber? Haben dich alle guten Geister verlassen? Du bist eine junge Witwe. Du brauchst einen Ehemann.«

»Komm schon, Vivian. Du bist eine verheiratete Dame. Du weißt was zwischen einem Mann und einer Frau passiert.«

Claudia starrte ihre Cousine an, teilweise wegen ihrer Reaktion amüsiert und teilweise verärgert. Vivian hatte sie in all ihren Jahren niemals verurteilt. Sogar als Julian darin versagt hatte für sie zu kämpfen und sie gezwungen war Akford zu heiraten, hat Vivian zu ihr gestanden.

»Ja, ein verheirateter Mann und eine verheiratete Frau. Was du vorschlägst ist … ist skandalös. Hattest du davon nicht bereits genug in deinem Leben?«

Claudia stand auf, um der hoch gewachsenen Vivian zu begegnen. »Ich bin eine Witwe und ich beabsichtige meine neugefundene Freiheit zu genießen. Witwen nehmen viel öfter Liebhaber, als du zugeben magst. Deinen Kopf in den Sand zu stecken hält diese Praxis nicht auf. Was das Verursachen eines Skandals betrifft, das ist kein Thema, ich werde sehr diskret sein.«

Vivian stand auf und ging durch das Zimmer auf und ab. »Das mag wahr sein, aber Lord Shillington ist nicht die Art Mann, der Liebhaberinnen nimmt. Sein Ruf ist unbefleckt und er ist der Erbe einer Grafschaft. Er wird darauf setzen zu heiraten. Merk dir meine Worte.«

Claudia umarmte ihren mulmigen Bauch. »Wir werden sehen.« Ihre Stimme brach, verriet ihren Mangel an Zuversicht.

KAPITEL 5

Aufgrund ihrer früheren Unterhaltung wettete Claudia, dass Lord Shillington plante einen abendlichen Ausritt zu machen. Sie beabsichtigte sich zu ihm zu gesellen. Gekleidet in ihrem smaragdfarbenen Reitkleid mit passendem Bonnet saß sie auf ihrem Pferd, suchte das sie umgebende Gebiet ab. Als sie und Vivian gemeinsam geritten waren, haben sie die westliche Seite des Grundstücks durchquert, hinein in den Wald, sind dann dem Fluss gefolgt. Es schien eine genauso geeignete Strecke zu sein wie jede andere.

Sie stieß ihr Pferd heftiger an, als sie beabsichtigt hatte, und das Pferd startete in einem Galopp. Mit einem Ruck ergriff sie die Zügel ein wenig fester und konzentrierte ihre Aufmerksamkeit geradeaus. Auch wenn sie es nicht schaffen sollte Lord Shillington zu finden, würde sich der Ausritt als vergnüglich erweisen. Warme Sommerluft hüllte sich um sie, wie die Umarmung eines Geliebten und sie lehnte sich hinein. Es konnte nichts Befreienderes geben, als auf einem gut trainierten Pferd durch das Land zu brausen.

Eine alte Steinbrücke kam in Sichtweite, überspannte die Strecke des seichten Flusses darunter. Sie stieg ab, befestigte dann ihr Pferd, bevor sie auf die Brücke spazierte. Der Ort erweckte emotionale Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit.

Julian hatte ihr nicht weit von dieser Örtlichkeit entfernt erstmals gesagt, dass er sie liebte. Damals war sie eine schmachtende Debütantin gewesen und ihre Hoffnungen haben an seinen Worten gehangen. Wenn Akfords Hinterhältigkeit und der Skandal, den er verursacht hatte, nicht gewesen wären, hätten Sie es gut haben können. Sie seufzte und fuhr mit ihrer Hand über die rauen Steine. Sie hielt in der Mitte der Brücke an und ließ ihre Hände auf der Kante ruhen und spähte über die Seite.

Das Geräusch des rinnenden Wassers entspannte sie, zog sie tiefer in ihre Grübelei. Sie erinnerte sich wie ihr Herz in die Höhe geschnellt war, als Julian ihr einen Antrag gemacht hat. In den Momenten, nachdem sie seinen Antrag angenommen hatte, hatte sie geglaubt, dass ihnen ein Leben des Glücks und der wahren Liebe bestimmt war. Sie hatte ihn mit vollkommener Hingabe geküsst und in der Art und Weise geschwelgt, wie er sie zurückgeküsst hat. Und dann …

Ihr Herz hüpfte, als das rhythmische Geklapper von Hufschlägen ihre Ohren erreichte. Sie drehte sich und blickte den Pfad hinab. Ein Gentleman, der einen Braunen ritt, kam näher, aber sie konnte seine Züge nicht erkennen. Bitte lass es Lord Shillington sein. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Sie strengte ihre Augen in dem Versuch an die Gesichtszüge des Gentlemans auszumachen. Ihr Blut kribbelte beim Anblick von Lord Shillingtons hübschem Gesicht.

Sie winkte ihm zu. »Lord Shillington.«

Er stieg ab und führte sein Pferd an einen Fleck neben ihres. »Guten Tag, Lady Claudia.«

»Das ist er tatsächlich.« Sie lächelte, machte aber keine Anstalten ihren Standpunkt auf der alten Brücke zu verlassen. »Kommen Sie und gesellen sich für einen Moment zu mir.«

»Ich würde mich freuen.«

Sie beobachtete die Art und Weise, wie seine Muskeln spielten, seinen Gehrock ausfüllten, als er die Zügel des Pferds um einen Baumstumpf wand, dann einen Knoten band, um das Tier an Ort und Stelle zu halten. Als er sich zu seiner vollen Größe aufrichtete, schluckte sie schwer. Alles starke Stränge und Muskeln, mit sanften braunen Augen und sein Kopf gekrönt von wogenden goldenen Locken. Es war ein Wunder, dass noch keine Dame ihn vom Heiratsmarkt genommen hatte.

Beherbergte er irgendein scheußliches Geheimnis? Er könnte ein Unmensch sein, wie Akford. Ein Schauer galoppierte ihre Wirbelsäule herunter. In Wahrheit wusste sie nichts über ihn. Möglicherweise sollte sie ihren schlecht errichteten Plan aufgeben. Was würde sie tun, wenn sie ihn als Liebhaber nahm, nur um zu entdecken, dass er unfreundlich war? Grausam sogar. Sie blickte zurück auf das sich schlängelnde Flüsschen unter ihr.

Möglicherweise hatte Vivian mit ihrer Einschätzung Recht, dass Claudia keinen Liebhaber nehmen sollte. Andererseits hatte Vivian Lord Shillington nicht als eine Partie abgelehnt, ihr Einwand hatte Claudia gegolten sich auf eine Liaison einzulassen. Sie dachte zu viel über die Sache nach. Mit einem tiefen Atemzug räumte sie die verunsichernden Gedanken beiseite.

Lord Shillington stellte sich schließlich neben sie. Sein maskuliner Duft beruhigte sie. Er ließ seine Hand auf dem Vorsprung neben ihrer ruhen. Sie betrachtete die Spannweite seiner Hand und seine langen Finger genau durch das Leder seiner Handschuhe. »Warum sind Sie nicht verheiratet?«

Er bewegte sich neben ihr und rieb über seinen Kiefer. »Ich bin verblüfft, dass Sie das nicht bereits wissen. Es ist kein großes Geheimnis, dass ich für die Duchess of Goldstone geschwärmt habe, bevor sie den Herzog geheiratet hat. Ich habe ihr Minuten vor ihm einen Antrag gemacht.« Lord Shillington drehte sich, ruhte mit der Hüfte am Rand der Brücke. »Ich hatte den rechten Augenblick abgewartet, habe gewartet, dass sie aus der Trauer kommt. Wir haben uns niemals umworben, aber ich hatte gleichwohl mein Auge auf sie geworfen. Sie hat mich abgewiesen. Jede Witwe in London hat sich noch Tage danach die Zunge gewetzt.«

Claudia neigte ihr Kinn nach oben, um seinen Augen zu begegnen. »Es tut mir leid. Ich hätte nicht fragen sollen.«

»Sie haben keinen Grund sich zu entschuldigen. Ich hatte nicht das Recht um ihre Hand anzuhalten, keinen Grund zu glauben, dass sie meinen Antrag annehmen würde. Mein Stolz war mehr verletzt als mein Herz.« Einer seiner Mundwinkel bog sich nach oben.

Sie dachte sie sähe ein Aufblitzen von Bedauern. Oder war das Schmerz in den Tiefen seiner Augen? »Hegen Sie noch immer eine Offerte für die Dame?« Sie presste ihre Lippen zusammen, stoppte den Fluss unangemessener Fragen.

»Ich bin zufrieden sie glücklich verheiratet zu sehen. Sie ist eine Freundin und war es immer. Ich will nichts weiter, als dass sie glücklich ist, und der Herzog scheint diesem Anspruch gerecht zu werden.« Lord Shillington blickte hinaus auf die Landschaft.

Sie sollte diese Angelegenheit nicht erzwingen. Dennoch konnte sie es nicht sein lassen. Etwas tief in ihr drängte sie die Antworten, die sie suchte, zu enthüllen. »Warum haben Sie nicht eine andere geheiratet?« Sie nagte an ihrer Lippe, während sie seine Antwort erwartete.

»Ich nehme an, dass ich nicht gewillt bin einer weiteren Ablehnung entgegenzusehen.«

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